Staatskanzlei

Platzeck: Brandenburg profitiert von der ILA

Raumfahrer Reiter gibt „Weltraum-Wimpel“ zurück

veröffentlicht am 27.05.2008

Die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Schönefeld ist nach Einschätzung von Ministerpräsident Matthias Platzeck eine herausragende Möglichkeit für die brandenburgische Luft- und Raumfahrtindustrie, sich einem weltweiten Publikum zu präsentieren. Die ILA als wichtige internationale Drehscheibe für die Anbahnung wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Kontakte weise den Weg in neue Märkte und Technologien, sagte Platzeck beim Empfang der Landesregierung anlässlich der ILA-Eröffnung am Dienstag in der Technischen Fachhochschule (TFH) Wildau. Platzeck hob die Bedeutung der Luft- und Raumfahrtindustrie als eine der zentralen Wachstumsbranchen Brandenburgs hervor. Mit Blick auf die Energiekrise und zukunftsträchtige Technologien gehe es auch darum, Trends und aktuelle Forschungsergebnisse zu präsentieren. In diesem Zusammenhang lobte der Ministerpräsident die Arbeit der TFH Wildau: „Ihr Beitrag zum hervorragenden Image des Luft- und Raumfahrtstandortes Berlin/Brandenburg ist groß“. Laut Platzeck zählen Produkte der Luft- und Raumfahrtbranche zu den „wichtigsten Exportgütern Brandenburgs“. Die Ausfuhren seien 2006/2007 um mehr als 25 Prozent gestiegen. Hier setze sich Tradition fort, schließlich sei die Hauptstadtregion „die Wiege der Luftfahrt“, betonte der Regierungschef mit Blick auf den Flugpionier Otto Lilienthal. Die heimische, mittelständisch geprägte Luft- und Raumfahrtindustrie sei seit Jahren international gut aufgestellt. Einen Grund dafür sieht Platzeck in der Vernetzung mit den in Brandenburg niedergelassenen drei großen, global operierenden Unternehmen Rolls-Royce Deutschland, MTU Aero Engines und Lufthansa. Bei den kleineren Firmen der Branche lenkte Platzeck die Aufmerksamkeit besonders auf die FTI Group aus Dahlewitz. Sie habe ein völlig neues, digitales System zur Luftbetankung entwickelt, das große internationale Beachtung gefunden habe. Dies belege, „kleine Unternehmen in Brandenburg können Großes auf dem Weltmarkt der Luft- und Raumfahrtbranche leisten“. Als „einen Zeugen für brandenburgische Experimente in der Erdumlaufbahn“ bezeichnete Platzeck augenzwinkernd den Raumfahrer Thomas Reiter. Die beiden waren sich bei einem Besuch Platzecks im „Moskauer Gebiet“ Mitte 2005 begegnet. Reiter hatte sich im russischen Kosmonautentrainingszentrum aufgehalten, um sich auf eine Astrolab-Mission vorzubereiten. Er hatte Platzeck ein "Space Meal" überreicht, und im Gegenzug hatte der Ministerpräsident ihn gebeten, unter anderem einen Wimpel des Landes Brandenburg mit auf die Raumstation ISS zu nehmen. Reiter war Mitte 2006 mit dem Landes-Wimpel auf die Reise ins All gestartet und gab ihn während des Empfangs zurück. Er hatte 166 Tage an Bord der ISS gelebt und gearbeitet und bereits 1995 zur Langzeitbesatzung der russischen Raumstation MIR gehört.