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Miteinander der Generationen obs/Deutsche Fernseh

Marktplatz der Möglichkeiten 2018

Die Erfahrungen mit der „Best-Practice“-Broschüre zum demografischen Wandel und die positive Resonanz darauf haben gezeigt, dass es im Land Brandenburg viele engagierte Menschen gibt, die mit Kreativität und Tatkraft die unterschiedlichen demografischen Herausforderungen anpacken. Der „Marktplatz der Möglichkeiten“ soll hier allen interessierten Brandenburgern eine Plattform bieten, um Anregungen zu vermitteln sowie Ideen zu sammeln und zu veröffentlichen.

Aus diesem Grund werden wir an dieser Stelle jeweils monatlich Projekte präsentieren, die „Gute Lösungen“ auf unterschiedlichen Feldern des demografischen Wandels anbieten.

Aber ein Forum braucht auch den Austausch: Wir suchen Vorschläge für neue interessante„Best-Practice-Projekte des Monats“ und stehen Ihnen unter Kontakt gern zur Verfügung. Dies gilt auch für den Fall, dass Sie sich bei einem der vorgestellten Projekte gern einbringen möchten oder selbst ein Beispiel zum Nachahmen suchen. Ansprechpartner zu den Projekten finden Sie im Übrigen auch am Ende der jeweiligen Projektbeschreibungen.

  • Dezember: Projekt "Weihnachten an der Oder"

    In der uckermärkischen Gemeinde Mescherin wird deutsch-polnische Nachbarschaft gelebt. 15 Prozent der Bevölkerung stammen aus Polen, viele engagieren sich gemeinsam mit den „Alteingesessenen" für die Region. Seit vier Jahren feiern sie im Advent zusammen: „Weihnachten an der Oder" heißt die Initiative des polnischen Vereins Pokolenia pokoleniom (Generationen für Generationen) aus Gryfino. Staatskanzleichef Martin Gorholt war bei der heutigen Feier dabei und ehrte das Projekt als „Demografie-Beispiel des Monats" Dezember.

    Damit erhielten erstmals polnische Bürgerinnen und Bürger die Auszeichnung, die seit 2009 vergeben wird. Die Organisation der Feier liegt in den Händen des Vereinsvorsitzenden Marek Brzezinski und der gebürtigen Polin Marta Szuster, die in Mescherin lebt. Die Feier wird unterstützt von der Initiative „RAA perspektywa".

    Gorholt sagte: „Die Weihnachtsfeier ist ideal, um Menschen zusammenzubringen. In geselliger Runde erzählen Deutsche und Polen von ihrem Leben, tauschen Erfahrungen aus, finden neue Freunde. Das trägt zum Zusammenwachsen dies- und jenseits der Oder bei. Es ist kein Zufall, dass die Idee für diese Adventsfeier gerade hier geboren wurde. Denn viele polnische Familien haben in Orten auf der deutschen Seite ein neues Zuhause gefunden.

    Und der Zuzug trägt neues Leben in die Gemeinden. Leerstand wird beseitigt, Kitas und Schulen bleiben offen, weil wieder mehr Kinder hier wohnen. Zugezogene engagieren sich bei der Freiwilligen Feuerwehr oder im Gemeinderat. Deshalb stehen die heute Geehrten auch stellvertretend für die vielen Deutschen und Polen, die sich in Mescherin, Gryfino und anderen Orten entlang der Oder für die Zukunft ihrer Region einbringen."

    Marta Szuster sagte: „Die deutsch-polnische Freundschaft lag mir immer am Herzen. Ich bin froh, dass es hier in unserer Region so viele engagierte Menschen gibt, denen es auch so geht. Sie alle tragen ihren Teil dazu bei, dass unsere Region so zusammengewachsen ist, dass wir nicht mehr nur die Polen und die Deutschen sind, sondern vor allem Freunde und Nachbarn.

    Zu „Weihnachten an der Oder" gehört eine Feier in der Kirche von Mescherin. Dort wird gemeinsam gesungen, und jeweils ein Deutscher und ein Pole erzählen in kurzen Filmen von ihrem Leben. Das anschließende Beisammensein im Gemeinschaftshaus bietet ausführlich Gelegenheit, sich mit den Nachbarn auszutauschen.

    Marta Szuster, die die Adventsfeier mit organisiert, engagiert sich auf vielfältige Weise für das Zusammenwachsen der Grenzregion. Seit 2014 arbeitet sie im Gemeinderat von Mescherin mit. Szuster, die die polnische und deutsche Staatsangehörigkeit hat, ist auch Mitglied im Verein Pokolenia pokoleniom, der grenzübergreifend agiert und beispielsweise bei Erntefesten oder anderen Veranstaltungen auf der deutschen Seite dabei ist. Und was das gemeinsame Adventsfest angeht - Vereinsvorsitzender Marek Brzezinski kann sich vorstellen, dass es auch in einer polnischen Kirche am Ostufer der Oder stattfindet.

    Kontakt für das Demografie-Beispiel des Monats Dezember: Verein Pokolenia Pokoleniom, Marta Szuster, E-Mail sofiaszuster@googlemail.com

  • November: Trebnitzer „Akademie der Dorfhelden“ als „Demografie-Beispiel des Monats“ geehrt

    Hilfe zur Selbsthilfe für ehrenamtlich Engagierte – das bietet das Trebnitzer Modellprojekt „Akademie der Dorfhelden“. Das vom Verein „Schloß Trebnitz Bildungs- und Begegnungszentrum“ im Landkreis Märkisch-Oderland organisierte Weiterbildungs- und Qualifizierungsprogramm lehnt sich eng an die Bedürfnisse von Ehrenamtlern im ländlichen Raum an. Im Auftaktjahr standen sieben Seminare zu Themen wie Projektentwicklung, Finanzierung, Förderanträge oder Öffentlichkeitsarbeit auf dem Programm. Staatskanzleichef Martin Gorholt zeichnete das in Brandenburg bislang einzige Projekt dieser Art heute auf Schloss Trebnitz als „Demografie-Beispiel des Monats“ November aus.

