Staatskanzlei

Kabinett beschließt Austragungsort der Landesgartenschau 2027: Wittenberge wird Gastgeberin

Zu den Ergebnissen der Kabinettssitzung teilt Regierungssprecher Florian Engels mit:

veröffentlicht am 06.07.2022

Die achte Landesgartenschau (LAGA) im Jahr 2027 wird in Wittenberge im Landkreis Prignitz stattfinden. Das hat die Landesregierung in ihrer gestrigen Kabinettssitzung beschlossen. Die Bewerberstadt überzeugte mit einem innovativen und anspruchsvollen Konzept einer LAGA als Schlüsselprojekt für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Der Wandel von einer traditionsreichen Arbeiter- und Industriestadt zu einer lebendigen Stadt mit Industriekultur, Wirtschaft, Tourismus und sich veränderndem Stadtbild bestimmt die Impulse, die von der LAGA erwartet werden.

Die Vergabe der achten Gartenschau im Land Brandenburg erfolgte in einem zweistufigen Auswahlverfahren. Nach einer Interessenbekundung entwickelten die Städte Spremberg und Wittenberge sowie der interkommunale Verbund „Märkische Landschaftsgärten" (fünf Kommunen des Landkreises Märkisch-Oderland) innerhalb von neun Monaten ihre Konzepte und reichten diese bei der Auswahlkommission ein. Unter Federführung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz erarbeitete die Landesregierung in Übereinstimmung mit dem Städte- und Gemeindebund, dem Verein zur Förderung von Landesgartenschauen in Brandenburg und der Brandenburgischen Architektenkammer den Vergabevorschlag.

Agrar- und Umweltminister Axel Vogel: „Die Landesgartenschau in Beelitz läuft mit sehr guter Resonanz noch bis 31. Oktober. Diesen Erfolg wollen wir fortsetzen. Dafür musste bereits jetzt die Auswahl für den neuen Austragungsort 2027 erfolgen. Die Landesregierung hatte wahrlich keine leichte Entscheidung zu treffen: Drei interessante und ambitionierte LAGA-Konzepte mit unterschiedlichen Entwicklungszielen galt es zu bewerten. Ich danke Spremberg, Wittenberge und dem Verbund von fünf Kommunen aus Märkisch-Oderland sehr für ihre engagierten Bewerbungen. In jedem Konzept steckt Potenzial für die städtische und regionale Entwicklung. Am Ende überzeugte Wittenberge die Auswahlkommission mit seinem innovativen, anspruchsvollen und nachhaltigen Konzept ‚Stadt. Land. Elbe. Wittenberge blüht auf!‘."

Die Leitidee einer Landesgartenschau als Schlüsselprojekt für eine nachhaltige Stadtentwicklung bestimmt das Konzept von Wittenberge: von der klimaangepassten Aufwertung innerstädtischer Grünflächen, dem Umgang mit Grünbereichen bis zum Wohngebiet der 1960-er Jahre, in dem zukunftsweisende Lösungsansätze für nicht mehr benötigte Flächen umgesetzt werden sollen.

Das LAGA-Gelände soll sich durch die Stadt ziehen, verschiedene Grünbereiche vernetzen und Gäste auch jenseits des Geländes durch verschiedene Stadtquartiere in die Innenstadt bis zur Elbe führen. Mit der Lage im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg und am europäischen Radfernweg Elberadweg, als Start- und Zielpunkt regionaler Radwege und mit Anlegemöglichkeiten für Flussschiffe und Wasserboottouristen ist Wittenberge als Tor zur Elbtalaue eng verbunden mit dem Ökotourismus in der Region. Die LAGA kann Impulsgeber für den qualitativen und quantitativen Ausbau von Gastronomie und Beherbergung sowie Partner bestehender Angebote werden.

Für eine gute Vorbereitung und Umsetzung der geplanten Investitionen, ist erfahrungsgemäß eine Zeitspanne von etwa fünf Jahren erforderlich. Die Landesregierung folgte deshalb dem fachlichen Vorschlag der Auswahlkommission und beschloss auch angesichts der aktuellen gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen, dass die achte Landesgartenschau erst im Jahr 2027 und damit ein Jahr später als ursprünglich vorgesehen veranstaltet wird.

Seit dem Jahr 2000 werden im Land Brandenburg Landesgartenschauen ausgerichtet. Sie sind 180 bis 200 Tage lang gesellschaftlicher Höhepunkt, Gartenfest und Leistungsschau des gärtnerischen und landschaftsgärtnerischen Berufsstandes. Landesgartenschauen sind auch bunte, neu gestaltete Parkanlagen - zuallererst sind sie jedoch Instrument einer nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung sowie einer dauerhaften Grün- und Freiraumentwicklung in den ausrichtenden Kommunen. Dabei geht es um wirksame Impulse für die infrastrukturelle, kulturelle und touristische Entwicklung der jeweiligen Stadt und Region.