Staatskanzlei

Bundesverdienstkreuz für herausragende Leistungen um das Weltkulturerbe und die Braunkohlensanierung

veröffentlicht am 22.11.2005

Ministerpräsident Matthias Platzeck hat heute dem ehemaligen Direktor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Prof. Michael Seiler, und dem Cottbuser Hermann Wittig das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Die Ehrung war ihnen vom Bundespräsidenten verliehen worden. Prof. Seiler wurde für seine Verdienste um das Weltkulturerbe in Berlin-Brandenburg ausgezeichnet, Hermann Wittig für seine Leistungen bei der sozial und ökologisch verträglichen Umstrukturierung des Braunkohlebergbaus in der Lausitz. Ministerpräsident Platzeck würdigte das Wirken der beiden Geehrten. Sie hätten sich um das Land Brandenburg verdient gemacht. Prof. Seiler habe sich über 25 Jahre beruflich und ehrenamtlich für den Erhalt und Wiederaufbau vieler Schlösser und Gärten in Brandenburg und Berlin eingesetzt, heißt es in der Begründung für die Ehrung. Als Gartendirektor der Staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci und der späteren Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg leitete und verantwortete er die Erhaltung und Wiederherstellung von über 700 Hektar historischer Gartenanlagen. Ein wesentlicher Teil seiner Arbeit bestand in der Rückgewinnung der durch Mauer und Grenzanlagen zerstörten Pakteile. Hervorzuheben sei sein Einsatz um den Erhalt des Brandenburgischen-preußischen Gartenreichs. Abschließend heißt es: „Prof. Seiler zählt zu den profiliertesten Gartenhistorikern und Gartendenkmalpflegern der Bundesrepublik. Die von ihm mit Professionalität erreichten Ergebnisse finden weiter über die Grenzen Beachtung und Anerkennung.“ In der Begründung für die Auszeichnung von Hermann Wittig wird auf seinen Einsatz verwiesen, mit dem er „weit über seine dienstliche Pflichterfüllung hinaus“ dazu beitrug, dass die vom Bergbau gebeutelte Lausitz umgestaltet und die ökologischen Altlasten beseitigt werden konnten. Herr Wittig setzte sich in verschiedenen Funktionen für die Schaffung rechtlicher Grundlagen zur Braunkohlenplanung ein. Unter anderem sei es sein persönlicher Verdienst, dass noch vor der Länderbildung der provisorische Braunkohlenausschuss Brandenburg gebildet und so schnell Zielstellungen für die Weiterführung der aktiven Tagebaue und für die Sanierung stillgelegter Braunkohlentagebaue erarbeitet werden konnten. Gewürdigt wird sein Einsatz für einen „Grundkonsens und eine transparente und von allen betroffenen Ebenen nachvollziehbare Planung“, womit der überlebensfähige Teil der Braunkohlen- und Energiewirtschaft gesichert und damit ca. 10.000 Arbeitsplätze in der brandenburgischen Lausitz gerettet werden konnten. Darüber hinaus habe Herr Wittig die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Lausitz auch zu seinem persönlichen Anliegen gemacht; ein Beispiel sei sein Wirken im Förderverein Kulturlandschaft Niederlausitz e. V.. Des Weiteren war er an der Umsetzung der Internationalen Bauausstellung „Fürst-Pückler-Land“ beteiligt, die weit über die Landesgrenzen hinaus Beachtung findet.