    Die Interessen und Bedürfnisse der Engagierten waren zunächst auf einer Auftaktkonferenz im November 2017 erfasst und auf dieser Grundlage ein Fortbildungsprogramm entwickelt worden. An den Seminaren nahmen rund 250 Interessierte teil, die überwiegend ehrenamtlich in lokalen Vereinen aktiv sind. Auf der derzeit tagenden dreitägigen Abschlusskonferenz unter dem Motto „Und weiter geht´s!“ sollen die bisherigen Angebote evaluiert und neue Ideen für das Jahr 2019 entwickelt werden. Dabei geht es auch um die Einbeziehung der polnischen Nachbarn. Bei der „Akademie der Dorfhelden“ arbeitet der Verein „Schloß Trebnitz Bildungs- und Begegnungszentrum“ mit dem Kreis-, Kinder- und Jugendring Märkisch-Oderland, der LAG Märkische Seen und der Dorfbewegung Brandenburg zusammen.

    Gorholt sagte: „Mit dem Projekt haben die Organisatoren ins Schwarze getroffen. Das zeigt die gute Resonanz auf die Seminare. Sicherlich liegt das auch daran, dass die Konzeption der Akademie passgenau die Bedarfe der Menschen aufgreift und ihnen Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Ideen und Projekte anbietet. Mit dem dahinterstehenden Netzwerk werden Kontakte ermöglicht und Erfahrungen ausgetauscht. Auch das oft schwierige Verhältnis zwischen Akteurs- und Verwaltungsebene wurde thematisiert und ein besseres gegenseitiges Verständnis befördert. Da die Teilnehmer ihr Wissen als Multiplikatoren an ihre Vereine und Organisationen weitergeben, gehen von der Akademie wesentliche Impulse für den gesamten ländlichen Raum im Landkreis Märkisch-Oderland aus.“

    Ilona Tkocz, die Koordinatorin des Projekts, sagte: „Besonders begeistert hat uns die sehr diverse Zusammensetzung der Teilnehmenden – sowohl vom Alter her (17-70 Jahre) als auch was die individuellen Hintergründe und Motivationen betrifft. Dank unserer Projektpartner konnten wir nicht nur die Qualität des Projekts gewährleisten, in der Zusammenarbeit sind wir auch enger zusammengerückt. Wir freuen uns schon darauf, weiter auf diese Weise für die Region wirken zu können.“

    Das Projekt „Akademie der Dorfhelden“ ist ein Beispiel auf dem „Marktplatz der Möglichkeiten“, mit dem die Staatskanzlei innovative, nachahmenswerte Initiativen im Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels vorstellt. Die jeweiligen Demografie-Beispiele des Monats werden im Rahmen des Internetauftritts „Marktplatz der Möglichkeiten“ unter www.demografie.brandenburg.de veröffentlicht.

    Kontakt für das Demografie-Beispiel des Monats November: Schloß Trebnitz Bildungs- und Begegnungszentrum e.V., Ilona Tkocz, E-Mail tkocz@schloss-trebnitz.de

  • Oktober: Dorfgemeinschaft stärken - Projekt „Mein unbekannter Nachbar“

    Auszeichnung Projekt Mein unbekannter NachbarWas macht der Nachbar eigentlich beruflich? Woher kommt die gerade zugezogene Familie und was hat sie hierher geführt? In Sewekow im Landkreis Ostprignitz-Ruppin haben die Einwohner Gelegenheit, sich darüber ausführlich auszutauschen und einander kennen zu lernen. Unter der Regie des örtlichen Heimatvereins findet monatlich ein Seniorentreffen unter dem Titel „Mein unbekannter Nachbar“ statt. Dort erzählen Alteingesessene und Zugezogene ihre Lebensgeschichten. Die Staatskanzlei ehrt das Projekt als „Demografie-Beispiel des Monats“ Oktober. Der Leiter der Koordinierungsstelle für bürgerschaftliches Engagement und demografischen Wandel, Manfred Bauer, überreichte die Auszeichnung heute bei einem Seniorentreffen in Sewekow, einem Ortsteil von Wittstock. Bauer sagte: „Oft wohnen wir Tür an Tür und kennen einander kaum. Dabei tragen doch gerade Lebensgeschichten und Lebenserfahrungen unserer Mitmenschen dazu bei, Kontakte zu knüpfen, voneinander zu lernen und sich zu unterstützen. Die Treffen in Sewekow sind dafür genau richtig. Sie erleichtern auch Zugezogenen, im Ort Fuß zu fassen und sich in der Dorfgemeinschaft einzuleben. Bei solchen Zusammenkünften werden Vorbehalte abgebaut und neue Ideen geboren, die dem ganzen Ort zugutekommen. Der Zusammenhalt vor Ort ist eine wichtige Grundlage, damit ein Ort gedeihen kann. Dörfer und Städte, in denen das Miteinander aktiv gelebt wird, sind attraktiv für Zuwanderung.“ Adelheid Schäfer, Vorsitzende des Heimatvereins, betonte: „Wir vom Heimatverein sind sehr glücklich darüber, dass unsere Idee nicht nur den Nerv der Senioren getroffen hat. Auch für die Akteure, die sich bei den Senioren vorstellen, ist es ein Gewinn. Die Treffen werden immer zu einem anregenden Dialog, und jeder geht etwas klüger nach Haus.“ Mit „Mein unbekannter Nachbar“ ließ der Heimatverein Sewekow 2016 ein bereits vor 20 Jahren entstandenes Format wieder aufleben. Damals hatten sich Zugezogene ihren Mitbürgern in geselliger Runde vorgestellt. Die Neuauflage ist inzwischen zu einem Dauerbrenner geworden. Vereinsleben wird in Sewekow generell groß geschrieben. Insbesondere setzen sich die Sewekower für den Erhalt der niederdeutschen Sprache ein. So wurde in der alten Dorfschule, dem heutigen Gemeindehaus, „De Kinnerschool“ eingerichtet. Dort lernen Mädchen und Jungen auf spielerische Weise plattdeutsch. Das Projekt „Mein unbekannter Nachbar“ ist ein Beispiel auf dem „Marktplatz der Möglichkeiten“, mit dem die Staatskanzlei innovative, nachahmenswerte Initiativen im Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels vorstellt. Die jeweiligen Demografie-Beispiele des Monats werden im Rahmen des Internetauftritts „Marktplatz der Möglichkeiten“ unter www.demografie.brandenburg.de veröffentlicht. Kontakt für das Demografie-Beispiel des Monats Oktober: Heimatverein Sewekow e.V., Adelheid Schäfer, E-Mail info@sewekow.de Mehr Informationen http://www.brandenburg.de/de/demografie/bb1.c.547439.de Hinweise und Anregungen an: demografie@stk.brandenburg.de

