Staatskanzlei

Dort wo engagierte Menschen sind, kann nichts veröden

veröffentlicht am 15.03.2005

Ministerpräsident Platzeck im Gespräch mit dem Landesseniorenrat:

Ministerpräsident Matthias Platzeck appelliert an den Landesseniorenrat, sich für ein aktives und lebenswertes Miteinander der Generationen zu engagieren. Bei seinem traditionellen Gespräch mit dem Vorstand des Rates gestern Abend in Potsdam machte er deutlich, dass Brandenburg auf die Erfahrungen und Anregungen der älteren Generation und der vielen ehrenamtlich Tätigen in den regionalen Seniorenbeiräten nicht verzichten kann. Der Ministerpräsident übernimmt die Schirmherrschaft für die 12. Brandenburgische Seniorenwoche, die in diesem Jahr vom 5. bis 12. Juni stattfindet.

Seniorenbeirat Brandenburg zu Besuch in der Staatskanzlei

Platzeck sagte, die Alterung der Gesellschaft sei ein Fakt, den es nicht fatalistisch zu beklagen gelte, sondern der innovatives Handeln sowohl der Politik als auch der Betroffenen selbst erfordere. Der Ministerpräsident wörtlich: „Dort wo aktive und engagierte Menschen wohnen, kann es gar keine Verödung geben.“ Das Ehrenamt biete älteren Menschen die Chance der Mitwirkung und eines sinnerfüllten Lebensabends. Zugleich nutze die Tätigkeit Allen. Er rief den Landesseniorenrat auf, sich unter anderem in die landespolitische Diskussion über die Zukunft der Pflege einzubringen. Ein geeignetes Gremium sei der Landespflegeausschuss, wo er mit Sitz und Stimme vertreten sei.
Platzeck machte deutlich, dass die Landesregierung um die Sorgen älterer Menschen gerade in den Randregionen weiß und diese ernst nimmt. Als Beispiel führte er die Sicherung der hausärztlichen Versorgung auf dem Lande an. Das Problem sei erkannt und werde im engen Schulterschluss zwischen dem Gesundheitsministerium und der Kassenärztlichen Vereinigung durch eine Vielzahl von Maßnahmen angegangen. So werden niederlassungswillige Ärzten auf verschiedene Weise auch finanziell unterstützt. Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler will das Modell der Gemeindeschwester auf dem Lande aus DDR-Zeiten wieder beleben.
Große Anerkennung zollte Platzeck dem Engagement des Landesseniorenrates im Kampf gegen neonazistische Umtriebe. Er begrüßte eine Erklärung des Landesseniorenrates vom Februar, in der zur Teilnahme an den Gedenkfeiern zum 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Sachsenhausen aufgerufen worden war. Platzeck: „Die Erfahrungen der Zeitzeugen, die die Nazidiktatur und die Zeit des Kriegsendes bewusst miterlebt haben, sind von unschätzbarer Bedeutung, um junge Menschen resistent zu machen für die Umtriebe der braunen Rattenfänger von heute. Ich danke den vielen älteren Mitbürgern, die sich dieser wichtigen Aufgabe verschrieben haben und einen großen Beitrag für unser demokratisches Gemeinwesen leisten. Ich bitte Sie herzlich, gehen Sie auch weiterhin in die Schulen und in Jugendklubs und geben Sie Ihren wertvollen Erfahrungsschatz weiter. Die Schulen sollten dieses Angebot der älteren Generation aufgreifen und für die Bildung und Erziehung nutzbar machen.“