Staatskanzlei

Platzeck: Chancen der gemeinsamen Forschungsregion Berlin-Brandenburg nutzen – Neujahrsempfang der Uni Potsdam

Sperrfrist 16.30 Uhr

veröffentlicht am 18.01.2007

Ministerpräsident Matthias Platzeck fordert eine engere Abstimmung zwischen den Universitäten in Potsdam und Berlin. Platzeck sagte heute zum Neujahrsempfang der Universität Potsdam: „Wir befinden uns in einer der bedeutendsten Forschungsregionen Deutschlands. Die sich daraus ergebenden Chancen müssen wir konsequent nutzen.“ Als beispielhaft für eine gelungene Zusammenarbeit nannte er in diesem Zusammenhang die Beteiligung der Universität Potsdam an zwei sogenannten Exzellenzclustern beim jüngsten Wettbewerb um die Eliteförderung an deutschen Hochschulen. „Dass dieses Exzellenzcluster ausgerechnet auf einer Zusammenarbeit zwischen den Berliner Universitäten und der Universität Potsdam basiert, ist eine Mut machende Botschaft für unsere Region“, so der Ministerpräsident. Eine punktuell gute und intensive Zusammenarbeit der Universität Potsdam mit den Berliner Hochschulen genüge jedoch nicht. „Was wir anstreben, ist eine gemeinsame Planung für alle Hochschulen unserer Region, wie sich Forschung und Lehre in den nächsten Jahren in Berlin und Brandenburg entwickeln sollen. Es kann nicht sein, dass Partner um die klugen Köpfe konkurrieren und dabei gemeinsames Potenzial verschenken.“ Platzeck mahnte, Berlin-Brandenburg dürfe nicht in den Schatten anderer, attraktiver Hochschullandschaften geraten. „Diesem Wettbewerb muss sich Brandenburg stellen – und das wollen wir gern tun.“ Platzeck bekräftigte die Prioritätensetzung in der brandenburgischen Landesregierung. „Bildung, Forschung und Wissenschaft sind für wirtschaftlichen Fortschritt und Wachstum sowie für Wohlstand von immer größerer Bedeutung“, sagte Platzeck. „Es werden erheblich mehr Mittel in Forschung, Wissenschaft und Bildung fließen. Gute Bildung schafft die Voraussetzung für kreative Ideen und neue Technologien, aus denen neue Produkte entstehen können.“ Platzeck betonte zugleich, alle Beteiligten müssten neue Herausforderungen rechtzeitig erkennen und sich ihnen stellen. „Unsere Hochschulen benötigen ganz dringend mehr Studentinnen und Studenten für die ingenieurstechnischen und naturwissenschaftlichen Studiengänge. Zugleich brauchen wir gut ausgebildete und hochmotivierte Lehrer. Zudem bedarf es intensiverer Kontakte und genauer Abstimmung mit den Schulen. Es ist auch Aufgabe der Politik, jungen Menschen zu erklären, wie sehr wir auf sie angewiesen sind, um unsere Wissensgesellschaft weiter auszubauen. Er lobte die Universität Potsdam, die ihren Platz in der deutschen Wissenschaftslandschaft als „kleine und feine Hochschule mit besonderen Stärken“ gefunden habe. In diesem Zusammenhang dankte er Alt-Rektor Prof. Dr. Wolfgang Loschelder, der in seiner mehr als elfjährigen Amtszeit das Profil der Universität nachhaltig geprägt habe. Mit dem Amtsantritt der neuen Präsidentin, Prof. Dr. habil. Dr. Sabine Kunst, stehe Potsdam nun eine neue Phase des akademischen Aufbruchs bevor. Platzeck betonte zugleich die Notwendigkeit einer noch engeren Verzahnung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. In punkto Technologietransfer stehe die Universität Potsdam ganz weit oben in den bundesweiten Rankings. Sie gelte neben der Universität Lüneburg als konzeptionell gründerfreundlichste Hochschule Deutschlands. Das Fundament für diesen Erfolg sei das Brandenburgische Institut für Existenzgründung und Mittelstandsförderung. Platzeck: „Die Universität Potsdam hat hier eine wichtige Leitfunktion übernommen. Nun müssen die Strukturen mit Leben erfüllt werden. Zugleich wünschen wir uns mehr als je zuvor Wissenschaftler, in deren Brust zwei Herzen schlagen: Das des Forschers, aber auch das des Unternehmers. Ohne anwendungsorientierte Forschung keine Ausgründungen; ohne Ausgründungen keine industrielle Forschung. Diese brauchen wir aber unbedingt, damit wir den Technologietransfer in dem Maße vorantreiben, dass unser Land von der Wertschöpfung neuartiger Produkte profitiert.“