Staatskanzlei

Protest gegen Bombodrom - Ringstorff und Speer demonstrieren gegen Schießplatz Kyritz-Ruppiner Heide

veröffentlicht am 04.09.2005

Die Landesregierungen von Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg setzen sich weiter gegen die Inbetriebnahme des so genannten Bombodroms im Norden Brandenburgs ein. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Harald Ringstorff und der brandenburgische Finanzminister Rainer Speer nahmen am Sonntag an der Demonstration „Protest ohne Grenze(n)“ gegen die Inbetriebnahme des Luft-Boden-Schießplatzes in der Kyritz-Ruppiner Heide teil. Ringstorff würdigte vor den Teilnehmern der Demonstration das Engagement der Bürgerinitiativen und bekräftigte die ablehnende Haltung der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns gegen die Inbetriebnahme des Übungsplatzes. Ringstorff: „Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern hat eine beispiellose Erfolgsgeschichte geschrieben. Land, Kommunen und die Wirtschaft investierten in den vergangenen 15 Jahren rund eine halbe Milliarde Euro in dieser Region. Viele Arbeitsplätze hängen vom Tourismus ab. Es geht aber nicht nur um unsere Gäste, sondern auch um die Menschen, die hier leben. Das Bombodrom würde das Leben in den Städten und Dörfern dieser Region spürbar verändern.“ Brandenburgs Finanzminister Rainer Speer erklärte stellvertretend für die Landesregierung: „Wir treten unvermindert für eine zivile Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide ein.“ Speer fügte hinzu: „Die Region zwischen Rheinsberg, Fürstenberg, Kyritz und Neuruppin ist eine der reizvollsten Landschaften Deutschlands. Wir setzen daher insbesondere auf die Entwicklung der touristischen Potenziale.“ Eine zeitgleiche touristische und militärische Nutzung hält Speer für ausgeschlossen. Der brandenburgische Finanzminister betonte: „Der Bombenabwurfplatz würde Arbeitsplätze gefährden, die im Tourismus entstanden sind.“ Die mittlerweile 97. Protestwanderung führte von der Kirche in Zempow zur Landesgrenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg sowie anschließend zur Bioland Ranch Zempow. Das Bundesverteidigungsministerium hatte nach der Wiedervereinigung und der Übernahme der Liegenschaft 1992 wiederholt erklärt, an einer militärischen Nutzung des Truppenübungsgeländes in der Kyritz-Ruppiner Heide als Luft-Boden-Schießplatz festhalten zu wollen. Seit mehreren Jahren kämpfen die Vereine FREIe HEIDe und PRO HEIDE gegen die Pläne. Im Bundestag sind die Anträge gegen eine militärische Nutzung des Areals jedoch bisher gescheitert, zuletzt im Juni dieses Jahres.