Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie (MWAE)

„Präventions- und Gesundheitstourismus ist unser Jobmotor“

Cluster- und Standortdialog im Regionalen Wachstumskern (RWK) Neuruppin identifiziert Wachstumschancen der Gesundheitswirtschaft und regt neue Kooperationsprojekte an

Neuruppin, 22. Mai 2014. Gesundheitstourismus ist ein Megatrend – und das Ruppiner Land besitzt beste Voraus­setzungen, sich in diesem wachsenden Marktfeld als Trendsetter zu positionieren. Aber wie werden aus Marktchancen erfolgreiche Angebote? Welche Leistungen sind im Gesundheits­touris­mus gefragt? Wie funktionieren Innovationen und wie lassen sie sich umsetzen? Diese Fragen wurden heute beim Cluster- und Standortdialog „Präventions- und Gesundheitstourismus“  gestellt und beantwortet.

Rund 90 Teilnehmer folgten der Einladung des Ministeriums für Wirtschaft und Europaan­gelegen­heiten des Landes Brandenburg und des RWKs Neuruppin in die Ruppiner Kliniken. Regionale Unternehmen aus Gesundheitswirtschaft und Tourismus diskutierten hier mit Marktforschern, Unternehmensberatern sowie Vertretern von Hochschulen und Forschungs­einrichtungen Modellprojekte, die  Neuruppins Zukunft als Standort für Prävention und Gesundheitstourismus sichern und nachhaltig im Cluster Gesundheits­wirtschaft Berlin-Brandenburg verankern.

„Die Region Berlin-Brandenburg ist ein führendender Standort in den Life Sciences und der Gesundheitswirtschaft. Und gerade hier im Ruppiner Land profitiert die Branche von attraktiven touristischen Angeboten, hervorragenden medizinischen Dienstleistungen und einer gut vernetzten Forschungs- und Kliniklandschaft. Mit einer gezielten Innovationspolitik wollen wir dieses Potenzial nun ausbauen“, gab Amtschef Dr. Carsten Enneper vom Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten in seinem Grußwort der Diskussion die Richtung vor.

Neuruppins Bürgermeister Jens-Peter Golde stellte in seiner Eröffnungsansprache die enorme wirtschaftliche Bedeutung der Gesundheitswirtschaft für die Region dar: „Rund 20 Prozent aller Arbeitnehmer in unserem RWK sind in der Gesundheitswirtschaft beschäftigt, das sind acht Prozent mehr als im Landesdurchschnitt. Und unsere Potenzialstudie weist für die Zukunft echte Wachstums­chancen aus. Wenn wir jetzt gezielt den Präventions- und Gesundheitstourismus ausbauen, wird das ein echter Jobmotor“.

Prof. Dr. Dr. Kurt J.G. Schmailzl, Chefarzt der Medizinischen Klinik A der Ruppiner Kliniken GmbH, will dabei innovative Wege gehen: „Viele Gesundheitsstandorte setzen heute auf die Behandlung akuter Fälle und auf die Rehabilitation. Der Bereich der Prävention, der vorbeugenden Medizin, kann dagegen noch deutlich ausgebaut werden. Gerade in Verbindung mit dem Gesundheitstourismus sehe ich ein hohes Zukunftspotenzial durch das allgemein wachsende Gesundheitsbewusstsein, den demografischen Wandel und nicht zuletzt den medizinisch-technischen Fortschritt.“

Cluster Gesundheitswirtschaft in Berlin- Brandenburg und im RWK Neuruppin

Das Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg besteht aus rund 5.900 Unternehmen, einen jährlichen Umsatz von nahezu 16 Milliarden Euro erwirtschaften und mehr als 313.700 Mitarbeiter beschäftigen, das sind 12 Prozent aller Arbeitnehmer im Land. Der RWK Neuruppin nimmt in diesem Cluster eine starke Position ein. Der Anteil der Beschäftigten in der Gesundheitswirtschaft liegt hier bei 12 Prozent. Beste Perspektiven gewinnt die Branche in Brandenburg durch ihre exzellente Forschungs- und Kliniklandschaft und die enge Vernetzung zwischen den Akteuren aus Forschung, Klinik und Industrie. Zahlreiche Technologieparks und Netzwerke aus verschiedenen Bereichen,       z. B. der Biotechnologie und der Medizintechnik, bilden eine hervorragende Infrastruktur für die Überführung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse in innovative Produkte der Gesundheits­wirtschaft.

Regionale Cluster- und Standortdialoge in Brandenburg

Der Cluster- und Standortdialog im RWK Neuruppin bildet den Abschluss einer Reihe mit insgesamt sechs Veranstaltungen in ausgewählten Regionalen Wachstumskernen. Knapp 900 Teilnehmer besuchten die Dialogreihe zwischen September 2013 und Mai 2014 und diskutierten über Entwicklungs- und Clusterstrategien für ausgewählte Wachstumsbranchen und Zukunftstechno­logien. Über 7.100 Akteure und Institutionen erhielten Informationen zu den Cluster- und Standortdialogen in den jeweiligen RWK. Auf der Agenda standen u.a. alternative Energien und Antriebstechnologien, die Industrie­abwasseraufbereitung, Informations- und Kommunikationstechnologien sowie  Ernährungswirtschaft und zuletzt die Gesundheitswirtschaft. Diese Cluster bieten dem Wirtschafts­standort Brandenburg hervorragende Perspektiven, damit das Land im internationalen Standortwettbewerb punkten kann.