Staatskanzlei

Lausitzer IBA auf der Zielgeraden – Furioses Finaljahr auf Europas größter Landschaftsbaustelle

veröffentlicht am 09.04.2010

Die Internationale Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land geht 2010 nach zehnjähriger erfolgreicher Arbeit für den Strukturwandel in der Lausitz in ihr furioses Finale. Ministerpräsident Matthias Platzeck und der Chef der IBA, Prof. Rolf Kuhn, gaben heute in Potsdam einen Ausblick auf die Highlights und zogen eine durchweg positive Bilanz der zurückliegenden Jahre. Platzeck und Kuhn äußerten sich überzeugt, dass es mit Hilfe der IBA gelungen sei, der Lausitz ein neues Gesicht und ein neues Image zu geben. Aus Sicht von Ministerpräsident Platzeck hat die IBA mit ihren 30 Projekten der notwendigen bergbaubedingten Landschaftssanierung Kreativität verliehen und in der Lausitz die Grundlage für eine neue touristische Zukunft gelegt. Platzeck wörtlich: „Hier wurden mit technischen Erlebniswelten wie der Förderbrücke F60, künstlerischen und kulturellen Akzenten wie Licht- und Klangkunstwerken sowie neuen landschaftlichen Dimensionen wie dem Lausitzer Seenland wahrlich Marksteine der Zukunft gesetzt!“ Europas größte Landschaftsbaustelle habe die Lausitz weltweit bekannter gemacht. Dabei sei – und das sei am wichtigsten - die Bevölkerung mitgenommen worden. Der Ministerpräsident betonte weiter: „Ein Strukturwandel solchen Ausmaßes braucht Unterstützung und Ideen. Die Entscheidung der Landesregierung, die IBA zu fördern, war richtig.“ Platzeck zufolge unterstützt das Land allein das Finaljahr mit 690.000 Euro. Zum Finale 2010 lädt die IBA zu einer ganz besonderen Reise durch die Lausitz ein. Prof. Kuhn zufolge werden die 30 Projekte vor Ort sowie in über 220 Veranstaltungen und Touren präsentiert. Höhepunkte sind die zentrale Ausstellung „Die Neueroberung einer Landschaft“ auf den IBA-Terrassen und das Kunstprojekt „Paradies 2“ mit sieben Inszenierungen an sieben Projektstandorten. „Paradies 2“ steht unter Regie des Schweizer Künstlers Jürg Montalta, der ein außergewöhnliches Veranstaltungsprogramm mit 20 Aufführungen aufgelegt hat. Lausitzer und Künstler aus dem In- und Ausland erarbeiteten Inszenierungen, die „unter die Haut gehen“ werden. Landschaften werden zum Bühnenbild und die Menschen der Lausitz zu Künstlern. Damit wird diese „IBA von unten“ mit ihren Akteuren lebendig, besonders gewürdigt und selbstbewusst weiter getragen. Der Startschuss für das Finale fällt am 24. April in Großräschen mit einer See-Symphonie auf dem Grund des Ilse-Sees. Im Rahmen von „Brandenburg radelt an“ führt eine Sternfahrt von Cottbus, Lübben, Senftenberg und Finsterwalde in die Seestadt. Im Herbst endet das ereignisreiche Finale am 18. September mit einer Abschlussveranstaltung in der Neuen Bühne Senftenberg. Dort wird eine „Lausitz-Charta“ mit 10 Thesen zum kreativen Umgang mit Bergbaufolgelandschaften als Selbstverpflichtung für die Lausitz und als Erfahrungsangebot für Bergbauregionen weltweit verabschiedet. Anschließend geht es zum Sedlitzer See, wo in einer 14 Kilometer langen Licht-Klang-Skulptur, die 7.000 Menschen erzeugen, der Staffelstab aus der Lausitz an die IBA Basel übergeben wird. Kuhn unterstrich: „Auch nach der IBA muss die Gestaltung der Bergbaufolgelandschaft mit der Betonung des ‚Vom-Menschen-Gemacht-Seins’ nach Kriterien höchster Nutzungs- und Gestaltqualität sowie dem Streben nach Ungewöhnlichem fortgesetzt werden. Dafür hat die IBA den Partnern Planungen hinterlassen. Ihre Realisierung könnte eine Brücke in die Zukunft sein. Keines unserer 30 Projekte fällt ins Leere. Trägerstrukturen und Projektpartnerschaften existieren. Doch die kommunalen Träger, regionalen Zweckverbände, Tourismusverbände, Hochschulen und die Energieregion Lausitz-Spreewald stehen in der Verantwortung, die mit der IBA begonnene Ausrichtung fortzuführen. Projekte wie das Kraftwerk Plessa, der Geopark Muskauer Faltenbogen, der Cottbuser Ostsee, das Wasserreich Spree, die Schwimmende Architektur, die Gubiner Hauptkirche und das Landschaftskunstwerk ‚Hand’ in Altdöbern brauchen weiter starke Unterstützer.“ Hintergrund: Herzstück der neuen Landschaft ist das Lausitzer Seenland, mit 14.000 ha neuer Wasserfläche die größte künstliche Seenlandschaft Europas. Das 7.000 ha große Kerngebiet umfasst 10 Seen, die über 13 schiffbare Kanäle verbunden werden. Schwimmende Architektur soll zu einem einmaligen Charakter der neuen Wasserlandschaft beitragen, drei Häuser gibt es bereits. Die IBA-Vision ist im touristischen Entwicklungskonzept verankert und wird schon jetzt an der brandenburgisch-sächsischen Grenze weiter umgesetzt, z. B. von dem Finsterwalder Unternehmen Wilde Metallbau. Die IBA hat mit ihren Partnern Zeugnisse der Industriekultur gerettet, saniert und für neue Nutzungen vorbereitet sowie den Prozess der Neugestaltung einer Landschaft qualifiziert. Die Themen der IBA reichen von der Zwischen- und Neunutzung von Bergbau-, Wasser-, und Energielandschaften über Industriekultur bis hin zu Stadt- und Grenzlandschaften. Weitere Infos: www.iba-see.de