  • September: Fürstenberger „Verstehbahnhof"

    Auszeichnung Fürstenberger Verstehbahnhof Im alten Bahnhofsgebäude von Fürstenberg wird an der Zukunft gearbeitet. Hier lernen junge Menschen, wie sie die digitale Gesellschaft begreifen und mitgestalten können. „Verstehbahnhof" heißt das ehrenamtlich betriebene Bildungsprojekt des Vereins havel:lab. Es wurde heute in der Potsdamer Staatskanzlei auf dem Fachtag „Brandenburg Digital Engagiert" als „Demografie-Beispiel des Monats" September geehrt. Ministerpräsident Dietmar Woidke überreichte die Auszeichnung an Daniel Domscheit-Berg. Der Informatiker und ehemalige Sprecher von Wikileaks hatte den „Verstehbahnhof" gemeinsam mit seiner Frau Anke und Michel Bürgel gegründet. Im Verstehbahnhof können Jugendliche in der einstigen Wartehalle Kenntnisse im Elektro-Löten oder Programmieren erwerben, 3D-Drucker oder Laser-Cutter ausprobieren. Aber auch über den Umgang mit sozialen Medien oder den Einsatz digitalen Wissens für gesellschaftliche Verbesserungen wird gesprochen. Neben Workshops, Projekttagen und -wochen stehen Fortbildungen für Lehrkräfte und themenspezifische öffentliche Veranstaltungen auf dem Programm. Woidke sagte: „Auch wenn die unkomplizierte Bedienung von Smartphones oder Tabletts heute besonders von Kindern und Jugendlichen frühzeitig beherrscht wird, gewinnt die digitale Bildung immer mehr an Bedeutung. Genau hier setzt der ‚Verstehbahnhof‘ an. Die in dem Projekt ehrenamtlich Engagierten begleiten Kinder und Jugendliche ins digitale Zeitalter mit seinen Chancen und Fähigkeiten, aber auch Risiken. Das halte ich für besonders wichtig, genau wie die Erkenntnis, dass durch die digitalen Möglichkeiten auch ein Leben im ländlichen Raum an Attraktivität gewinnt. Der ‚Verstehbahnhof‘ steht für eine klare Botschaft: ‚Ihr könnt auch in eurer Heimat ganz nah dran sein an den digitalen Trends und Chancen." Domscheit-Berg sagte: „Der Verstehbahnhof soll ein Ort sein, an dem Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Geldbeutel gemeinsam mehr über Technologie und deren Einfluss auf die Gesellschaft lernen können. Das Projekt ist auch Teil eines größeren Vorhabens, um den Menschen in unserer Gegend neue Perspektiven zu eröffnen und die Region interessanter für Zuzügler zu machen. Wir arbeiten gegen den demografischen Wandel und wollen den Norden Oberhavels zur attraktivsten Region Brandenburgs ausbauen." Der „Verstehbahnhof" wird neben einer Unterstützung durch die Stiftung „Demokratie von unten bauen" noch überwiegend privat finanziert. Von der Industrie- und Handelskammer Potsdam wurde das Projekt im Juli im Rahmen des Wettbewerbs „Region Zukunft" für Ideenreichtum im ländlichen Raum ausgezeichnet. Auf der Agenda des Vereins havel:lab stehen neben der Digitalisierung Themen wie Kreislaufwirtschaft, Recycling und Reparieren sowie Mobilität der Zukunft. Der Verein arbeitet mit dem Chaos Computer Club sowie der regionalen Grundschule und dem Gymnasium zusammen. Der „Verstehbahnhof" ist ein Beispiel auf dem „Marktplatz der Möglichkeiten", mit dem die Staatskanzlei innovative, nachahmenswerte Initiativen im Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels vorstellt. Die jeweiligen Demografie-Beispiele des Monats werden im Rahmen des Internetauftritts „Marktplatz der Möglichkeiten" unter www.demografie.brandenburg.de veröffentlicht. Kontakt für das Demografie-Beispiel des Monats September: Verein havel:lab e.V., Daniel Domscheit-Berg, E-Mail verein@havellab.org Informationen zum Projekt: https://verstehbahnhof.de/

