Staatskanzlei

Luft- und Raumfahrt in Brandenburg ist Zukunftmarkt

veröffentlicht am 06.09.2005

Die Luft- und Raumfahrtindustrie in Berlin-Brandenburg entwickelt sich nach Einschätzung von Ministerpräsident Matthias Platzeck immer mehr zu einem Zukunftsmarkt. Auf einer von der Bundesregierung organisierten und hochkarätig besetzten Branchenkonferenz in Cottbus lud er heute investitionswillige Unternehmer ein, auf diesen Standort zu setzen. Die gegenwärtigen Rahmenbedingungen in Ostdeutschland seien dafür günstig. Platzeck versicherte in diesem Zusammenhang zugleich, dass Brandenburg, Berlin und der Bund „ohne Wenn und Aber“ am Flughafenprojekt Schönefeld festhalten - wie die jüngste Rahmenvereinbarung zeige - um nach einer „hoffentlich positiven Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts“ sofort mit dem Ausbau zu beginnen. Platzeck sieht bereits heute eine hohe Dynamik und Leistungsfähigkeit der Luft- und Raumfahrtbranche in Ostdeutschland. Ausschlaggebend dafür sei das Vertrauen und das Engagement der Unternehmen. Er verwies darauf, dass die großen Konzerne wie etwa MTU, Rolls Royce und Lufthansa/Bombardier derzeit rund 2.500 Mitarbeiter im Bereich der Industrie in der Region beschäftigen. Experten gingen für diesen Bereich von einem Potenzial von 15.000 Arbeitsplätzen in den nächsten 15 Jahren aus. Insgesamt seien schon jetzt etwa 16.000 Arbeitnehmer in der Hauptstadtregion in der Luft- und Raumfahrtbranche einschließlich Luftverkehr tätig. Platzeck: „Um die Kernbetriebe hat sich in den letzten Jahren eine Vielzahl so genannter Cluster-Betriebe angesiedelt, die auf unterschiedliche Weise Teil der Lieferkette sind und als Zulieferer oder innovative Partner im Verbund zusammen arbeiten. Dazu kommen 15 Hochschuleinrichtungen und Forschungsinstitute, die luft- und raumfahrtrelevante Schwerpunkte aufweisen, eine verzweigte Betreiberinfrastruktur und für die Flughäfen eine Vielzahl von Airlines und Supporteinrichtungen. Diese hohe Konzentration von Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen ist unbestritten eine Stärke des Standortes Berlin-Brandenburg.“ Der Ministerpräsident verwies auf die Unterstützung der Landesregierung beim Aufbau regionaler Netzwerke und Forschungsverbünde. Als einen „Lichtblick“ für die Netzwerkzusammenarbeit kennzeichnete Platzeck den regionalen Verband der Luft- und Raumfahrtindustrie „Berlin-Brandenburg Aerospace Allianz“. Der Verband unterstütze mittlerweile 60 Mitglieder, neben Unternehmen auch Institutionen und Bildungsträger. Platzeck bekräftigte die neue Förderstrategie der Landesregierung, sich unter anderem auf 16 Branchenkompetenzfelder zu konzentrieren. Der „hoch innovative Wirtschaftszweig Luft- und Raumfahrt“ zähle aufgrund seines „erheblichen Wachstumspotenzials“ dazu. Angesichts neuer alarmierender Zahlen über den künftigen Fachkräftebedarf in Brandenburg appellierte Platzeck eindringlich an die Unternehmer, ihrer Ausbildungsverantwortung nachzukommen. Die Probleme lägen nicht irgendwann in der Zukunft. Die Weichen müssten jetzt gestellt werden. Platzeck resümierte: „Diese Branchenkonferenz anerkennt die positiven Ergebnisse und ist ein Meilenstein auf dem Entwicklungsweg des Luft- und Raumfahrtstandortes Ostdeutschland. Dass diese Zusammenkunft an der Universität Cottbus stattfindet, ist Beleg für die enge Verknüpfung zwischen Wissenschaft, Forschung, Industrie und technischen Dienstleistungen insbesondere in der Region Berlin/Brandenburg. Hier treffen Sie auf die ostdeutschlandweit höchste Konzentration von Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Branche. Ich bin davon überzeugt, dass diese Konferenz für den Standort Ostdeutschland neue Impulse geben wird.“