Staatskanzlei

Eine Chance für Kinder suchtkranker Mütter – Magnolia“ ausgezeichnetes Demografie-Projekt

veröffentlicht am 02.06.2009

Best-practice-Projekt des Monats Juni für innovative Ansätze im Umgang mit dem demografischen Wandel ist das in Klosterfelde bei Wandlitz gele-gene „Haus Magnolia“. Dort werden abhängigkeitskranke Mütter gemeinsam mit ihren Kindern betreut. Es ist damit das sechste ausgezeichnete Projekt auf dem Marktplatz der Möglichkeiten, mit dem die Staatskanzlei unter www.demografie.brandenburg.de ein Forum für kreative Ideen zum demografischen Wandel anbietet. „Durch sinkende Geburtenzahlen führt uns der demografische Wandel die Ver-antwortung für jedes einzelne Kind vor Augen. Wir dürfen und können keine Kin-der zurücklassen, sondern müssen insbesondere benachteiligten Kindern eine Chance zur Teilhabe an unserer Gesellschaft ermöglichen“, begründet Staatssek-retär Clemens Appel, Chef der Staatskanzlei Brandenburg, die Auswahlentschei-dung. Diesem Leitgedanken komme das „Haus Magnolia“ besonders nahe, denn in dem ausgewählten Projekt werden Kinder zusammen mit ihren meist alkoholabhängi-gen Müttern aufgenommen und therapeutisch behandelt. Nur etwa ein Drittel die-ser Kinder geht ohne Hilfe vergleichsweise unbeschadet aus der Kindheit in einer Suchtfamilie hervor. In dem vom „Hiram Haus“ als Träger der Suchtkrankenhilfe im vergangenen Jahr eröffneten „Haus Magnolia“ erhalten sie die Chance, Entwicklungsverzögerungen aufzuholen und wieder Vertrauen zu gewinnen. Dies sei der erste Schritt, um die-sen Kindern einen Anschluss an Gleichaltrige zu ermöglichen und ihnen durch das Erreichen von Kita- und Schultauglichkeit, Schul- und Ausbildungsabschlüssen eine Grundlage für ihr späteres Leben zu geben, so Appel. Für die betroffenen Mütter ist „Haus Magnolia“ oft eine letzte Gelegenheit, dem suchtgeprägten Leben zu entrinnen. Wie der zuständige Projektleiter, Stefan Böhmer, betont, bedeutet der maximal dreijährige Aufenthalt für deren Kinder dahingehend eine erste Chance im Leben überhaupt. Dass es sich bei Kindern suchtkranker Eltern um kein gesellschaftliches Randphänomen handelt, belegt eine vom Bundesgesundheitsministerium 2007 in Auftrag gegebene Studie, nach der in Deutschland schätzungsweise jedes fünfte Kind in einer suchtbelasteten Familie aufwächst. Kontakt: Stefan Böhmer, E-Mail: Magnolia@hiram-haus.de Alle Infos: www.demografie.brandenburg.de Hinweise und Anregungen an: demografie@stk.brandenburg.de Bisher wurden für den Marktplatz der Möglichkeiten ausgewählt: 04.05.2009 - „Fremde werden Freunde“ – Patenschaftsprojekt ist Best-Practice-Beispiel im Mai 01.04.2009 - Barnimer Praktikumsatlas als Instrument der Fachkräftesicherung ist Best-Practice-Beispiel im April 02.03.2009 - Seniorenwohnen auf dem Land ist Best-practice-Beispiel im März 02.02.2009 - „Studium lohnt!“ ist Best-practice-Beispiel im Februar 02.01.2009 - „Marktplatz der Möglichkeiten“ eröffnet – Begegnungszentrum Lunow aus dem Amt Britz-Chorin-Oderberg ist Best-Practice-Beispiel im Januar