  • August: Begleitung auf dem Weg in die Zukunft - „DorfDialog - Fahrplan fürs Dorf"

    Einen Dorfladen einrichten, verschiedene Dienstleistungen unter einem Dach konzentrieren oder Wohnraum für Jung und Alt schaffen – viele Kommunen haben konkrete Zukunftspläne. Das Forum ländlicher Raum – Netzwerk Brandenburg begleitet sie bei der Umsetzung von Vorhaben. Es bietet die Seminarreihe „DorfDialog - Fahrplan fürs Dorf“ an, bei denen sich Vertreter eines Dorfs und der Gemeinde mit den Zielen und der Entwicklung des Ortes befassen. Staatskanzleichef Martin Gorholt würdigte dieses Projekt heute in Seddiner See als „Demografie-Beispiel des Monats“ August. Er überreichte die Auszeichnung im Rahmen eines Seminars, bei dem das Dorf Spaatz aus der Gemeinde Havelaue (Landkreis Havelland) im Fokus stand. Die anderthalbtägigen Seminare richten sich an Multiplikatoren aus Kommunen wie Ortsvorsteher, Gemeindevertreter, Mitglieder von Vereinen oder Kirchengemeinden sowie engagierte Bürger. Nach einem Ortstermin wird im Seminar mit begleitender Moderation ein Zukunftsplan für das Dorf entwickelt. Bei Bedarf können Experten hinzugezogen werden, beispielsweise für die Vermittlung von Formen der Bürgerbeteiligung oder für Finanzierungsmöglichkeiten zur Umsetzung der Ideen. Es können auch Best-Practice-Beispiele aus anderen Gemeinden präsentiert werden. Für Staatskanzleichef Gorholt sind diese Seminare eine wertvolle Unterstützung für eine gelungene Dorfentwicklung: „Eine für alle Städte und Dörfer gleichermaßen gültige Demografiestrategie kann es nicht geben. Es geht darum, individuelle, auf den jeweiligen Ort zugeschnittene Konzepte und Maßnahmen zu entwickeln. Das Forum ländlicher Raum als Veranstalter kennt die speziellen Gegebenheiten des Dorfes und kann auf dieser Grundlage beraten und begleiten, aber auch die Sicht eines neutralen Dritten einbringen.“ Gorholt äußerte die Hoffnung, dass viele weitere Kommunen dieses Angebot annehmen. Er lobte zugleich das Engagement der Einwohnerinnen und Einwohner von Spaatz: „Das Dorf hat durch Teilnahmen am Dorfwettbewerb, durch ein reges Vereinsleben, aber auch durch aktuelle Maßnahmen wie die Umstellung auf LED-Beleuchtung bewiesen, dass es mit der Zeit geht. Eine aktive Dorfgemeinschaft strahlt auf die Region und darüber hinaus aus und zieht Rückkehrer oder sogar neue Dorfbewohner an. Die Einwohner von Spaatz können zu Recht stolz sein auf das, was sie gemeinsam geschaffen haben.“ „Die Menschen in unseren Dörfern sind diejenigen, die den ländlichen Raum bewegen. In dem individuell auf ihr Dorf abgestimmten Seminar können sie die gemeinsamen Ziele und Vorhaben konkretisieren. Der Austausch in entspannter Atmosphäre hilft, die Motivation und den Zusammenhalt für die nächsten Schritte zu stärken“, so Franziska Ullrich, Projektleiterin des Forums. Träger des „Forums ländlicher Raum - Netzwerk Brandenburg“ ist die Heimvolkshochschule am Seddiner See e.V. Das Forum wird kofinanziert aus Mitteln der Technischen Hilfe des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Kontakt für das Demografie-Beispiel des Monats August: Forum ländlicher Raum – Netzwerk Brandenburg, Tel. 033205 – 250022, E—Mail: info@forum-netzwerk-brandenburg.de Mehr Informationen: https://www.forum-netzwerk-brandenburg.de/de/veranstaltungen/dorfdialog/dorfdialog-fahrplan-fuers-dorf

  • Juli: „Bleienten" retten Schwimmbad

    Briesener Bleienten

    Als das kleine Freibad in Briesen wegen Personalmangels von Schließung bedroht war, griffen die Dorfbewohner zur Selbsthilfe. Frauen und Männer ließen sich im Frühjahr 2016 als Rettungsschwimmer ausbilden und übernahmen ehrenamtlich die Aufsicht über den Badebetrieb. Seither sorgt die als „Briesener Bleienten" bekannte Gruppe dafür, dass das Freibad in dem Ortsteil von Halbe im Landkreis Dahme-Spreewald weiter von Groß und Klein genutzt werden kann. Staatskanzleichef Martin Gorholt zeichnete  die Initiative heute in Briesen als „Demografie-Beispiel des Monats" Juli aus. 

    Die zwölf Frauen und Männer von den „Briesener Bleienten" sind alle berufstätig und engagieren sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich als Rettungsschwimmer. Durch ihren Einsatz ist es auch möglich, dass der Schwimmunterricht für Schule und Hort in dem Bad stattfinden kann. Nicht nur Mädchen und Jungen aus Briesen, sondern auch aus benachbarten Orten ziehen dort ihre Bahnen.

