Staatskanzlei

USA-Besuch: Platzeck und Christoffers führen Wirtschaftsgespräche

Zukunftsinvestitionen in Vorbereitung - Treffen im US-Energieministerium

veröffentlicht am 03.05.2011

Ministerpräsident Matthias Platzeck und Wirtschaftsminister Ralf Christoffers haben zu Beginn ihres Besuchs in den USA Gespräche zu Wirtschaftsfragen geführt. Sie trafen u.a. mit führenden Vertretern von zwei Unternehmen zusammen, die bereits in Brandenburg begonnen haben, langfristige Investitionen vorzubereiten. Dabei handelte es sich um Minera (Kupferbergbau) sowie um Human BioSciences (Biotechnologie). Zudem stand am Dienstag eine Unterredung beider Politiker im US-Energieministerium mit dem Leiter des Büros für Energieeffizienz und Erneuerbare Energien, Henry Kelly, auf der Agenda. Wirtschaftsminister Christoffers zufolge befindet sich die Entscheidung des amerikanischen Unternehmens Human BioSciences für eine 40-Millionen-Investition im Land Brandenburg in der finalen Phase. Das Land habe dazu alle notwendigen Voraussetzungen geschaffen, so der Minister. Die Firma aus Gaithersburg/Maryland wolle in Luckenwalde einen Verbandstoff produzieren, der die Hautregeneration anregt und den Heilungsprozess u.a. bei Brandwunden aktiv unterstützt. Christoffers wörtlich: „Ich freue mich besonders über die Ankündigung der Unternehmensleitung, weil damit ein Forschungsprojekt auch am Standort in eine dauerhafte Produktion übergeführt werden soll. Das Vorhaben passt zudem in die Innovationsstrategie der Hauptstadtregion und stärkt sowohl das von Brandenburg und Berlin gemeinsam geförderte Gesundheitscluster als auch den Branchenstandort Luckenwalde.“ Nach Unternehmensangaben sollen in der Kreisstadt bis zu 100 neue Arbeitsplätze entstehen. Schon jetzt beschäftigt das mittelständische Unternehmen in Teltow-Fläming zehn Mitarbeiter und bildet dreißig Lehrlinge aus. Zuvor hatten Platzeck und Christoffers mit der Konzernführung von Minera gesprochen. Das panamaische Bergbau-Unternehmen, das von Washington aus seine Aktivitäten auf mehreren Kontinenten lenkt, will in der Lausitz Kupferschiefer abbauen und dabei mehr als eine halbe Milliarde Euro investieren. Platzeck sprach nach dem Treffen mit Konzernchef Jim Gilbert von einem Erfolg versprechenden Projekt, das vielfältige Arbeitsplatzchancen in der Region biete. Man sei übereingekommen, alle mit dem möglichen Neubeginn des Bergbaus bei Spremberg zusammenhängenden Fragen „so weit wie möglich im Vorfeld zu diskutieren. Zeitlicher Vorlauf und maximale Transparenz sind notwendig, um die für ein Projekt dieser Größenordnung notwendige Akzeptanz, die bislang in der Region spürbar ist, zu erhalten.“ Minister Christoffers betonte: „Wir haben vernommen, dass die bisherigen Vorstudien gut voran gekommen sind und noch in diesem Jahr die Entscheidung wesentlich näher rückt, ob das Kupferflöz wirtschaftlich abbaubar ist. Nach gegenwärtigen Kenntnissen könnten sowohl dass Raumordnungsverfahren als auch das Verfahren nach Bundesberggesetz 2012 begonnen werden.“ Im Gespräch im Energieministerium hat Ministerpräsident Platzeck das große Interesse Brandenburgs an einer Zusammenarbeit bei der Lösung von Zukunftsfragen im Bereich der Erneuerbaren Energien betont. „Das heutige Treffen im Ministerium hat noch einmal unterstrichen, dass wir alle unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten müssen. Erfahrungsaustausch etwa über Netzausbau, Speichertechnologien und Energieeffizienz ist für beide Seiten von Nutzen.“ Am Dienstag sprach Platzeck auch vor Kongressabgeordneten zum Thema „Strukturreformen für regionales Wachstum“. Dabei erläuterte er, wie Brandenburg in den vergangenen zwei Jahrzehnten durch neue Ansätze in der Wirtschaftsförder- und Standortpolitik zur europäischen Unternehmerregion und zum deutschen Bundesland mit der derzeit größten wirtschaftlichen Dynamik werden konnte. „Insbesondere beim Ausbau der Erneuerbaren Energien haben wir in Deutschland eine Vorreiterrolle. Überhaupt ist Brandenburg ein attraktiver Investitionsstandort mit gut ausgebildeten und motivierten Fachkräften, mit hoher Forschungsdichte sowie guten Kontakten und Kooperationen zu den Staaten Mittel- und Osteuropas.“ Das besondere Verhältnis Brandenburgs zu Polen und der Weg des Nachbarlandes in die EU waren auch Thema einer Diskussion Platzecks mit Wissenschaftlern auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung. Am Mittwoch setzen Platzeck und Christoffers in New Hampshire und Massachusetts ihre USA–Reise fort.