Staatskanzlei

Deutsch-Russischer Kulturdialog „Potsdamer Begegnungen“ eröffnet – Platzeck begrüßt Teilnehmer

veröffentlicht am 21.06.2004

Ministerpräsident Matthias Platzeck will den Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit mit Entschiedenheit fortsetzen. Das versicherte er am Montag zur Eröffnung des Deutsch-Russischen Kulturdialogs „Potsdamer Begegnungen“ in der Staatskanzlei. Thema der zweitägigen Veranstaltung ist das „Zusammenleben von Mehrheiten und Minderheiten in einem Land“. Veranstalter ist das Deutsch-Russische Forum. Platzeck nannte als einen Grund für die Fremdenfeindlichkeit in Ostdeutschland die Abschottung der DDR gegenüber fremden Einflüssen. Die mangelnde Erfahrung im Zusammenleben mit anderen Kulturen habe nach der Wende zu „erschreckenden Ausbrüchen von Hass und Gewalt“ geführt. Der Schock darüber sei umso größer gewesen, als der Anteil ausländischer Mitbürger an der Bevölkerung etwa in Brandenburg gerade zwei Prozent betrage und damit weit unter dem bundesdeutschen Durchschnitt liege. Platzeck verwies auf die Anstrengungen, die in Gang gesetzt wurden, um einer Ausbreitung ausländerfeindlicher Gesinnung zu begegnen: „So unterstützt die Landesregierung mit dem Handlungskonzept ´Tolerantes Brandenburg´ eine Vielzahl von Projekten. Ein zentrales Anliegen ist es, interkulturelle Kompetenz in die Bildungsprogramme und Lehrpläne zu integrieren. Seit nunmehr zehn Jahren setzen zudem die nichtstaatlichen zivilgesellschaftlichen Gruppen wichtige Signale. Sie haben sich in einem Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit zusammengeschlossen und sind landesweit aktiv. All diese Maßnahmen können nicht verhindern, dass es nach wie vor zu rechtsradikalen Übergriffen kommt. Wir lassen uns davon jedoch nicht entmutigen, sondern werden auch in Zukunft konsequent und mit der gebotenen Härte gegen diese Form der Menschenverachtung vorgehen.“ Platzeck maß in diesem Zusammenhang den „Potsdamer Begegnungen“ eine große Bedeutung bei, „auch weil die Zuwanderer aus Russland Brücken der besonderen Art zwischen unseren Ländern bilden“. Der Ministerpräsident betonte weiter: „Das Zusammenleben mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturkreisen im eigenen Land ist für uns ein offener Prozess. Wir möchten, dass er gelingt. Die Intensität, mit der gegenwärtig die Fortschreibung des Landesintegrationskonzepts aus 2002 diskutiert wird, ist ein ermutigendes Zeichen. Wir befinden uns in einer fruchtbaren Auseinandersetzung und auch in einem Lernprozess. Alles zusammen wird hoffentlich dazu beitragen, ein Klima des toleranten Miteinanders in unserem Land zu befördern.“