Staatskanzlei

Ideenwettbewerb „Zukunft Ehrenamt“ – Woidke: „Mit guten Ideen Gesellschaft gestalten“

veröffentlicht am 13.10.2025

Fotos der Preisverleihung

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Ehrenamt packt an, schafft Begegnung und gestaltet Zukunft: Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke hat heute die Gewinnerprojekte des 4. Ideenwettbewerb „Zukunft Ehrenamt“ in der Potsdamer Staatskanzlei prämiert. Woidke betone in seiner Rede: „Brandenburgs ehrenamtlich Engagierte stecken voller guter Ideen, wie Menschen auch in herausfordernden Zeiten dazu ermuntert werden können, sich für das Gemeinwesen zu engagieren. Mein herzlichster Dank geht an die Verantwortlichen und kreative Köpfe hinter den Projekten sowie all denjenigen, die sie unterstützen. Die Landesregierung wird auch weiterhin eine verlässliche Partnerin für unsere Engagierten sein.“

Insgesamt wurden 53 Projektideen eingereicht. Mit Hilfe eines Fachbeirats wurden acht Gewinnerprojekte ausgewählt, die aufzeigen, dass Ehrenamt zukunftsorientiert ist und neue Wege gehen kann. Die Vorhaben greifen unter anderem die Themen demografische Entwicklung, Interkulturelle Bildung, Kultur, Integration, Tierschutz, Brauchtum und Brandschutz auf. In diesem Jahr lag ein besonderer Schwerpunkt auf den Fragen: Wie können sich noch mehr Menschen unabhängig von ihren sozialen Rahmenbedingungen für das Gemeinwohl engagieren und wie kann das Ehrenamt offen und einladend für alle gestaltet werden? Insgesamt stehen 15.000 Euro Preisgeld zur Verfügung. Bei der Auswahl wurden Projekte berücksichtigt, die besonders auf aktuelle Herausforderungen für das Ehrenamt eingehen.

Preisträger

1. Platz (5.000 Euro)

Die Freiwilligenbörse des Brandenburger Landesverbandes der Volkssolidarität soll ehrenamtliche Helferinnen und Helfer mit lokalen Organisationen und sozialen Projekten zusammengebringen. Im Familienzentrum Wittstock (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) können sie sich über verschiedene Einsatzmöglichkeiten erkundigen. Woidke: „Diese Art von Netzwerken im Ehrenamt ist wichtig, da sie Ehrenamtlichen neue Kontakte, vielfältige Erfahrungen und persönliche Weiterentwicklung ermöglicht. Mit einem engen Netzwerk lassen sich auch Wissen und Ideen gut austauschen. Die Volkssolidarität weiß, was Ehrenamtler wünschen. Dieses Vorhaben ist also genau das, was Brandenburg braucht.“

2. Platz (2.500 Euro)

In der leerstehenden „Ratswaage“ am Marktplatz in Angermünde (Landkreis Uckermark) ist vom Verein „Stadt mit Zukunft Angermünde e.V.“ ein temporäres Pop-Up Kulturcafé geplant, das von Freiwilligen gemeinschaftlich betrieben wird und als offener Begegnungsraum zu Kaffee, Kultur, Mitmach-Angeboten sowie Sprach- und Lernprogrammen einladen soll. Woidke: „Hier wird interkulturelle Begegnung, Teilhabe und ehrenamtliches Engagement sichtbar. Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte sollen als aktive Mitgestaltende des städtischen Lebens zusammengebracht werden. Ich finde das Spitze und hoffe auf Nachahmung in möglichst vielen anderen Gemeinden. Wird hier doch der grundlegende Gedanke der Integration gestärkt.“

6 x 3. Platz (je 1.000 Euro)

