Lausitz-Konferenz der Sorben: Zukunftsvisionen statt Luftschlösser
Ein Ausstieg aus der Braunkohle hätte für die Lausitz
tiefgreifende Folgen. Die dort seit langem heimischen Sorben wollen die
Zukunft der Region mitgestalten.
4.9.2018 -
Bautzen/Senftenberg (dpa) - Die Zukunft der Lausitz aus dem Blickwinkel
der Sorben/Wenden ist Thema einer Konferenz am 13. und 14. September zum
Strukturwandel der Region. Mit dem Treffen in Senftenberg solle ein
erstes Zukunftsbild für künftige Generationen nach dem Ende des
Braunkohleabbaus entworfen werden, sagte die Wirtschaftsdezernentin im
Landkreis Görlitz, Heike Zettwitz, am Dienstag in Bautzen. «Wir haben
eigene Ideen für diese Region. »Die Konferenz organisiert die Domowina -
der Bund Lausitzer Sorben - zusammen mit der Zukunftswerkstatt Lausitz
in Trägerschaft des Landkreises Görlitz.
«Diese Region ist durch
seine Zweisprachigkeit und ein sorbisches/wendisches Volk, was sehr
verwurzelt ist, geprägt. Wir müssen deshalb hier vor Ort für uns
Perspektiven finden», sagte der Domowina-Vorsitzende David Statnik. Die
strukturellen und sozialen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem
geplanten Kohleausstieg seien enorm und vergleichbar mit dem Wandel nach
der Wende, wo Tausende Arbeitsplätze wegfielen.
Für die
Konferenz in Senftenberg sind Vorträge, Gespräche und Workshops geplant.
Zettwitz betrachtet sie als Auftakt zu einem «Leitbild-Prozess». An der
Zukunftsvision einer lebenswerten, prosperierenden, zweisprachigen und
bikulturellen Lausitz sollten sich alle beteiligen.
Die Sorben
sind eine in Sachsen und Brandenburg lebende anerkannte nationale
Minderheit. Sie leben vorwiegend in der Ober- und Niederlausitz. Zu dem
Treffen an der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) in
Senftenberg sind Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Tourismus,
Wissenschaft, Kirche, Kultur und Regionalplanung eingeladen.