Staatskanzlei

Platzeck: Investivlohn nur unter festen Bedingungen

veröffentlicht am 14.12.2006

Ministerpräsident Matthias Platzeck plädiert dafür, einen Investivlohn nur unter bestimmten Voraussetzungen einzuführen. In seiner Rede zum 50. Geburtstag des Bezirksleiters der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, Olivier Höbel, sagte Platzeck am Donnerstag: „Der Investivlohn birgt Chancen für Unternehmen und Arbeitnehmer. Insbesondere Letztere fänden hier eine zusätzliche Möglichkeit, Sparanreize zu nutzen und eine Altersvorsorge zu treffen.“ Ein Modell dafür muss aus Sicht Platzecks jedoch klarstellen, dass Arbeitnehmer, die einen Teil des Lohns in das Unternehmen stecken, vor Insolvenz geschützt werden. Zudem müsse der Investivlohn tarifvertraglich geregelt werden und sollte eine Ergänzung zum Tariflohn sein. Platzeck zollte dem IG-Metall-Bezirksleiter Höbel Respekt für dessen Leistungen als Arbeitnehmervertreter: „Als Bezirksleiter hatten Sie wesentlichen Anteil daran, dass unsere Metall- und Elektrobranche zunehmend wettbewerbsfähiger wurde. Eine von mehreren Grundlagen dafür ist der Konsens zwischen den Sozialpartnern: Minimale Anzahl von Streiks, gerechte Löhne, motivierte Mitarbeiter.“ Höbel habe großen Anteil daran, dass Tarifverträge ein Dreh- und Angelpunkt für die Beschäftigungspolitik in der Metall- und Elektrobranche dieser Region seien. Ausdrücklich würdigte Platzeck das Engagement des IG-Metall-Bezirksleiters gegen Rechtsextremismus und für den Wirtschaftsstandort Brandenburg. Höbel sei wahrlich ein großer „Freund der Region, ohne dabei den Blick für das wirtschaftliche und soziale Gesamtgefüge in Deutschland zu verlieren“. Platzeck kündigte für Mitte Februar die nächste Gesprächsrunde des Metalldialogs an. Dort sollten so drängende Fragen wie die Sicherung des Fachkräftebedarfs, die Vernetzung der Unternehmen der Region und die Verbesserung des Technologietransfers diskutiert werden.