Der Brandenburger Landesverband „Seniorpartner in School“ bildet ehrenamtliche Seniorinnen und Senioren aus, um Kinder und Jugendliche im schulischen Alltag bei der gewaltfreien Lösung von Konflikten zu unterstützen. Woidke: „Bürgerschaftliches Engagement für ein friedliches Miteinander, das ist ungemein wertvoll. Es gibt kaum etwas Schlimmeres, als wenn Kinder früh in ihrem Leben Gewalt erfahren und aus dieser Erfahrung heraus unter Umständen wiederum entsprechend handeln. Bei dem Projekt lernen ältere Menschen, kulturelle Unterschiede zu erkennen und Konflikte an Grundschulen konstruktiv zu begleiten.“

Im Tierheim Geltow (Landkreis Potsdam-Mittelmark) soll durch den Verein T.I.E.R.E. e.V. eine betreute Jugendgruppe aufgebaut werden. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien oder Heimen eine aktive Mitarbeit im Tierheim zu ermöglichen. Woidke: „Das Projekt zielt zum einen auf soziale Teilhabe. Zum anderen erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie es ist, wenn ihnen Vertrauen entgegengebracht wird; das Vertrauen von Tieren, das grenzenlos sein kann. Damit wird im Umkehrschluss auch das Tierwohl betont.“

Im Museumspark Oderberg (Landkreis Barnim) will der Förderverein Binnenschifffahrts-Museum Oderberg e.V. das traditionsreiche Fischer- und Schifferfest mit Neptunstaufe 2026 als Ehrenamtsprojekt neu beleben. Schon vor dem Fest wird der Ort mit kreativen Mitmach-Aktionen schick für das große Fest gemacht. Woidke: „An Oderberg lässt sich gut festmachen, wieviel Spaß ein Ehrenamt macht. Sich für Verschönerungen einzusetzen, ist sinnvoll und erfüllend. Auch die persönliche Entwicklung kommt nicht zu kurz: neue soziale Kontakte mit Gleichgesinnten werden über die ehrenamtliche Beschäftigung geschlossen, das Selbstbewusstsein wird gestärkt.“

Mit dem Projekt „Wir sind Karneval – Gemeinsam für Brandenburg“ will der Karnevalverband Berlin-Brandenburg im Bund Deutscher Karneval e.V. neue Ehrenamtliche im Land gewinnen, Mitglieder für verantwortungsvolle Aufgaben aufbauen und regionale Netzwerke in strukturschwachen Gebieten schaffen. Woidke: „Ehrenamtliche sind für den Karneval unverzichtbar. Die Verbandsidee umfasst gleich mehrere Aspekte: zum einen sollen neue Karnevalisten hinzugewonnen und zum anderen Routiniers noch weiter qualifiziert werden. So kann das karnevalistische Brauchtum zukunftsfähig gemacht werden.

Das Projekt „Feuer und Flamme“ des Vereins zur Förderung des Brandschutzes und der Jugendfeuerwehren e.V. unterstützt die Jugendfeuerwehr Finsterwalde (Landkreis Elbe-Elster) bei der Durchführung eines Erlebnisnachmittages auf dem Marktplatz. Familien und Kinder können sich die Feuerwehrtechnik anschauen und Vorführungen der Jugendwehr ansehen. Woidke: „Das Vorhaben dient der Nachwuchs- und Mitgliedergewinnung. Dies ist so verdienstvoll wie notwendig. Spielnachmittag und Umzug haben das Zeug, Kinder und Jugendliche für den Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr zu begeistern. Ein wunderbares Projekt. Danke dafür.“

Der Verein „Kicks und Olbern e.V.“ (Landkreis Oberspreewald-Lausitz) will die Geschichte der Sorben und Wenden erlebbar machen. Dabei sollen neben Geschichtlichem auch Kultur, Sprache und Bräuche in Form von Projektwochen und Wandertagen, AGs oder Klassenfahrten an Schulen des Landkreises vermittelt werden. Woidke: „Der Strukturwandel in der Lausitz verändert im Hinblick auf den Kohleausstieg Heimat und Arbeitsplätze auch von Sorben und Wenden. Um die Kultur und Sprache der Minderheit trotz dieses tiefgreifenden Wandels zu erhalten, ist dieses Projekt des Ideenwettbewerbs wegweisend.“ 

Pressemitteilung als PDF (application/pdf 110.2 KB)