Staatskanzlei

Vorbilder im Behindertensport, sozialen Engagement und als Journalist - Platzeck überreichte Bundesverdienstkreuze

veröffentlicht am 20.07.2010

Ministerpräsident Matthias Platzeck überreichte heute der Sportlerin Marianne Buggenhagen die Verdienstmedaille, sowie dem Journalisten Joachim Wolff und Clemens Stroetmann von der Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete (HDZ) das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Die Auszeichnungen waren ihnen vom Bundespräsidenten verliehen worden. Die Ausgezeichneten Bei der Ordensübergabe erinnerte Platzeck, dass Frau Buggenhagen, als bekannteste und erfolgreichste deutsche Sportlerin mit einer Behinderung durch ihre herausragenden Erfolgen bei den Paralympics, bei Welt- und Europameisterschaften über einen sehr langen Zeitraum Maßstäbe gesetzt habe und eine unvergleichliche Erfolgsserie präsentiere. Die gebürtige Uckermünderin hat im Zeitraum von 1992 bis 2008 an fünf Paralympics teilgenommen und dabei neun Goldmedaillen sowie eine Silber- und zwei Bronzemedaille errungen. Außerdem erkämpfte sie sechs Weltmeistertitel sowie einen Europameistertitel. Mehr als 120 nationale Titel runden das erfolgreiche Bild der „Sportlerin des Jahres 1994“ ab. „Sie, Frau Buggenhagen sind nicht nur im Sport, sondern auch auf den Krankenhausfluren zum Vorbild geworden“, sprach sie Platzeck auf ihre Tätigkeit als Krankenschwester und Therapeutin im Krankenhaus Bernau an. „Wer ein Handicap hat, lernt bei Ihnen, wie man trotzdem seinen Alltag bewältigen und wo man Unterstützung finden kann. Wer gesund ist, verliert im Umgang mit Ihnen die Scheu vor dem Besonderen und erfährt, dass sich viele Frauen, Männer und Kinder mit Handicap vor allem eines wünschen: nicht immer nur mit ihrer Behinderung wahrgenommen zu werden!“ Der ehemalige Staatsekretär im Bundesministerium Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Clemens Stroetmann trete in seinem über 20-jährigen Engagement in Ländern der Dritten Welt als „Anwalt der Ärmsten“ auf, sagte Platzeck in seiner Laudatio. Herr Stroetmann, der im brandenburgischen Wilhelmshorst wohnt, gehört der Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete (HDZ) und dem Militärischen und Hospitalischen Orden des Heiligen Lazarus von Jerusalem (Lazarus-Ordens) an. In der Ordensbegründung heißt es dazu: „Sein unmittelbarer persönlicher Einsatz vor Ort in Argentinien (Marie-Luisen-Kinderheim, Buenos Aires), und in Peru (Waisenhaus für Mädchen, Cuzco-Lamay) ist ein Beleg für sein beispielhaftes soziales Engagement.“ Platzeck fügte hinzu, dass er sich auch den Schwächsten auf unserem Kontinent widme, etwa durch seinen Einsatz für Transporte nach Rumänien und Ungarn mit Krankenhausinventar für Alten- und Pflegeheime.“ Joachim „Jochen“ Wolff habe in den zurückliegenden 19 Jahren die „SUPERillu“ zum anerkannten Sprachrohr Ostdeutschlands gemacht. Er sei „Hirn und Herz der SUPERillu“, sagte der Ministerpräsident in seiner Würdigung. Was die Zeitschrift bei den Menschen so beliebt mache, sei der ehrliche Respekt, den der gebürtige Bayer Wolff den Ostdeutschen und ihren spezifischen Biografien entgegenbringe. „Sie fordern die Anerkennung ostdeutscher Lebensleistungen vor und nach ´89 nicht nur in schönen Besinnungsaufsätzen. Nein, Sie liefern Beweise für diese Lebensleistungen – jede Woche in Millionenauflage“, so der Ministerpräsident direkt zu Wolff. Er rechne es dem Chefredakteur auch hoch an, dass er gerade bei unbequemen Themen die offene Debatte suche und so zum Wegbereiter der inneren Einheit Deutschlands wurde. „Als 2004 der Aufbau Ost von vielen Seiten als ‚Fass ohne Boden’ kritisiert wurde, waren Sie es, der prominente Fürsprecher für den Osten gefunden hat: quer durch die Medienwelt, quer durch die Parteien“, erinnerte Platzeck. Er habe ins öffentliche Gedächtnis gebracht, dass die Aufbau-Gelder im Osten gut investiert wurden und einen echten Wandel bewirkt hätten.