    Die „Bleienten" wachen über deren Sicherheit und können auch die Seepferdchen-Prüfung abnehmen. Zudem werden sie angefragt, wenn ihre Hilfe in der Umgebung - etwa in einem Ferienlager - benötigt wird. All das kostet viel Kraft und Freizeit, denn als Rettungsschwimmer müssen die Frauen und Männer häufig trainieren und alle zwei Jahre Auffrischungsprüfungen absolvieren. Der jüngste Nachweis steht jetzt an. Um Nachwuchs müssen sie sich keine Sorgen machen, drei Anwärter sind in Ausbildung zum  Rettungsschwimmer.

    Staatssekretär Gorholt sagte bei der Auszeichnung: „Das Engagement der Briesener ist beeindruckend. Sie haben auf ihre eigenen Kräfte gesetzt und gemeinsam eine Lösung gefunden, um den Badebetrieb aufrechtzuerhalten. Dabei geht es nicht nur um ein Freizeitvergnügen. Kinder können hier weiter schwimmen lernen - eine Fähigkeit, die lebenswichtig ist. Zugleich ist das Freizeitzentrum, in dem sich das Bad befindet, ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt, durch das das Miteinander im Ort mit seinen 310 Einwohnern gestärkt wird. Wie sehr der Einsatz der ‚Bleienten‘ abfärbt, zeigt sich daran, dass bald Neue im Team begrüßt werden können."

    Virginie Hoppe  und  Susann Fischer  von den „Briesener Bleienten" sagten: „Vor 41 Jahren wurde dieses Freibad von der Dorfgemeinschaft gebaut, um den Kindern der umliegenden Gemeinden das Schwimmen beizubringen. Dieses Freibad/ Kulturzentrum hält die Dorfgemeinschaft  zusammen. Dieser Zusammenhalt darf in der ländlichen Region nicht verloren gehen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, auch weiterhin den Kindern das Schwimmen beizubringen. Uns ist es ein großes Anliegen, das stillgelegte Nichtschwimmerbecken wieder in Betrieb zu nehmen, um auch kleineren Kindern die Angst vor dem Wasser zu nehmen."


    Die Initiative „Briesener Bleienten" ist ein Beispiel auf dem „Marktplatz der Möglichkeiten", mit dem die Staatskanzlei innovative, nachahmenswerte Initiativen im Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels vorstellt. Die jeweiligen Demografie-Beispiele des Monats werden im Rahmen des Internetauftritts „Marktplatz der Möglichkeiten" unter www.demografie.brandenburg.de veröffentlicht.

    Kontakt für das Demografie-Beispiel des Monats Juli: Virginie Hoppe und Susann Fischer;  wallihopp@gmail.com oder susannfclara@yahoo.de

    Mehr Informationen

    http://www.brandenburg.de/de/demografie/bb1.c.547439.de

    Hinweise und Anregungen an: demografie@stk.brandenburg.de

  • Juni: Initiative „Agenda-Diplom Schwedt“

    Agenda Diplom Schwedt

    Freizeitspaß und dabei spielerisch jede Menge lernen – das ist das Konzept der uckermärkischen Initiative „Agenda-Diplom Schwedt“. Das MehrGenerationenHaus im Lindenquartier organisiert mit Hilfe von 45 Partnern dieses kostenlose Ferienprogramm. Mädchen und Jungen im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren können Sportarten ausprobieren oder werkeln und basteln. Zudem bekommen sie viele Informationen über Unternehmen und ihre Heimat. Staatskanzleichef Thomas Kralinski zeichnete die Initiative heute rechtzeitig vor Beginn der sommerlichen Ferienzeit in Schwedt als „Demografie-Beispiel des Monats“ aus.

    Staatssekretär Kralinski sagte: „Mit diesem Projekt wird Kindern und auch Eltern gezeigt, welche Chancen ihre Stadt bietet. So können sich bereits Grundschulkinder über verschiedene Berufe informieren. Das ist ein erster wichtiger Schritt, um Interesse für eine Berufsausbildung in der Region zu wecken und damit langfristig den Fachkräftebedarf zu sichern. Bei anderen Veranstaltungen erforschen die Kinder Natur und Umwelt oder machen sich mit der Geschichte der Region vertraut. Das stärkt die Heimatverbundenheit.“

    Kralinski lobte, dass beim „Agenda-Diplom“ viele Partner an einem Strang ziehen: „Vereine und Organisationen, Verwaltung und Unternehmen stricken gemeinsam an einem spannenden und lehrreichen Programm.“

