Staatskanzlei

Unternehmen mit Landesbeteiligung investieren mehr – Trotz Beeinträchtigungen durch Corona gute Ergebnisse

Zu den Ergebnissen der Kabinettssitzung teilt die stellvertretende Regierungssprecherin Eva Jobs mit:

veröffentlicht am 12.04.2022

Die 22 Unternehmen, an denen das Land Brandenburg unmittelbar beteiligt ist, sind trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie gut aufgestellt. Nach den nun vorliegenden festgestellten Abschlüssen für das Geschäftsjahr 2020 investierten die Unternehmen zusammen mit insgesamt 498,7 Millionen Euro sogar knapp 3,9 Prozent mehr als 2019. Rund 87 Prozent der Investitionen im Jahr 2020 entfielen auf die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB), deren Ergebnis im Kerngeschäft 2020 durch den pandemiebedingten Rückgang der Fluggastzahlen belastet ist. Die weiteren Unternehmen weisen für 2020 in der Gesamtsicht positive Ergebnisse von 36 Millionen Euro aus - nach 30,3 Millionen Euro im Jahr 2019. Diese und weitere Informationen enthält der neue Beteiligungsbericht 2021, den Finanzministerin Katrin Lange heute dem Kabinett vorgestellt hat.

Brandenburgs Finanzministerin betonte, dass die landesbeteiligten Unternehmen über die insgesamt guten wirtschaftlichen Ergebnisse hinaus wichtige Leistungen für die Menschen im Land erbringen. So sorge die Verkehrsverbund Berlin Brandenburg GmbH durch die vernetzte Planung und Steuerung der Regional- und S-Bahnen, Busse und anderen öffentlichen Verkehrsmittel für gute und nachhaltige Mobilität in der Region Berlin-Brandenburg. Die IHP GmbH in Frankfurt (Oder) leiste im Bereich der Mikroelektronik und Informationstechnologie als Forschungseinrichtung wichtige Beiträge dazu, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse auch in praktische Anwendungen zu überführen.

Finanzministerin Lange: „Besondere Aufmerksamkeit erfährt unverändert die Flughafengesellschaft, die mit dem Ende 2020 eröffneten Flughafen BER schon heute für die Region ein wichtiger Entwicklungsmotor ist. Die Gesellschaft ist natürlich nach wie vor stark belastet durch den Zeitverzug und die Mehrkosten beim Bau des Flughafens und den nach Inbetriebnahme verzeichneten Einbruch bei den Passagierzahlen infolge der Corona-Pandemie. Das belastet die wirtschaftlichen Ergebnisse erheblich, da gibt es nichts zu beschönigen. Der Beteiligungsbericht zeigt allerdings auch anschaulich, dass wir mit der Gesamtsicht auf die Entwicklung der Unternehmen, an denen das Land beteiligt ist, durchaus zufrieden sein können."

Das Land beteiligt sich an Unternehmen, wenn ein wichtiges Landesinteresse vorliegt. Ministerin Lange: „Die Beteiligung an Unternehmen bietet für das Land außerdem die Möglichkeit, öffentliche Aufgaben mit privatwirtschaftlichen Mitteln flexibel und effizient zu erfüllen. Und durch den Zusammenschluss mit anderen Gesellschaftern können Know-how und finanzielle Ressourcen gebündelt werden."

Zum Redaktionsschluss des neuen Beteiligungsberichts am 30.11.2021 war das Land Brandenburg an 22 Unternehmen unmittelbar beteiligt. Im Jahr 2020 hat das Land einen Anteil von einem Prozent an der PD - Berater der öffentlichen Hand GmbH erworben. Die Gesellschaft bietet ihren - ausschließlich öffentlichen - Gesellschaftern Leistungen der Investitions- und Modernisierungsberatung an. Im darauffolgenden Jahr 2021 sank die Zahl der Beteiligungen wieder auf 22, da Brandenburg seine Beteiligung an der BICC - Internationales Konversionszentrum Bonn GmbH an den Mitgesellschafter Nordrhein-Westfalen veräußert hat.

Wie der Beteiligungsbericht ferner zeigt, hatten im Geschäftsjahr 2020 die in der Region Brandenburg-Berlin ansässigen Unternehmen insgesamt 4.753 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In dem Aufwuchs um 717 Beschäftigte gegenüber 2019 sind die rund 360 Beschäftigten der PD - Berater der öffentlichen Hand GmbH enthalten, die nach Erwerb der Landesbeteiligung 2020 erstmals berücksichtigt sind. Zudem leisten die in der Region ansässigen Unternehmen mit Landesbeteiligung einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung von Fachkräften: Die Zahl der Auszubildenden stieg im Geschäftsjahr 2020 auf 140 - nach 131 im Jahr 2019.

Mit den Angaben zur Höhe der Vergütung der Mitglieder der Geschäftsführungen und der Aufsichtsräte leistet der Beteiligungsbericht darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag zur Transparenz. Zudem verdeutlicht der neue Bericht, dass das Land bei der Besetzung von Aufsichtsratsmandaten und von Geschäftsführungspositionen bei landesbeteiligten Unternehmen - in Übereinstimmung mit den Zielen des Landesgleichstellungsgesetzes und des Corporate Governance Kodex für Landesbeteiligungen - besonders auf die Beteiligung qualifizierter Frauen achtet. Bei den Aufsichtsratsmandaten werden derzeit die auf Vorschlag des Landes zu besetzenden Mandate zu gut der Hälfte (Anteil von 51,7 Prozent) von Frauen wahrgenommen. In den Geschäftsführungspositionen der landesbeteiligten Unternehmen ist in den vergangenen Jahren eine kontinuierliche Steigerung des Frauenanteils erreicht worden. Zuletzt hat er sich auf mehr als ein Drittel (36,1 Prozent) im Jahr 2021 erhöht.

Hintergrund:Der Beteiligungsbericht des Landes Brandenburg ist hier veröffentlicht.

Pressemitteilung als PDF (application/pdf 224.8 KB)