Staatskanzlei

Platzeck für einen lebendigen Wertedialog mit Russland

veröffentlicht am 29.05.2006

Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck hat sich für einen lebendigen und offenen Wertedialog mit Russland eingesetzt. Zur Eröffnung des Deutsch-Russischen Kultur- und Dialogforums im Rahmen der „Potsdamer Begegnungen“ sagte er, die Fragen nach Werten und Maßstäben seien angesichts der Umbrüche, die beide Gesellschaft in den vergangenen 15 Jahren zu verkraften hatten, aktueller denn je. Platzeck mahnte, ohne die Besinnung auf Werte, die im persönlichen Leben, in den nationalen Gesellschaften aber auch der Weltgemeinschaft insgesamt Orientierung bieten können, seien die drängenden Probleme der Zeit nicht zu lösen. Materieller Wohlstand allein könne keine tragfähige Orientierung sein. Freie Marktwirtschaft ohne soziale Flankierung und ohne Solidarität führe nicht in eine lebenswerte Zukunft. Als aktuelle Handlungsfelder nannte der Ministerpräsident die Überalterung der Gesellschaft, Kinderarmut und Langzeitarbeitslosigkeit oder die Sorge um den Erhalt des Friedens. Es gehe also nicht um abstrakte Probleme, sondern um Themen, die die Menschen unmittelbar berührten. Platzeck schloss: „Die Zusammenarbeit auf Regierungsebene zwischen Russland und Deutschland mag noch so eng und vertrauensvoll sein, die direkten Kontakte zwischen Russen und Deutschen wird sie nicht ersetzen können. Hierbei haben wir in den vergangenen Jahren auf Bundes- und Länderebene große Fortschritte gemacht. Parlamente, Behörden, Institutionen, Schulen, kulturelle Einrichtungen oder Unternehmen – auf allen Ebenen sind Partnerschaften entstanden, die das gegenseitige Kennenlernen und damit die Vergewisserung über gemeinsame Wertvorstellungen ermöglichen. Aber genug ist nie genug.“ Platzeck äußerte die Hoffnung, dass die diesjährigen „8. Potsdamer Begegnungen“ dazu beitragen werden, das ohnehin engmaschige deutsch-russische Beziehungsgeflecht noch tragfähiger zu machen.