Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)

Gerber: „Die Lausitz wird ein bedeutender Energiestandort bleiben“

300 Experten beim 17. Brandenburger Energietag in Cottbus

Cottbus. Wirtschafts- und Energieminister Albrecht Gerber hat beim Energietag in Cottbus die Vorreiterrolle Brandenburgs bei der Umsetzung der Energiewende betont. „Wir wollen dazu beitragen, dass die notwendige und gewollte Energiewende in ganz Deutschland mit Vernunft und Augenmaß fortgesetzt wird“, sagte Minister Gerber und hob hervor, dass Brandenburg bundesweiter Spitzenreiter bei der regenerativen Stromerzeugung ist. „Aber gerade weil wir Vorreiter sind, stoßen wir auch früher als andere an die Grenzen der deutschen Energiewende-Logik, die viel zu lange eine reine ,Zubau-Logik‘ war. Viel zu lange wurde auf Erzeugungskapazitäten gesetzt, ohne über Transport- und Speicherkapazitäten nachzudenken“, kritisierte Gerber unter Verweis auf die Energiepolitik des Bundes.

Der Brandenburger Energietag ist eine Veranstaltung des Wirtschafts- und Energieministeriums und fand in diesem Jahr zum 17. Mal statt. Er stand unter dem Motto „Eine verlässliche Energieversorgung in Zeiten neuer Rahmenbedingungen sichern – Herausforderungen und Chancen für Brandenburg“. Mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten über die Rolle der Lausitzer Braunkohle für eine erfolgreiche Energiewende in Deutschland, die Perspektiven der Erneuerbaren Energien, die Anforderungen an das Energiemanagement privater und kommunaler Unternehmen, den Stromnetzausbau sowie die Bedeutung der Energieeffizienz in Industrie und Gewerbe.

Solange Transport- und Speicherkapazitäten fehlten, könne der Industriestandort Deutschland auf die Braunkohleverstromung nicht verzichten, so der Minister weiter. „Nur mit der Braunkohle als Brückentechnologie kann auch die Energiewende gelingen. Sie leistet ihren Beitrag, um eine sichere, zuverlässige und auch bezahlbare Energieversorgung in Deutschland zu gewährleisten“, betonte Minister Gerber.

„Die Hartnäckigkeit, mit der auch Brandenburg gegen den Strafbeitrag für Braunkohlekraftwerke gekämpft hat, hat sich gelohnt“, sagte Gerber. Der erzielte Kompromiss sei aus industriepolitischer Sicht, aber auch hinsichtlich der gesellschaftlichen Gesamtkosten der deutlich bessere Weg. „Ohne die Widerstände aus Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und von den Gewerkschaften wäre dieser Weg nicht durchsetzbar gewesen“, sagte Gerber. Zur angestrebten Reduktion der Kohlendioxid-Emissionen in der Energiewirtschaft sollen nun Braunkohlekraftwerksblöcke im Umfang von 2,7 Gigawatt ab 2017 in eine Kapazitätsreserve überführt werden.

„Klar ist, dass auch dieser Kompromiss an der Braunkohlewirtschaft und an der Lausitz nicht spurlos vorübergehen wird“, sagte Minister Gerber. „Aber ich bin überzeugt, dass die Lausitz ein bedeutender Energiestandort bleibt.“  Erneut appellierte Gerber an die Konzernführung von Vattenfall, die Verkaufsverhandlungen für die Braunkohle-Sparte des Unternehmens zügig zu einem gutem Ende zu führen: „Die Menschen und die Unternehmen in der Lausitz brauchen eine verlässliche Perspektive und Planungssicherheit.“