Ministerpräsident Woidke und Bundeslandwirtschaftsminister Rainer: Gemeinsam für starke Landwirtschaft und lebendige Regionen
veröffentlicht am 25.07.2025
Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke und Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt haben sich heute mit Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer bei dessen Antrittsbesuch im Land Brandenburg über die Interessen und Herausforderungen der heimischen Landwirtschaft und Tierhaltung verständigt. Bei einem Besuch des Ökodorfs Brodowin und der zugehörigen Packstelle in Eberswalde erhielten sie Einblicke in die Wertschöpfungskette des größten Demeterbetriebs Deutschlands.
Im Anschluss betonte Woidke: „Landwirtinnen und Landwirte müssen von ihrer Arbeit leben können. Dafür müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Die Bundesregierung hat bereits eine wichtige Kernforderung aus Brandenburg umgesetzt und die Stoffstrombilanz abgeschafft. Das bringt bürokratische Entlastung und ist, wie auch die geplante Wiedereinführung der Agrardieselrückvergütung, ein wichtiges Zeichen für den Richtungswechsel in der Bundespolitik.“
Im Flächenland Brandenburg trägt die Nutztierhaltung wesentlich zur regionalen Wirtschaft, Versorgungssicherheit und Landschaftspflege bei. In den vergangenen Jahren waren jedoch zahlreiche Betriebe gezwungen, die Nutztierhaltung aufzugeben. Allein der Rinderbestand schrumpfte im Jahr 2024 mit rund 417.500 Tieren auf den geringsten Wert seit 1990 in Brandenburg. Woidke macht sich gegenüber dem Bund für die Unterstützung der Branche stark: „Die tierhaltenden Betriebe stehen vor zahlreichen Herausforderungen, wie dem Umgang mit Seuchen, Flächenkonkurrenz, gestiegenen Energie- und Personalkosten und niedrigen Erzeugerpreisen für Lebensmittel. Die Betriebe brauchen eine Perspektive, Planungssicherheit und passgerechte Förderungen für Investitionen in tiergerechte Haltungssysteme.“
Bundeslandwirtschaftsminister Rainer ergänzte: „Brandenburg steht für Vielfalt – landschaftlich aber auch in der Landwirtschaft. Wenn Land und Bund zusammenstehen, dann können wir unsere Landwirtschaft gemeinsam stark machen und unseren Landwirtinnen und Landwirten eine Perspektive geben, die trägt. Unsere Tierhalter unterstützen wir, ihre Ställe für mehr Tierwohl umzubauen. Das ist in Zeiten knapper Kassen nicht einfach; dafür werde ich aber weiterkämpfen. Für mich zählt jeder Hof, weil jeder Hof ein Stück Heimat ist und Arbeitsplätze ins Dorf bringt. Mir ist wichtig, dass wir in Berlin nicht nur über die Höfe reden – sondern mit ihnen. Deshalb bin ich heute gern nach Brandenburg gekommen. Denn wer unsere ländlichen Räume stärken will, muss raus aufs Land.“
Für die Verhandlungen mit der europäischen Kommission über die Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ab 2028 forderte Woidke den Bund auf, sich in Brüssel für eine Nachbesserung der Pläne im Sinne der ländlichen Räume einzusetzen und die besonderen Bedingungen und Herausforderungen der Landwirtschaftsbetriebe Brandenburgs zu vertreten. Woidke: „Die von der Kommission vorgeschlagene Kürzung und Deckelung der Direktzahlungen würde die Zukunftsfähigkeit unserer landwirtschaftlichen Unternehmen und damit den Sektor insgesamt in Frage stellen. Ich werbe daher mit Nachdruck dafür, die vielfältigen Strukturen der landwirtschaftlichen Betriebe bei den anstehenden Verhandlungen in Brüssel zu berücksichtigen.“
Rainer: „Wir brauchen eine europäische Agrarpolitik, die auch in Zukunft Verlässlichkeit und Planungssicherheit schafft. Deshalb setze ich mich in Brüssel für eine GAP ein, die weiterhin ein Stabilitätsanker, ein Standortfaktor und eine Heimatgarantie ist. Es geht aber nicht allein um die Förderung. Die Bürokratielast in der GAP ist inzwischen ein echter Wettbewerbsnachteil. Wir müssen hier entschlossen gegensteuern: Vereinfachen, Verantwortung zurück auf die Höfe und zu den kleinen Akteuren auf dem Land holen. Bürokratieabbau ist keine Nebensache – sondern Wirtschaftsförderung.“