Staatskanzlei

Woidke: „Die Umgestaltung unserer Industrie hin zu Klimaneutralität ist eine große Chance für Arbeitnehmer"

Gespräch mit IG-Metall-Bezirksleiterin Dietze in Potsdam

veröffentlicht am 14.02.2022

Ministerpräsident Dietmar Woidke sieht in der Umgestaltung der Industrie hin zu Klimaneutralität und Umweltverträglichkeit eine große Chance für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gerade auch in Brandenburg. Bei einem Gespräch mit IG-Metall-Bezirksleiterin Birgit Dietze heute in der Potsdamer Staatskanzlei sagte er: „Dies zeigt sich exemplarisch schon jetzt in der Lausitz, wo der Ausstieg aus der Braunkohleförderung und -verstromung eine einzigartige Strukturentwicklung ausgelöst hat. Die Landesregierung wird darauf achten, dass dabei die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gewahrt werden und sich für sie neue Chancen für zukunftsfähige Arbeitsplätze ergeben. Dabei sind die Gewerkschaften wie die IG Metall wichtige Partner." An dem Gespräch nahm auch Wirtschafts- und Arbeitsminister Jörg Steinbach teil.

Woidke sagte zugleich: „Mit der Energiewende kommen insbesondere auch auf die Beschäftigten in der Metallindustrie enorme Herausforderungen zu. Es ist deshalb das gemeinsame Interesse von Landesregierung und IG Metall, die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass jeder Beschäftigte auf dem Weg der Transformation der Wirtschaft mitgenommen wird."

Mit Blick auf einen möglichen frühzeitigeren Kohleausstieg schon bis 2030 sagte Woidke: „Brandenburg unterstützt die Pariser Klimaziele und ist beim Ausbau der Erneuerbaren Energien ganz vorn mit dabei.  Für einen früheren Kohleausstieg müssen aber drei Grundbedingungen erfüllt sein: Die Energieversorgung muss zu sozial verträglichen Preisen rund um die Uhr gewährleistet sein, es müssen neue Arbeitsplätze entstehen und die Strukturentwicklung muss in den Revieren vorankommen. Brandenburg ist auf diesem Feld beispielsweise mit dem Bau des ICE-Instandhaltungswerkes gut unterwegs. Ich freue mich sehr, dass in diesen Tagen die ersten Mitarbeitenden eingestellt werden konnten."

Woidke und Dietze machten deutlich, dass Landesregierung und IG Metall gemeinsam an guten Zukunftsperspektiven für den Industriestandort Brandenburg arbeiten. Dazu gehören neben wettbewerbsfähigen Strompreisen ein weiter forcierter Ausbau der erneuerbaren Energien sowie Investitionen in moderne Gaskraftwerke für die Übergangszeit, wie beide gemeinsam betonten. Darüber hinaus müsse die Wasserstoffinfrastruktur zügig ausgebaut werden. Dies sei sowohl für die Stahlindustrie im Land als wichtige Grundstoffindustrie als auch für die Schienenfahrzeugindustrie vor Ort von Bedeutung.

Birgit Dietze: „Der Industriestandort Brandenburg hat hervorragende Zukunftsperspektiven und vor allem erhebliche Potenziale für die Energiewende. Voraussetzung für den Erhalt und den Ausbau guter Industriearbeitsplätze in der Lausitz und anderen Regionen Brandenburgs sind innovative Ideen, Investitionen, die richtigen Rahmenbedingungen und das zunehmende Schaffen von Netzwerken. Hierzu gehört, dass Stahlwerke, die Autohersteller und andere Branchen auch nach dem Kohleausstieg mit wettbewerbsfähigen Stromkosten produzieren können. Diese Frage ist auch für die privaten Haushalte zentral. Gemeinsam mit der Landesregierung setzt sich die IG Metall dafür ein, dass die Transformation der Industrie in Brandenburg gelingt und alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei diesem grundlegenden Wandel mitgenommen werden."

Jörg Steinbach: „Brandenburg war, ist und bleibt Energieland. Es ist jetzt unsere oberste Aufgabe, das Land zielgerichtet in die moderne Energiezukunft zu führen und dabei die qualitativ-guten Arbeitsplätze zu erhalten. Die Transformation der Wirtschaft kann nur gelingen, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen und die besten Lösungen zusammen entwickeln. Daher ist der konstruktive Austausch mit der IG Metall und weiteren Vertretern auf Bund- und Landesebene so elementar. Es sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Betrieben, die mit ihrer Fachkompetenz maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen und damit zu Wohlstand in unserem Land beitragen. Und es sind die Betriebsräte und Gewerkschaften, die sich engagiert für die Belange der Beschäftigten einsetzen. Ich bin überzeugt, dass wir so gut die notwendigen Schritte vorbereiten und gehen können."

Birgit Dietze steht dem IG-Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen mit derzeit fast 147.000 Mitgliedern seit dem Jahr 2020 vor.

 

Presemitteilung als PDF (application/pdf 206.0 KB)