Staatskanzlei

Appell des Ministerpräsidenten an die Unternehmerinnen und Unternehmen im Land Brandenburg

veröffentlicht am 03.08.2004

Im Land Brandenburg werden weitere betriebliche Ausbildungsplätze benötigt. Trotz bestehender staatlicher Zusatzprogramme, darunter dem Bund-Länderprogramm Ost mit 5.000 überbetrieblichen Ausbildungsplätzen in Brandenburg, kann die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage noch nicht ganz geschlossen werden. Diese Lücke bleibt bestehen, obwohl die Kammern bereits eine Zunahme der Ausbildungsangebote von über 20 Prozent für dieses Jahr im Vergleich zu 2003 gemeldet haben. Ministerpräsident Matthias Platzeck wendet sich deshalb mit einem Appell an die Unternehmen des Landes, ihre Anstrengungen zu verstärken und weitere betriebliche Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen. Möglichst alle Jugendlichen sollten einen Ausbildungsplatz in Brandenburg erhalten. Der Appell hat den folgenden Wortlaut: „Aus Sorge um die Entwicklung von Ausbildungskapazitäten für junge Menschen in Brandenburg und die Sicherung unseres Fachkräftenachwuchses wende ich mich an Sie. Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt bleibt auch in diesem Jahr schwierig. Die Wirtschaft steckt weiterhin in einem konjunkturellen Tief und hat sich in Ost wie in West mit der Bereitstellung von Ausbildungsplätzen zurückgehalten. Nur ein Teil der ausbildungsberechtigten Betriebe in Brandenburg bildet bisher aus. Wir müssen uns gemeinsam anstrengen, dass jungen Menschen hier in Brandenburg eine berufliche Perspektive eröffnet und der Abwanderung zukünftiger Fachkräfte entgegengewirkt wird. Deshalb bitte ich Sie all Ihre Möglichkeiten zu prüfen, jungen Menschen in unserem Land doch noch eine betriebliche Ausbildung zu ermöglichen. Es kommt auf jeden einzelnen Ausbildungsplatz an. Die Schaffung von Ausbildungsplätzen liegt im ureigensten Interesse der Unternehmen. Die Ausbildung von Jugendlichen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist eine Zukunftsinvestition für die Unternehmen und damit für unser Land. Nur dadurch gelingt es, den für die nähere Zukunft prognostizierten Fachkräftemangel zu vermeiden. Ich bin mir bewusst, dass kleinere Unternehmen den bürokratischen Aufwand fürchten bzw. oftmals keine ausreichenden Personalressourcen für die Betreuung der Auszubildenden haben. Für sie kann die Ausbildung durch mehrere Betriebe im Verbund die Lösung sein. Vor allem in strukturschwachen Regionen könnten auf diese Weise zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen werden. Gegenüber einer außerbetrieblichen Ausbildung ist der Ausbildungsverbund von Vorteil, da eine engere Anbindung an die Betriebe gegeben ist. Geben Sie jungen Menschen eine Chance. Setzen Sie ein Signal gegen die Abwanderung junger Menschen. Machen Sie Ihr Unternehmen fit für die Zukunft.“