Staatskanzlei

Brandenburg erhält 1,2 Millionen Euro aus Mauerfonds

veröffentlicht am 15.09.2009

Aus der Verwertung ehemaliger Mauer- und Grenzgrundstücke erhält das Land Brandenburg 1,2 Millionen Euro vom Bund. Dies teilte Finanzminister Rainer Speer heute nach der Kabinettssitzung mit. Die Mittel aus dem sogenannten Mauerfonds dürfen die ostdeutschen Länder für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Zwecke verwenden. Das Kabinett hat entschieden, mit dem Geld den Erweiterungsbau des Kleist-Museums in Frankfurt (Oder), ein Modellprojekt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie die Restaurierung des Lucke-Hofes in Premnitz zu unterstützen. Mit einem Erweiterungsbau für das Kleist-Museum in Frankfurt (Oder) sollen die Voraussetzungen für ein modernes Museum mit Flächen für Wechselausstellungen, Archivierungsmöglichkeiten und Benutzerarbeitsplätzen geschaffen werden. Die Gesamtmaßnahme mit einem Volumen von 950.000 Euro soll aus dem Mauerfonds mit rund 568.000 Euro gefördert werden. Aufbauend auf einem laufenden Modellprojekt soll die psychiatrische Behandlung von schwer psychisch kranken Kindern und Jugendlichen, die sich in stationären Betreuungseinrichtungen befinden, in Brandenburg verbessert werden. Mit 340.000 Euro aus dem Mauerfonds soll das bisher an vier Standorten erprobte Modellprojekt im Jahr 2010 auf alle Klinikstandorte der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Land Brandenburg ausgedehnt werden. Auf dem unter Denkmalschutz stehenden Lucke-Hof in Premnitz betreibt der gleichnamige Verein bereits verschiedene soziale Projekte wie das Schulprojekt „Denkmal aktiv“ sowie eine Tagesrehabilitation für alkohol- und medikamentenabhängige Erwachsene. Mit 300.000 Euro aus dem Mauerfonds soll die weitere Restaurierung des Vierseitenhofes unterstützt werden, um weitere Projekte auf dem Hof etablieren zu können. Dabei geht es in enger Kooperation mit regionalen Akteuren insbesondere um arbeitstherapeutische Maßnahmen für Suchtpatienten und schwer vermittelbare Jugendliche sowie um Ferienmaßnahmen für diabeteskranke Kinder. Bereits in den Jahren 2002 und 2004 erhielt Brandenburg insgesamt 2,7 Millionen Euro aus dem vom Bund verwalteten Mauerfonds. Vor der Freigabe der Mittel aus der jetzigen dritten Tranche muss der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages den Projektvorschlägen der Landesregierung zustimmen.