    Bärbel Glogau, Geschäftsführerin des Verbandsbereichs Uckermark der Volkssolidarität, sagte: „Das MehrGenerationenHaus in einer Stadt wie Schwedt bietet sich als Koordinations- und Vernetzungsplattform für das „Agenda-Diplom“ geradezu an. Das hat der Träger Volkssolidarität LV Brandenburg e.V. bereits im Jahr 2015 erkannt und mit großem Engagement gefördert. Das „Agenda-Diplom“ hat von Jahr zu Jahr mehr Erfolg. Auch die eigenen Dienstleistungen des Sozial- und Wohlfahrtsverbandes wie ambulante Pflegedienste, Kindertagesstätten und psycho-soziale Dienste beteiligen sich am „Agenda-Diplom“ 2018.“ Insgesamt können die Kinder unter rund 50 Veranstaltungen wählen. Dazu gehören Tischtennis, Paddeln, Inlinehockey, Tanz, eine Jugendschreibwerkstatt, ein Zeichenkurs oder eine Tümpeltour. Sie können sich im Rathaus beim Bürgermeister, im Polizeirevier, bei der Feuerwehr, im Amtsgericht, bei den Uckermärkischen Bühnen oder in einem Hotel umsehen. Für jede besuchte Veranstaltung gibt es eine Unterschrift oder einen Stempel. Wer eine volle Stempelkarte hat, erhält bei einer öffentlichen Verleihung vom Bürgermeister das „Agenda-Diplom“. Das Projekt wird auch von der Stadt Schwedt, der Stadtsparkasse sowie der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft UVG unterstützt, die den Teilnehmern eine kostenlose Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ermöglicht. Schwedt ist nicht die einzige Stadt in der Uckermark, die ein Agenda-Diplom anbietet – auch Prenzlau (seit 2011) und Angermünde (seit 2018) sind dabei. Zudem hat Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) das erfolgreiche Konzept übernommen. Die Initiative „Agenda-Diplom Schwedt“ ist ein Beispiel auf dem „Marktplatz der Möglichkeiten“, mit dem die Staatskanzlei innovative, nachahmenswerte Initiativen im Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels vorstellt.

  • Mai: Studieren und wohnen an der Oder – Initiative „Zieh nach Frankfurt“

    Mehr Uni-Flair für die Uni-Stadt Frankfurt (Oder): Mit diesem Anspruch hat der Allgemeine Studentische Ausschuss (AStA) der Europa-Universität Viadrina im Vorjahr die Initiative „Zieh nach Frankfurt" gestartet. Er will Kommilitonen davon überzeugen, am Studienort auch zu wohnen, da rund die Hälfte der Viadrina-Studierenden Pendler sind. Für ihre Kampagne wurde der AStA nun ausgezeichnet. Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Thomas Kralinski, überreicht heute in der Oder-Stadt die Auszeichnung „Demografie-Beispiel des Monats".

    Kralinski betonte: „Mit ihrer Initiative reagiert der AStA passgenau auf ein regionales Phänomen. Durch das Pendeln vieler Viadrina-Studenten wird ein Großteil des Potentials zur Belebung der Stadt, aber auch für das studentische Miteinander verschenkt. Die Kampagne zählt ausführlich die Vorzüge der Oder-Stadt auf und nutzt dabei auch Kommunikationswege wie Social Media, die gerade junge Leute ansprechen. Zugleich hat sie einen Austausch zwischen Studenten, Stadt und weiteren Akteuren um die Zukunft von Frankfurt in Gang gesetzt. Dadurch können weitere Projekte angestoßen werden, auch um Studierende nach Abschluss des Studiums in der Region zu halten."

    Georg Gauger, Referent für Hochschulpolitik, Außen- und Städtepolitik und einer der beiden Koordinatoren der Kampagne „Zieh nach Frankfurt": „Eine Universität alleine macht eine Stadt noch lange nicht zu einer Studi-Stadt. Günstige Mieten, die große Kulturszene und die Nähe zu Polen machen Frankfurt (Oder) zu einem tollen Ort zum Leben. Wir haben hier Freiräume und Chancen, die Studierende in anderen Städten nicht haben. Das ist unsere Stärke, dafür wollen wir werben. Berlin kann jeder. Frankfurt muss man wollen."

    Bei der Kampagne listet der AStA sieben Gründe auf, die die Studierenden zu einem Wohnortwechsel bewegen sollen. So schenkt Frankfurt jedem Studenten, der seinen Erstwohnsitz in die Stadt verlegt, ein Begrüßungsgeld von 200 Euro. Verwiesen wird auf niedrige Mieten, gute Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten auch in der polnischen Nachbarstadt Slubice oder günstige Lernbedingungen in der Viadrina-Bibliothek. Die Vorteile werden über großflächige Plakate und Bilder, aber auch per Internet (http://www.asta-viadrina.de/zieh-nach-frankfurt-2/) und Facebook angepriesen.       

    Inzwischen hat die Planung für die diesjährige Kampagne begonnen. Vorgesehen sind gezieltere Werbung, ein Magazin und die Unterstützung bei WG-Gründungen. Auch eine Kooperation mit Kulturveranstaltern wird angestrebt.

    Die Initiative „Zieh nach Frankfurt" ist ein Beispiel auf dem „Marktplatz der Möglichkeiten", mit dem die Staatskanzlei innovative, nachahmenswerte Initiativen im Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels vorstellt. Die jeweiligen Demografie-Beispiele des Monats werden im Rahmen des Internetauftritts „Marktplatz der Möglichkeiten" unter www.demografie.brandenburg.de veröffentlicht.

    Kontakt für das Demografie-Beispiel des Monats Mai: AStA-Büro, Georg Gauger, Tel. 033527626579; E-Mail asta-hopo-aussen@europa-uni.de

    Weitere Informationen: http://www.asta-viadrina.de/zieh-nach-frankfurt-2/

  • April: Gesellig im Alter - „Milower Männerfrühstück" als „Demografie-Beispiel des Monats" ausgezeichnet

    Milower Männerfrühstück

    Das Projekt „Milower Männerfrühstück" im Havelland ist das „Demografie-Beispiel des Monats" April. Der Beauftragte für Internationale Beziehungen, Staatssekretär Martin Gorholt, überreichte die Auszeichnung am 15. April an die Initiatoren. Mit im Gepäck hatte er fünf Gläser Honig aus dem Staatskanzlei-eigenen Bienenstock. Seit 2016 können ältere und vorwiegend alleinstehende Männer einmal im Monat in geselliger Runde frühstücken und plaudern. Damit sollen Selbstständigkeit und Lebensqualität gestärkt werden. Zu Beginn des Projektes kamen zehn Männer, mittlerweile sind es knapp 40.

