Staatskanzlei

„Daseinsvorsorge 2030“ – Bundesinnenministerium startet Modellvorhaben

Brandenburg mit zwei Projekten dabei

veröffentlicht am 18.10.2010

Das Land Brandenburg beteiligt sich mit zwei Projekten an dem vom Bundesinnenministerium initiierten Modellvorhaben „Daseinsvorsorge 2030“. Dabei geht es um innovative Antworten auf den demografischen Wandel. In den besonders betroffenen ländlichen Regionen in den ostdeutschen Bundesländern sollen neue Ansätze und Strategien entwickelt und umgesetzt werden, die für ganz Deutschland wegweisend sein können. Eine Jury hatte unter 32 eingereichten Projektideen sechs ausgewählt, die heute bei der Auftaktveranstaltung „Daseinsvorsorge 2030“ in Berlin vorgestellt wurden. Die Bevollmächtigte des Landes beim Bund, Staatssekretärin Tina Fischer, sprach bei der Auftaktveranstaltung stellvertretend für alle ostdeutschen Bundesländer. Sie hob hervor, dass die Landesregierungen in Ostdeutschland bereits seit langem mit den Akteuren vor Ort Lösungsansätze für verschiedene Bereiche wie Gesundheitsvorsorge, wohnortnahe Bildungs- und Kulturangebote oder altersgerechtes Wohnen entwickeln. Tina Fischer begrüßte die Initiative von Bundesinnenminister Thomas de Maizière, gemeinsam mit den ostdeutschen Bundesländern neue Wege bei der Bewältigung der demografischen Herausforderungen zu finden. „Die Unterstützung der Akteure vor Ort bei der Realisierung von Modellvorhaben ist ein wichtiges Zeichen an die Kommunen und Landkreise, aber auch an die vielen Vereine und ehrenamtlich Tätigen, dass sie hier nicht allein gelassen werden.“ Die ausgewählten Projekte erhalten vom Bundesinnenministerium finanzielle Unterstützung. Nach einem Jahr sollen die dann ausgearbeiteten Konzepte bewertet und umgesetzt werden. Brandenburg konnte mit zwei Mobilitätsvorhaben überzeugen, die in der Uckermark sowie in den Landkreisen Elbe-Elster und Ostprignitz-Ruppin angesiedelt sind. JugendMobil Bei „JugendMobil“ engagieren sich die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung gemeinsam mit dem Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft. Verkehrsminister Jörg Vogelsänger: „Die jungen Menschen sind das wichtigste Pfand für die Zukunft unseres Landes. Für die Entscheidung Jugendlicher über Wegzug oder Verbleib sind neben arbeitsmarkt- und ausbildungsbezogenen Faktoren die Möglichkeiten ihrer persönlichen Lebenswegeplanung von grundlegender Bedeutung. Die Verknüpfung jugendgerechter Mobilitätsdienstleistungen mit den Themen Berufsorientierung beziehungsweise Lebensplanung ist eine Herausforderung, die eine enge Vernetzung aller Akteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Verbänden und örtlichen Verkehrsunternehmen erfordert. Diesem Anspruch haben wir mit dem Projekt, JugendMobil’ Rechnung getragen.“ Das Projekt „JugendMobil“ verfolgt das Ziel, Strategien und Maßnahmen zur Bewältigung der strukturbedingten Mobilitätsprobleme junger Menschen in ländlichen Regionen zu entwickeln. Die Hauptakteure dieser Entwicklungsarbeit sind die Jugendlichen selbst als die besten Experten in eigener Sache. Damit wird der Anspruch verbunden, der jungen Generation die Mitgestaltung von regionalen Mobilitätsangeboten zu ermöglichen und diesen Beteiligungsprozess dauerhaft auf den entsprechenden Entscheidungsebenen zu verankern. Berufs- und Lebenswegeplanung von Jugendlichen im ländlichen Raum werden entlang des Projektverlaufs aktiv thematisiert. Es geht zum einen um die Anbindung an Schule, Ausbildungs- oder Arbeitsplatz, aber auch darum, wie für mehrere Dörfer Kino- oder Diskoveranstaltungen sowie die An- und Abfahrt organisiert werden können. Den Jugendlichen stehen Fachleute zur Seite, die auch Kontakte zu Verkehrsunternehmen oder anderen Dienstleistern herstellen. KombiBus Beim zweiten Projekt, „KombiBus“, entwickelt die Uckermärkische Verkehrsgesellschaft mbH ein Konzept, das auf eine Kombination von Linienbus, Post, Kurierdienst und Fahrdienst setzt. Es richtet sich an Mobilitätseingeschränkte und soll die Wirtschaftlichkeit von Dienstleistungen im ländlichen Raum verbessern und die Versorgung der Menschen sichern helfen.