Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)

Brandenburger Innovationspreis Kunststoffe und Chemie erstmalig verliehen

Ausgezeichnet wurden Allresist aus Strausberg und PAS Deutschland aus Neuruppin

Potsdam, 05. Mai 2014. Im Rahmen der Clusterkonferenz Kunststoffe und Chemie ist erstmalig der Brandenburger Innovationspreis Kunststoffe und Chemie verliehen worden. Ausgezeichnet wurden die beiden märkischen Unternehmen Allresist aus Strausberg und PAS Deutschland aus Neuruppin. Beide Firmen erhalten ein Preisgeld von jeweils 5.000 Euro.

„Der erstmals verliehene Preis dokumentiert, welche herausragenden Innovatoren in Brandenburg beheimatet sind. Diese Unternehmer sind das Rückgrat der heimischen Industrie, denn Innovationen sind die Triebfedern von wirtschaftlichem Wachstum und Beschäftigung. Ohne diese Kraft zur Weiterentwicklung ist ein Bestehen im Wettbewerb heutzutage undenkbar. Innovative Produkte, neue Märkte, neue Verfahren, neue Vorgehensweisen, neue Prozesse, neue Vertriebswege und vieles mehr sind als Investitionen in die Zukunft zu verstehen. Die heute gekürten Preisträger zeigen auf eindrucksvolle Weise das große innovative Potenzial Brandenburgs“, sagte Wirtschafts- und Europaminister Ralf Christoffers bei der Preisverleihung.

Die Allresist GmbH ist ausgezeichnet worden für ihren hochauflösenden E-Beam Resist CSAR 62. Eingesetzt wird dieser in der Elektronenstrahllithographie bei der Herstellung von mikroelektronischen Schaltkreisen für moderne elektronische Geräte. Mit dem CSAR 62 können kleinste Strukturen (Schaltkreise) eines Mikrochips hergestellt werden. Waren im Jahr 1990 noch 1 Million Schaltkreise auf einem 1 mm² Mikrochip, sind es mittlerweile 5 Milliarden Schaltkreise. Verwendet man ausschließlich den CSAR 62, kann die Anzahl noch einmal verzehnfacht werden (50 Milliarden). Mit dem CSAR 62 können Strukturen in einer Extremgröße unter 10 nm erzeugen. Im Vergleich: Ein Haar hat eine Breite von 30 µm, d.h. das Haar ist 3.000mal dicker als eine solche Leiterbahn. Die meisten Anwender kommen derzeit noch aus Forschungseinrichtungen, mittlerweile setzen jedoch immer mehr Mikroelektronik-Unternehmen die Elektronenstrahllithographie für die Herstellung von höchstintegrierten Schaltkreisen ein.

Die PAS Deutschland GmbH hat den Preis erhalten für ihr Spritzgießen von silbernen Designteilen aus metallpigmentiertem Granulat. Um silberfarbig aussehende Designteile aus Kunststoff herzustellen, werden üblicherweise Verfahren wie Nass­lackieren oder Trommellackieren angewandt. Diese zeitaufwändigen Verfahren verursachen aufgrund des Hin- und Zurücksendens zum und vom Lackierer obendrein hohe Transportkosten. Der PAS ist es gelungen, silberfarbige Designteile hoher Oberflächenqualität direkt im Werkzeug herzustellen Dadurch entfällt das nachträgliche Lackieren von Kunststoffbauteilen. PAS stellt momentan jährlich ca. 8.000 Millionen dieser silberfarbenen Tasten her. Mit der prämierten Innovation können dabei Herstellungskosten von bis zu 30 Prozent eingespart werden.

„Wir freuen uns, im ersten Jahr des Brandenburger Innovationspreises Kunststoffe und Chemie zwei würdige Preisträger gefunden zu haben“, hob Clustersprecher und Jurymitglied Dr. Karl Heinz Tebel hervor. „Die ausgezeichneten Innnovationen ragen auf Grund der Innovationshöhe noch einmal ein Stück aus den insgesamt qualitativ hochwertigen Wettbewerbsbeiträgen heraus und haben in besonderem Maße den Anforderungen der Jury entsprochen. Unser Glückwunsch gilt den Siegern, wir danken aber auch allen Bewerbern für ihre Teilnahme am Wettbewerb.“

Im Januar 2014 hat das brandenburgische Wirtschafts- und Europaministerium den „Brandenburger Innovationspreis Kunststoffe und Chemie“ erstmals ausgelobt. Mit dem Wettbewerb sollen sowohl die besten Ideen und Lösungen von Startups, Mittelständlern und Großunternehmen des Clusters prämiert werden als auch kreative Verbundlösungen, die in enger Zusammenarbeit von Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen entstanden sind.