    Gorholt betonte: „Diese Initiative hat Vorbildcharakter und ist ein echtes Erfolgsprojekt. Es verfolgt einen neuen Ansatz für eine gesellschaftliche Einbindung von älteren Menschen im ländlichen Raum. Der stetig steigende Pflegebedarf gehört ebenso zum demografischen Wandel wie leider auch Vereinsamung und Verlust von Gemeinschaft. Das ‚Milower Männerfrühstück‘ setzt dem mit einfachen Mitteln etwas entgegen. Für uns alle ist es schöner, in Gesellschaft Zeit zu verbringen, gemeinsam zu essen und sich auszutauschen. Aber dafür muss man zueinander finden und es braucht ein regelmäßiges, einladendes Angebot. Das gibt es hier in Milow." Projektkoordinatorin Ines Neidt erzählt: „Liebevoll vorbereitet wird das Frühstück von den Frauen der ehrenamtlichen Projektarbeitsgruppe. Vom Einkauf bis zum Eindecken der Frühstückstafel im Gemeindezentrum einschließlich der Anfertigung kleiner Aufmerksamkeiten - alles erfolgt in Eigenregie." Das „Milower Männerfrühstück" ist Teil der Bemühungen der Qualitätsgemeinschaft Pflege in Kooperation mit der AOK Nordost zur Vermeidung von Pflegebedürftigkeit. Die Qualitätsgemeinschaft Pflege ist ein Zusammenschluss von Altenpflegeheimen und Pflegediensten, die von den Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege in Brandenburg getragen werden. Aktuell leben rund 112.000 pflegebedürftige Menschen im Land Brandenburg. Das Projekt ist ein weiteres Beispiel auf dem „Marktplatz der Möglichkeiten", mit dem die Staatskanzlei innovative, nachahmenswerte Initiativen im Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels vorstellt. Die jeweiligen Demografie-Beispiele des Monats werden im Rahmen des Internetauftritts „Marktplatz der Möglichkeiten" unter www.demografie.brandenburg.de veröffentlicht. Kontakt für das Demografie-Beispiel des Monats April: Frau Ines Neidt; Tel.: 0152 5405 8027; E-Mail: ines.neidt@qgp-brandenburg.de und dieter.wollenberg@gmx.eu

  • März: Lindower Partnerschaftsverein als 100. "Demografiebeispiel des Monats" ausgezeichnet

    Auszeichnung des Projekts

    26.03.2018 - Jubiläum auf dem „Markplatz der Möglichkeiten“ zum demografischen Wandel: Die Staatskanzlei ehrte heute zum 100. Mal ein „Demografie-Beispiel des Monats“. Der Beauftragte für Internationale Beziehungen, Staatssekretär Martin Gorholt, überbrachte die Auszeichnung dem Partnerschaftsverein "Internationale Beziehungen" der Stadt Lindow (Mark) im Landkreis Ost-prignitz-Ruppin. Gorholt: „Die Lindower machen genau das, wofür unser „Markplatz der Möglichkeiten“ mit den mittlerweile 100 großartigen Ideen für den Umgang mit dem demografischen Wandel steht: Für Einfallsreichtum und Kreativität, für Mut und Beharrungsvermögen und die Fähigkeit, sich nicht mit Problemen abzufinden, sondern mit Lust anzupacken und Lösungen zu suchen.“ Als die Staatskanzlei vor neun Jahren das Projekt „Demografie-Beispiel des Monats“ ins Leben rief, sollte nicht vorrangig Bewährtes geehrt werden. Gorholt: „Uns ging es von Anfang an um pfiffige Ideen, unkonventionelle Lösungen und natürlich vor allem um Ermutigung. Es ist ein sehr gutes Zeichen, dass wir jetzt schon das 100. Projekt auszeichnen können. Das Konzept ist also aufgegangen. Es ist eine Kultur des Anpackens und des Miteinanders überall im Land entstanden, die auch hier in Lindow gelebt wird. Der Partnerschaftsverein weiß genau, worauf es ankommt: auf die Jugend, auf Zusammenhalt und auf Menschlichkeit. Danke für das Engagement.“ Der Verein pflegt Städtepartnerschaften und Beziehungen mit Orten in Frankreich, Ungarn und Tschechien. Unter Leitung von Vereinschef Dieter Eipel organisieren die 46 ehrenamtlich tätigen Mitglieder internationale Jugendtreffen, Bildungsprojekte und Kulturkooperationen. Nach Ungarn gehen regelmäßig Hilfstransporte für benachteiligte Bevölkerungsgruppen. In Lindow selbst betreibt der Verein den „Kidsclub“ für Kinder und Jugendliche. Außerdem baut er mit finanzieller Unterstützung des Landes eine Begegnungsstätte mit Kreativwerkstatt auf, in der Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung sowie unterschiedlicher Herkunft gemeinsam arbeiten können. Dafür stehen Nähmaschinen sowie Geräte für Holz- und Metallbearbeitung bereit. Ziel ist, dass junge Menschen handwerkliche Fähigkeiten und berufliche Perspektiven entwickeln können.

