Staatskanzlei

Woidke appelliert an Schulabgänger:
Mehr Flexibilität bei Wahl des Ausbildungsplatzes

veröffentlicht am 22.09.2016

Ministerpräsident Dietmar Woidke hat an die brandenburgischen Schulabgänger appelliert, bei der Wahl des Ausbildungsplatzes flexibel zu sein und sich damit berufliche Perspektiven im Land zu sichern. Beim Antrittsbesuch von Potsdams Handwerkskammerpräsident Robert Wüst in der Staatskanzlei verwies Woidke heute auf die ungleiche Verteilung von freien Ausbildungsplätzen im Land. Im gesamten Land Brandenburg sind aktuell noch 951 Handwerks-Lehrstellen unbesetzt, für das Ausbildungsjahr 2016/ 2017 wurden knapp 3.000 Lehrstellen in allen drei Handwerks-Kammerbezirken angeboten. Woidke: „Im Kammerbezirk Potsdam waren zu Beginn des Ausbildungsjahres noch 430 Lehrstellen im Handwerk und damit rund ein Drittel der angebotenen Plätze unbesetzt. Allein diese freien Lehrstellen verteilen sich im Kammerbezirk auf 58 verschiedene Berufe, angefangen vom Anlagenmechaniker über den Elektroniker bis hin zu Friseuren oder KfZ-Mechatronikern. Deshalb mein dringender Appell an die Schulabgänger: Seid flexibel, nehmt eure Chancen wahr, entscheidet euch für eine gute Ausbildung in Brandenburg.“ Der Ministerpräsident nannte es zugleich erfreulich, dass im Land Brandenburg auch in diesem Jahr eine hohe Zahl an Ausbildungsplätzen angeboten wird. „Für den Potsdamer Kammerbezirk ist es ein Erfolg, dass mit insgesamt rund 1.300 Ausbildungsplätzen etwa so viele wie im Vorjahr angeboten werden. Unsere duale Ausbildung ist gut aufgestellt. Rein rechnerisch hat jeder Schulabgänger bei uns eine Chance auf eine gute Ausbildung.“ Kammerpräsident Wüst erklärte: „Ich danke natürlich der Landesregierung für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen Monaten seit meinem Amtsantritt. Die Fachkräftesicherung und damit die Gewinnung von Nachwuchs sind und bleiben auch im Handwerk die wichtigsten Aufgaben für die kommenden Jahre. Dabei nimmt der Übergang von der Schule in den Beruf eine ganze zentrale Rolle ein. Das Handwerk bietet jedwede Unterstützung, um junge Menschen in eine Ausbildung zu bringen, dabei brauchen unsere Betriebe jedoch auch die Unterstützung des Landes. Als Vertreter des Handwerks sehen wir Kammern uns in der Pflicht, gemeinsam mit der Landesregierung die konzeptionelle Ausrichtung für das Jahr 2017 breit zu diskutieren, um die Berufsorientierung in den Schulen als meinungsbildendes Instrument zur Selbstverständlichkeit werden zu lassen. Brandenburg braucht nicht nur Absolventen von Hoch- und Fachschulen oder Universitäten oder gar eine wachsende Zahl von Studienabbrechern. Um Wertschöpfung im Land zu generieren, braucht es vor allem auch qualifizierten Handwerkernachwuchs. Mit Hilfe der Landesregierung wollen wir die attraktiven Lebensperspektiven im Brandenburger Handwerk deshalb immer wieder in die Öffentlichkeit tragen.“ Woidke dankte zudem Kammerpräsident Wüst für die Anstrengungen der Handwerkskammern bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Die HWK Potsdam führt zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit in Götz das Projekt „Berufliche Perspektiven für Flüchtlinge im Handwerk“ durch. Es ermöglicht Geflüchteten, Handwerksberufe kennenzulernen. Sie durchlaufen in sechs Wochen mehrere Stationen, um verschiedene Berufe auszuprobieren. Im Anschluss wird versucht, sie in Praktika zu vermitteln. Bisher haben 60 Flüchtlinge die Chance ergriffen, von denen 20 in Unternehmen weitervermittelt werden konnten. Auch in Cottbus laufen aktuell zwei Flüchtlingsprojekte mit rund 30 Teilnehmern in den Bildungsstätten. Sie kommen aus Syrien, Iran, Somalia, Eritrea, Afghanistan und Pakistan; allerdings erweist sich die Sprachbarriere oftmals als sehr hoch.