Staatskanzlei

Platzeck auf Luftfahrtausstellung bei Moskau – Treffen mit Russlands Luftfahrtminister - Deutsch-russische Kooperation soll Triebwerke leiser machen – Wildauer Firma auf großer Bühne

veröffentlicht am 17.08.2011

Ministerpräsident Matthias Platzeck sieht durch die heutige Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens die deutsch-russische Zusammenarbeit im Bereich Luft- und Raumfahrt gestärkt. „Mit dem heute vereinbarten zweiten Forschungsprojekt machen wir in der erst vor zwei Jahren gestarteten Zusammenarbeit einen weiteren großen Schritt nach vorn“, sagte Platzeck nach der Unterzeichnung auf der größten russischen Luftfahrtausstellung, der MAKS, in Zhukovsky bei Moskau. Zuvor war Platzeck mit dem für Luftfahrt zuständigen stellvertretenden russischen Industrieminister, Denis Manturov, zusammen getroffen. Der Ministerpräsident sprach auf der MAKS zudem mit dem Präsidenten der Europäischen Raumfahrtagentur, Jean-Jaques Dordain, dem Astronauten Thomas Reiter und dem Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie, Dietmar Schrick. Den Abschluss der Kurzvisite bildete ein Rundgang durch den deutschen Pavillon, in dem sich auch Unternehmen aus Brandenburg und Berlin präsentieren. Während seines Besuches in Moskau war Platzeck auch mit den Mitgliedern des Wirtschaftsausschusses des brandenburgischen Landtages und den Vertretern der Unternehmerdelegation zusammen getroffen, die sich zeitgleich in Russland aufhalten. Das nunmehr zweite konkrete Kooperationsvorhaben zwischen brandenburgischen und russischen Instituten und Unternehmen soll Lärm mindernde Technologien für Flugzeugtriebwerke voranbringen. Binnen dreier Jahre wollen die sieben Partner, zu denen auch die DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) und die ESA (Europäische Raumfahrt Agentur) gehören, die technologischen Grundlagen für ein marktrelevantes Produkt vorlegen. Ministerpräsident Platzeck: „Das Projekt ist technologisch attraktiv und kommerziell interessant, weil es sich einem der Kernprobleme der heutigen Luftfahrt widmet. Die Zukunft des Fliegens hängt in entscheidendem Maße davon ab wie es gelingt, Lärm zu reduzieren und Energie einzusparen.“ Der russische Luftfahrtminister Manturov bezeichnete das Projekt als geeignet, zur Rekonstruktion der russischen Forschungslandschaft beizutragen. Zudem verständigten sich beide Politiker, in der Berufsausbildung und beim Studium eine Zusammenarbeit zu prüfen. Der russische Ressortchef kündigte den Besuch der ILA 2012 an. Werbung für die ILA, für deren neuen Standort morgen der Grundstein gelegt wird, war ein weiteres Ziel der Platzeck-Visite. Die Kooperation zwischen Russland und Brandenburg geht auf eine Verabredung zurück, die Platzeck und Manturov beim gemeinsamen Besuch der ILA 2009 getroffen hatten. Ein erstes konkretes Kooperationsprojekt startete bereits 2010 und beschäftigt sich mit der Effizienzsteigerung von Triebwerken. Beteiligt ist u. a. die Brandenburgische Technische Universität in Cottbus. Projektpartner für das zweite, heute vereinbarte Vorhaben sind die BBAA e.V. (Berlin-Bandenburg Aerospace Allianz), das ZAGI (Zentrales Aerohydrodynamisches Institut Russland), ZIAM (Zentralinstitut für Flugmotoren), das DLR und Firma Anecom aus Wildau. Das mittelständische Unternehmen aus dem Landkreis Dahme-Spreewald beschäftigt sich seit knapp 10 Jahren mit Triebwerksmessungen. Erfolgreiche Gespräche in Moskau gab es nach Einschätzung von Wirtschaftsstaatsekretär Henning Heidemanns auch insbesondere auf dem Gebiet des Brand- und Katastrophenschutzes. Der Staatssekretär, der die Unternehmerdelegation begleitet, kündigte an, dass die Gespräche mit den Verantwortlichen des zuständigen Ministeriums bereits Anfang September im Umfeld der Weltmeisterschaften der Feuerwehrleute in Cottbus und Potsdam fortgesetzt werden. [Pressefotos]