  • Februar: Bücher hinterm Schankraum - "Fläming Bibliothek Rädigke"

    Auszeichnung des Projekts

    16.02.2018 - Gastwirtschaft und Bücherei unter einem Dach - diese ungewöhnliche Symbiose hat dem kulturellen Leben im 170-Einwohner-Dorf Rädigke im Landkreis Potsdam-Mittelmark neuen Aufschwung gegeben. Die Staatskanzlei würdigte die „Fläming Bibliothek Rädigke" im Dorfgasthof Moritz heute als „Demografie-Beispiel des Monats" Februar. Staatskanzleichef Thomas Kralinski überreichte die Auszeichnung an die Initiatoren der ersten Gasthofbibliothek Deutschlands.

    Kralinski sagte: „Multifunktionalität heißt eines der Rezepte, um dem demografischen Wandel aktiv zu begegnen und auch in kleinen Orten Angebote der Daseinsvorsorge aufrechtzuerhalten. In Rädigke wurde dazu der Festsaal des Gasthofes Moritz zur Bibliothek umgestaltet. Die Bücherei im Ort erspart Leseratten lange Wege. Zugleich bieten Bibliothek und Veranstaltungen im Gasthof Einwohnern Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und neue Ideen für das Zusammenleben im Dorf zu entwickeln. Hier werden alle Generationen einbezogen und auch den Jüngsten Anreize zum Lesen und Mitmachen geboten. Dieses Miteinander stärkt das Heimatgefühl und den Zusammenhalt im Ort. Ich wünsche mir, dass dieses Erfolgsprojekt in anderen Orten Nachahmer findet."

    Die 2006 gegründete „Fläming Bibliothek Rädigke" wird ehrenamtlich vom gleichnamigen Verein betrieben. Nicht nur zu offiziellen Öffnungszeiten können Bücher ausgeliehen werden. Solange der Gasthof offen ist, können Literaturinteressierte unter den rund 4.000 Titeln wählen. Der Bestand wird viermal im Jahr vom Vereinsvorsitzenden Steffen Gommel durch Neuerscheinungen aktualisiert, vor allem durch Spenden von Verlagen, aber auch von Besuchern. Mittlerweile hat die Bibliothek rund 970 Nutzer, die auch aus Nachbarorten kommen.

    In der Bücherei finden Dichterlesungen, Buchdiskussionen oder Themenabende zur Regionalliteratur statt. Mittlerweile wurden in Rädigke auch weitere Projekte realisiert. So wurden zum fünften Jahrestag der Bibliothek ein Lesestein- und Literaturweg sowie zum zehnten Jahrestag ein Lesesteinweg für Kinder eröffnet. An 26 Stationen dieses Weges wurden von Kindern des Dorfes Kacheln angebracht, die Motive aus bekannten Kinderbuch-Geschichten widergeben.

    Die „Fläming Bibliothek Rädigke" ist ein weiteres Beispiel auf dem „Marktplatz der Möglichkeiten", mit dem die Staatskanzlei innovative, nachahmenswerte Initiativen im Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels vorstellt. Die jeweiligen Demografie-Beispiele des Monats werden im Rahmen des Internetauftritts „Marktplatz der Möglichkeiten" unter www.demografie.brandenburg.de veröffentlicht.

    Kontakt für das Demografie-Beispiel des Monats Februar: Gasthof Moritz, E-Mail info@gasthof-moritz.de, Tel. 033848/60292

  • Januar: Vom ausgedienten Laden zum angesagten Treffpunkt - „FamilienCafé lokal.“

    Auszeichnung des Projekts
    19.01.2018 - Das „FamilienCafé lokal.“ des Jugendfördervereins Chance aus Buckow in der Märkischen Schweiz ist das erste „Demografie-Beispiel des Monats“ in diesem Jahr. Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Thomas Kralinski, überreichte heute in der Stadt im Landkreis Märkisch-Oderland die Aus-zeichnung. Das von jungen Leuten in einem leer stehenden Laden in der Innenstadt eingerichtete Cafè ist heute Anlauf- und Begegnungsstätte für alle Generationen. Kralinski überbrachte zugleich einen Zuwendungsbe-scheid über knapp 49.000 Euro für das jüngste Vorhaben des Jugendförder-vereins, das Rückkehrerprojekt „hierzulande(n)“.

    Im Mittelpunkt stehen Angebote für Kinder und Familien. In den Räumen des Cafés finden zudem Konzerte, internationale Kochabende mit Flüchtlingen, Stammtischtreffen mit Jugendlichen und kommunalpolitische Theaterabende statt. Die Initiatoren engagieren sich mit der im „lokal.“ angedockten Bürgerbühne und dem Straßentheaterfestival „Tag der deutschen Einsicht“ auch für demokratische Bildung und Toleranz.

    Kralinski sagte: „Genau das ist die richtige Antwort auf den demografischen Wandel. Einwohner engagieren sich als Experten in eigener Sache und gestalten mit innovativen Ideen ihr Umfeld. In Buckow haben sie nicht nur einen Ort ge-schaffen, der Möglichkeiten zum gegenseitigen Kennenlernen und Miteinander, sondern auch zur politischen Diskussion und Beteiligung bietet. Mit der Bürger-bühne und dem Straßentheaterfestival haben sie ein wirkungsvolles Format ent-wickelt. Wer mitwirken kann, fühlt sich nicht abgehängt!“

    Bei der „Bürgerbühne“ greifen wechselnde Darsteller und Moderatoren jeweils am letzten Sonntag des Monats kommunalpolitische Themen auf und diskutieren diese mit Einwohnern. Mit regelmäßig 40 bis 50 Teilnehmern wird dieses Format gut angenommen. Das bei den Veranstaltungen entstehende Meinungsbild mün-det beispielsweise durch die Einwohnerfragestunde der Stadtverordnetenver-sammlung auch in politisches Handeln.