Staatskanzlei

Platzeck fordert Verteidigungsminister Jung zum Verzicht der “Bombodrom“-Pläne auf

veröffentlicht am 02.08.2007

Ministerpräsident Matthias Platzeck fordert das Bundesverteidigungsministerium auf, die Pläne für den als „Bombodrom“ bekannt gewordenen Luft-Boden-Schießplatz bei Wittstock nicht mehr weiter zu verfolgen. Er reagierte damit auf ein Urteil des Verwaltungsgerichts Potsdam, das am Dienstag in drei Musterverfahren gegen das so genannte Bombodrom entschieden hatte. Platzeck sagte vor Journalisten am Mittwoch in Potsdam: „Ich wünschte mir sehr, dass der Bundesverteidigungsminister jetzt zu einem durchaus möglichen, ehrenwerten Rückzug antritt.“ Dies werde er Minister Franz Josef Jung in einem „sehr deutlichen Brief“ auch mitteilen. Das Schreiben wird mit der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns abgestimmt und noch heute abgeschickt. Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Clemens Appel, appellierte ebenfalls an Jung, das militärische Vorhaben aufzugeben und auf weitere juristische Auseinandersetzungen zu verzichten. Platzeck betonte, es sei genau der Zeitpunkt, an dem das Bundesverteidigungsministerium sagen müsse: „Das war´s.“ Zumal das Hauptargument der Bundeswehr für den Übungsplatz, die militärische Nutzung der Heidelandschaft sei dringlich, sich mit jedem weiteren verlorenen Gerichtsverfahren und jedem vergangenen Jahr immer mehr entwerte. Nach Überzeugung des Regierungschefs dürfen die Menschen im Nordwesten Brandenburgs und im Süden Mecklenburg-Vorpommerns nach ihrem Einsatz gegen die militärische Wiederinbetriebnahme des Areals in der Kyritz-Ruppiner Heide und jahrelanger Ungewissheit „nicht mehr länger auf die Folter gespannt werden“. Sie wollten ihre Region voranbringen und setzten dabei vor allem auf den naturnahen Tourismus. Dazu passten keine Tiefflüge und Abwürfe von Übungsbomben.