Staatskanzlei

„Wir lassen uns im Kampf gegen rechtsextreme Gewalt nicht entmutigen“ – Platzeck überreicht „Band für Mut und Verständigung“ an couragierte Bürger

veröffentlicht am 19.05.2004

Ministerpräsident Matthias Platzeck hat heute das „Band für Mut und Verständigung“ überreicht und das Eintreten couragierter Bürger gegen rechtsextreme Gewalt gewürdigt. Bei der Feierstunde in der Staatskanzlei betonte er, im Kampf gegen Rechtsextremismus dürfe keine Entwarnung gegeben werden, obwohl in den vergangenen Jahren in Brandenburg viel erreicht worden sei. Platzeck: „Wir lassen uns nicht entmutigen und vom eingeschlagenen Weg abbringen.“ Die Auszeichnung wird in diesem Jahr zum elften Mal verliehen. Initiator ist das Bündnis der Vernunft gegen Gewalt und Ausländerfeindlichkeit, dass sich im Jahr 1991 nach den fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Hoyerswerda auf Anregung des Landesbezirkes Berlin-Brandenburg des Deutschen Gewerkschaftsbundes gebildet hatte. Platzeck lobte, das Bündnis habe damals eine richtige Konsequenz gezogen und einen Preis für Menschen ausgelobt, „die der Öffentlichkeit den viel zitierten Glauben an das Gute im Menschen wieder zurückgeben“. Platzeck verwies zugleich auf die Aktivitäten, die in Brandenburg im Kampf gegen Rechtsextremismus ausgelöst wurden. „Das 1998 von der Landesregierung verabschiedete Handlungskonzept „Tolerantes Brandenburg“ hat nichts an Aktualität eingebüßt. Mit Projekten wie dem „Mobilen Beratungsteam“, den „Regionalen Arbeitsstellen für Ausländerarbeit, Jugendarbeit und Schule“ oder den Mobilen Einsatzgruppen der Polizei gehen wir gegen Gewalt, verbohrte Hassparolen und politischen Extremismus vor. Das Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit und der Landespräventionsrat leisten bei der Koordination der Maßnahmen unverzichtbare Arbeit.“ Ausgezeichnet wurden: Der Cottbuser Horst Martin, der sich in einer Straßenbahn schützend vor ein farbiges Paar stellte, das von Rechtsradikalen belästigt wurde. Daraufhin wurde er von den Angreifern selbst zusammengeschlagen. Das Ehepaar Gerda und Hans-Werner Backhaus aus Wittstock, das Polizei und Krankentransport alarmierte, als vor seinem Haus zwei junge Aussiedler geschlagen wurden. Die Aussagen des Paares führten zur Verurteilung der Täter. Frau Editha Kindzorra aus Berlin-Pankow wird für ihre ehrenamtliche Tätigkeit für Verständigung zwischen Menschen unterschiedlicher Nationalität geehrt. Sie ist Mitbegründerin des Vereins OASE, der ausländische Mitbürger im Alltag gegen Rassismus unterstützt.