Staatskanzlei

Zum 9. November: Freiheit, Demokratie und Menschenwürde sind unteilbar

Sperrfrist 09. November 2006, 00.00 Uhr
Frei für Donnerstagausgaben

veröffentlicht am 08.11.2006

Die Achtung von Freiheit und Menschenwürde ist nach Überzeugung von Ministerpräsident Matthias Platzeck die entscheidende Lehre, die sich aus der besonderen Bedeutung des 9. November im Leben der Deutschen ergibt. Anlässlich des 17. Jahrestags des Falls der Mauer und der 68. Wiederkehr der Pogromnacht der Nazis erklärt der Ministerpräsident: Der 9. November markiert wie kaum ein anderes Datum Zäsuren im Leben der Deutschen. Vor 68 Jahren brannten im so genannten Dritten Reich Synagogen, wurden Juden geschlagen, gedemütigt, getötet. Wer sich bis dahin immer noch Illusionen über den Charakter des Naziregimes gemacht hatte, wurde in dieser Nacht auf brutale Weise belehrt. Und doch handelte es sich nur um ein Vorspiel für die größte Tragödie im Leben unseres Volkes: den Holocaust. Es darf nie vergessen werden, dass das unvorstellbare Leid im Zweiten Weltkrieg, aber auch die Leiden der Menschen während der Zeit des Kalten Krieges und der Trennung in den beiden deutschen Staaten ihren Ausgangspunkt im verbrecherischen Naziregime hatten. So trennten 28 Jahre lang Mauer und Stacheldraht die Deutschen. Bis zu jenem 9. November im Jahr 1989, als Zivilcourage und Freiheitswille der Menschen in der DDR sich friedlich Bahn brachen. An diesem Tag erkämpften sich die Ostdeutschen Demokratie und Selbstbestimmung. Heute gilt es, Demokratie zu leben. Das bedeutet Meinungsstreit um die besten Konzepte, das Ringen um Mehrheiten ebenso wie Toleranz gegenüber anders Denkenden. Der 9. November gemahnt gerade die Deutschen sich bewusst zu sein, wie wertvoll Freiheit, Demokratie und Menschenwürde für ihr Leben sind. Dieses Datum mahnt ebenso deutlich, nie wieder zuzulassen, dass Ewiggestrige und die geistigen Erben der Nazibrandstifter jemals in Deutschland wieder Macht erlangen können. Auch deshalb erneuere ich gerade am 9. November meine Bitte an die Bürgerinnen und Bürger unserer Region, sich beim „Tag der Demokraten“ am 18. November in Halbe in den Protest gegen den angekündigten Aufmarsch von Neonazis einzureihen.