Staatskanzlei

Gedenken am Volkstrauertag in Potsdam – Kranzniederlegung am polnischen Gräberfeld

veröffentlicht am 19.11.2006

Auf Einladung von Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs haben Ministerpräsident Matthias Platzeck und der neue polnische Botschafter in Deutschland, Marek Prawda, am heutigen Volkstrauertag auf einer Gedenkveranstaltung in der Landeshauptstadt gemeinsam der Toten der Weltkriege gedacht. Nach einer Kranzniederlegung am Sowjetischen Ehrenfriedhof am Bassinplatz erinnerte der Ministerpräsident bei der anschließenden Gedenkveranstaltung in der Großen Trauerhalle am Neuen Friedhof an die Schrecken des Krieges. Platzeck rief dazu Bilder des Luftangriffs auf Potsdam am 14. April 1945 ins Gedächtnis: „Zu Tausenden zogen Menschen durch die Stadt, die auf der Flucht waren. Als dann auch noch die Bomben fielen, steigerte sich das Leid in einem Maße, das kaum jemand für möglich gehalten hätte. Nicht nur Potsdamer, sondern viele Flüchtlinge, Soldaten und Zwangsarbeiter, darunter Polen, mussten im Bombenhagel ihr Leben lassen. Bis heute wirkt bei den Überlebenden und in vielen Familien, die enge Angehörige verloren haben, der Schrecken des Krieges nach. Uns Nachgeborenen ist die Erinnerung daran Verpflichtung.“ Krieg und Gewalt und vor allem die Verherrlichung von Krieg und Gewalt durch Rechtsextremisten dürfen keinen Platz in Brandenburg und in Deutschland haben, forderte Platzeck. „Dass wir nicht nachlassen dürfen, zeigen die wiederkehrenden Bestrebungen rechtsextremistischer Gruppierungen, historische Fakten zu verdrehen, ihre rückwärts gewandte Ideologie zu verbreiten und an Kriegsgräberstätten aus Opfern Helden machen zu wollen.“ Platzeck und der polnische Botschafter Prawda legten nach der Gedenkveranstaltung in Begleitung von Oberbürgermeister Jakobs Kränze am polnischen Gräberfeld auf dem Neuen Friedhof nieder. Es handelt sich dabei um rund 40 Gräber von Zwangsabeitern, die in Potsdam zwischen den Jahren 1941 bis 1944 starben.