Staatskanzlei

Opfer-Gedenken am Volkstrauertag – Platzeck: „Versöhnung zwischen Menschen und Völkern“

Ministerpräsident für NPD-Verbot

veröffentlicht am 12.11.2011

Landtag und Landesregierung haben am Volkstrauertag der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. „Wir trauern um all diejenigen, die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft geworden sind, mit ihnen ist ein Teil unserer Welt gestorben“, sagte Ministerpräsident Matthias Platzeck heute bei einer Gedenkzeremonie des Volksbundes der Deutschen Kriegsgräberfürsorge in Potsdam. Die stellvertretende Landtagspräsidentin Gerrit Große betonte: "Heute halten wir im Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft aller Nationen inne.“ Vor dem Hintergrund des NPD-Parteitages in Neuruppin am Wochenende bekräftigte Platzeck seine Forderung nach einem Verbot der rechtsextremistischen Partei. Der Ministerpräsident wörtlich: „Wir gedenken auch all derjenigen, die in den Kriegswirren keine letzte Ruhestätte gefunden haben. Sie sind ohne Namen gestorben, aber nicht vergessen.“ Platzeck würdigte die Arbeit des Volksbundes der Deutschen Kriegsgräberfürsorge. Dessen Mitarbeiter suchten und betteten die Kriegsopfer um. Ruhe und einen Teil ihrer Geschichte bekämen auch deren Angehörigen zurück, wenn sie wüssten, an welchem Grab sie beispielsweise heute Blumen niederlegen könnten. Am Volkstrauertag geht es Platzeck zufolge nicht „um die Verehrung angeblicher Helden, es geht schon gar nicht um die Rückbesinnung auf Ewig-Gestriges und die Verklärung autoritärer und diktatorischer Regime, sondern es geht um Verstehen, Vergebung und Versöhnung zwischen den Menschen und Völkern. Erst das macht Frieden auch in Zukunft möglich.“ Der Volksbund leistet laut Große eine wichtige Arbeit zur Völkerverständigung und gegen das Vergessen. Die Lehren der Geschichte verpflichteten jeden Einzelnen, seiner Verantwortung nachzukommen, totalitäres und rassistisches Denken und Handeln bereits im Ansatz zu erkennen und demonstrativ zu bekämpfen.“ Für Große stellt es gerade mit Blick auf die nachfolgenden Generationen einen unverzichtbaren Bildungsauftrag dar, die Lehren der Geschichte und den unschätzbaren Wert eines freien und demokratischen Gemeinwesens zu vermitteln. Platzeck erwartet von der Politik Anstrengungen, ein NPD-Verbotsverfahren „gerichtsfest“ zu machen. Denn es sei „unerträglich, dass die, deren geistige Väter für die größte Katastrophe der deutschen Geschichte verantwortlich sind, weiter ihren Ungeist verbreiten können“, fügte der Ministerpräsident hinzu.