Schallschutz-Mahnung auf besinnliche Art: Flughafenkoordinator beim Weihnachtsprogramm der Schulzendorfer Grundschule zu Gast

Schulzendorf. Ein Vor-Ort-Termin der feierlichen Art führte den Brandenburger Flughafenkoordinator Rainer Bretschneider am 19. Dezember 2013 in die BER-Region. Schulzendorfs Bürgermeister Markus Mücke hatte den Staatssekretär am Rande des BER-Sonderausschusses im Landtag kürzlich spontan zum Weihnachtsprogramm der örtlichen Grundschule eingeladen. Bretschneider, sonst eher weniger besinnlich im Flughafenumfeld unterwegs, hatte dankend angenommen und konnte die kulturelle Einstimmung aufs nahe Weihnachtsfest so richtig genießen. Denn die Mädchen und Jungen der Schulzendorfer Grundschule verstehen was von der Musik. Im Rahmen des Projekts „Klasse! Musik für Brandenburg“, einer gemeinsamen Initiative des Landesmusikschulverbandes, der Universität Potsdam und des Brandenburger Bildungsministeriums, wird allen Kindern ein früher und kostenfreier Zugang zur musikalischen Bildung ermöglicht. Egal ob Percussions-, Streich- oder Bläserklasse: Viele Kinder entdecken auf diese Weise im Rahmen des ganz normalen Stundenplans ihre Liebe zum Instrument. Vom Können der Nachwuchsmusiker und ihrer Begeisterung am gemeinsamen Konzert zeigte sich nach dem Weihnachtsprogramm auch Staatssekretär Rainer Bretschneider sehr angetan. „Ich gebe zu, dass sich mein musikalisches Talent auf das Bedienen unseres Plattenspielers beschränkt. Aber was die Grundschule hier auf die Beine stellt, ist außerordentlich hörenswert. Meinen Respekt an die Lehrer-Mannschaft von Schulleiter Frank Freese und die Pädagogen der Kreismusikschule. Eine tolle Arbeit wird hier geleistet.“ Dass er die Einladung des Flughafenkoordinators und stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden der Flughafengesellschaft natürlich auch mit einem ernsthaften Hintergedanken an die künftige Belastung der Region durch den BER ausgesprochen habe, brachte der Schulzendorfer Bürgermeister Markus Mücke am Rande des Weihnachtskonzertes zum Ausdruck . „Wir wollen dem Staatssekretär zeigen, was unsere Schülerinnen und Schüler an ihren Instrumenten drauf haben und damit unseren Wunsch verbinden, dass wir auch nach der Eröffnung des neuen Flughafens in der gebotenen Ruhe musizieren können“, so Bürgermeister Mücke, der sich für baulichen Schallschutz an der Schule Ort stark macht, an der aktuell 360 Kinder aus Schulzendorf und Umgebung lernen. Rechtlich stellt sich die Situation in Schulzendorf derweil als schwierig dar, weil die angesprochene Einrichtung nicht in einer der Schutzzonen aus dem Planfeststellungsbeschluss gelegen ist, die gegenüber der Flughafengesellschaft einen Anspruch auf Schallschutzmaßnahmen auslösen würden. Staatssekretär Bretschneider: „Ich habe großes Verständnis dafür, wenn ein Bürgermeister alles versucht, um mehr Schutz für seine Schule zu erreichen. Aber ich will auch ehrlich mit den Schulzendorfern sein: Im konkreten Fall sehe ich vor der Flughafeneröffnung leider kaum Chancen, da zu einem Ergebnis zu kommen.“ Wenn sich bei der vorgeschriebenen Überprüfung der Schutzzonen ein Jahr nach der BER-Eröffnung herausstelle, dass Schulzendorf vom tatsächlichen Flugbetrieb stärker beeinträchtigt ist als bisher angenommen, müsse unter Umständen nachjustiert werden, so Bretschneider.