„Dem Vergessen entrissen“ – Woidke bei Einbettung sterblicher Überreste deutscher Kriegstoter in Halbe
veröffentlicht am 30.04.2025
Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke hat heute an der Einbettung sterblicher Überreste von 100 deutschen Kriegstoten auf dem Waldfriedhof in Halbe teilgenommen. Woidke betonte in seiner Gedenkrede: „Ihr Schicksal mahnt uns, unserer gemeinsamen Verantwortung für die Würde und das Leben der Menschen gerecht zu werden, in Europa und in der ganzen Welt. Durch das Schicksal Einzelner lernen wir, was der Krieg den Menschen angetan hat. Es waren Inferno, Tod, Verwüstung, Verzweiflung. Auf diese Weise kann man auch begreifen, dass wir alles tun müssen, um ein solches Grauen zu verhindern.“
Auch heute noch werden menschliche Überreste der tagelangen so genannten Kesselschlacht von Halbe im April 1945 gefunden. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge bettet diese aus und versucht eine Identifizierung. Woidke: „Zahlreiche Tote werden so dem Vergessen entrissen. Sie finden eine würdige Ruhestätte auf dem Friedhof. Angehörige können dann die Grabstätten besuchen. Dafür bin ich dankbar.“
Woidke betonte: „Zum Gedenken untrennbar gehört für mich: Die Verpflichtung für uns als Nachgeborene, Rassismus, Nationalismus und Rechtsextremismus zu bekämpfen. Wie wichtig und wie aktuell das immer noch und immer wieder ist, sehen wir heute leider an vielen Beispielen. So wollten Rechtsextreme Ende vergangenen Jahres den Waldfriedhof wieder einmal ideologisch instrumentalisieren. Doch das lässt unsere Zivilgesellschaft nicht zu, dagegen wehren wir uns, jetzt und in Zukunft. Gegen die Aufmärsche von Rechtsextremisten zum absurden Heldengedenken in den frühen 2000er Jahren stellten sich hier Tausende entgegen. Und das mit großem Erfolg.“
In Halbe ruhen mehr als 26 000 Tote. In der Schlacht kamen etwa 30.000 deutsche und 20.000 sowjetische Soldaten sowie geschätzt 10.000 Zivilisten ums Leben.