Staatskanzlei

Europaweites Demografieprojekt „DART“ startet

veröffentlicht am 05.05.2010

Das Land Brandenburg übernimmt gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen eine Führungsrolle im europaweiten Demografieprojekt DART. Dabei geht es um Problemlösungen für Regionen mit einer schrumpfenden und alternden Bevölkerung. Um den Folgen des demografischen Wandels zu begegnen, werden 13 Regionen aus ganz Europa bis zum Jahr 2012 Strategien erarbeiten. Morgen findet das Eröffnungstreffen in Maastricht statt. Mit dabei sind neben Brandenburg und Sachsen unter anderem die finnische Region Nord-Karelien, Galicien in Spanien, Niederschlesien in Polen und Centru in Rumänien. Diese Regionen haben vielfältige Erfahrungen im Umgang mit dem demografischen Wandel, wollen voneinander lernen und Modelllösungen für die EU entwickeln. Dabei geht es um die drei Schwerpunktthemen Gesundheit, Bildung und Wirtschaft sowie um die Erarbeitung neuer Indikatoren, mit denen die Entwicklung von so genannten schrumpfenden Regionen gemessen werden kann. Bei dem zweitägigen Eröffnungstreffen am 6. und 7. Mai in Maastricht in den Niederlanden soll über die weitere Arbeit abgestimmt werden. Zudem wollen sich die Teilnehmer erläutern lassen, wie in der Provinz Limburg (Niederlande) durch die Verknüpfung von öffentlicher Hand, Sozialträgern und Nachbarschaftshilfe ein tragfähiges soziales Netz auf der lokalen Ebene aufgebaut wurde. Die Abschlussveranstaltung findet im Herbst 2012 in Potsdam statt. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck betonte anlässlich des Eröffnungstreffens: „Die Auswirkungen des demografischen Wandels werden sich in den kommenden Jahren in ganz Europa immer deutlicher zeigen. Brandenburg hat sich schon frühzeitig darauf eingestellt und will diese Pionierposition weiter halten. Daher ist es notwendig, dass wir diese Herausforderung weiter angehen und mit anderen Regionen - die vor ähnlichen Problemen stehen - in Austausch treten, um gute Beispiele bekannt zu machen und übertragbare Lösungen zu ermitteln.“ Klaus-Dieter Licht, Vorstandsvorsitzender der InvestitionsBank des Landes Brandenburg, erklärte: „DART wird dazu beitragen, eine integrierte Strategie zur Erhaltung der Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit der Regionen zu entwickeln. Das Thema Demografischer Wandel wird - ebenso wie das Thema Nachhaltigkeit - weiter an Bedeutung gewinnen. Aus diesem Grund engagiert sich die ILB als Projektleiter.“ DART ist eines von 74 Projekten, die durch das EU-Programm INTERREG IVC gefördert werden. Mehr als 400 Projektvorschläge waren bei der INTERREG Geschäftsstelle eingereicht worden. Hintergrund des Projektes ist, dass im Jahr 2030 über 35 Prozent der Bevölkerung Brandenburgs im Rentenalter sein werden. Niedrige Geburtenraten und Abwanderung führen auch in anderen Regionen Europas zu einem spürbaren Bevölkerungsrückgang. Dieser stellt die Regionen vor große Herausforderungen, ihre öffentlichen Dienstleistungen aufrecht zu erhalten.