Staatskanzlei

5 Jahre Atomausstieg - Platzeck: Eine gute Entscheidung für Deutschlands Zukunft

veröffentlicht am 10.06.2006

Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck hat den vor fünf Jahren beschlossenen Atomausstieg als eine „gute Entscheidung für Deutschlands Zukunft“ verteidigt. Zum Jahrestag der Unterzeichnung des Abkommens zwischen der damaligen rot-grünen Bundesregierung und der Industrie am 11. Juni plädierte er dafür, die Energiewende fortzuführen. An den Nachbarn Polen appellierte er, Überlegungen für den Neubau eines Reaktors zu überdenken. Platzeck erklärte in Potsdam: „Ich begrüße ausdrücklich, dass auch die neue Bundesregierung am Atomausstieg festhalten wird. Forderungen aus der Industrie für längere Laufzeiten der Meiler machen unser Land nicht zukunftsfähig. Stattdessen muss Deutschland Vorreiter innovativer Energiepolitik werden. Brandenburg leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Wir sind bei der Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen gut aufgestellt, ja nehmen sogar einen Spitzenplatz ein. In der Lausitz entsteht die Pilotanlage für ein CO2-freies Braunkohlenkraftwerk. Das ist auch ein Indiz für die guten Rahmenbedingungen in Brandenburg. Die Überlegungen Polens, in die Kernkraft einzusteigen und möglicherweise in der Nähe zu Brandenburg ein erstes Kernkraftwerk zu errichten, haben in den betroffenen Grenzregionen Sorgen und Ängste ausgelöst. Zwar gibt es darüber in Polen noch keinerlei Beschlüsse, dennoch sollte die deutsche Seite möglichst früh in entsprechende Überlegungen einbezogen werden. Die Sorgen der Menschen sind allzu verständlich. Sind doch gerade im Frühjahr anlässlich des 20. Jahrestags der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl die Risiken der Atomkraft erneut in Erinnerung gerufen worden.“