Staatskanzlei

Zukunft sichern und zum Mitmachen ermuntern

Woidke zeichnet acht Projekte im Rahmen des neu ins Leben gerufenen Ideenwettbewerbs „Zukunft Ehrenamt" aus

veröffentlicht am 29.06.2022

Fotos der Veranstaltung zum kostenfreien Download
(Quellenangabe: Staatskanzlei Brandenburg)

Sie sind Vorbild für andere und machen das Ehrenamt mit ihren Projektideen zukunftssicher: Die Preisträgerinnen und Preisträger des neuen Ideenwettbewerbs „Zukunft Ehrenamt" der Staatskanzlei. Acht Projekte wurden heute in drei Kategorien prämiert und von Ministerpräsident Dietmar Woidke in der Landeszentrale für politische Bildung in Potsdam empfangen. Woidke: „Das Ehrenamt steht vor Herausforderungen wie der Nachwuchsgewinnung, der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie, der Digitalisierung und der nachhaltigen Sicherung des Vereinslebens. Die ausgezeichneten Projekte verfolgen das gemeinsame Ziel, ehrenamtliche Arbeit attraktiver zu machen. Für die innovativen Ideen und den zeitintensiven Einsatz danke ich den Preisträgerinnen und Preisträgern." An der Auszeichnungsveranstaltung nahm auch Staatskanzlei-Chefin Kathrin Schneider teil.

Woidke weiter: „Mit dem Ideenwettbewerb wird die Kultur der Anerkennung im Land Brandenburg um ein weiteres Format ergänzt. 73 gute Projektideen wurden eingereicht. Unsere Ehrenamtlichen haben einmal mehr gezeigt, dass sie mit ihrem Einsatz Rückhalt und Inspiration für andere sind. Wir wollen Ihr Engagement sichtbar machen und andere zum Mitmachen und Nachahmen ermuntern. Denn wenn der Funke überspringt, kann das Netzwerk ehrenamtlicher Tätigkeit noch dichter geknüpft werden."

Das Preisgeld von insgesamt 15.000 Euro wurde für Projekte in den Kategorien „Nachwuchsgewinnung und Bindung an das Ehrenamt", „Engagement durch Digitalisierung" sowie „Innovative Projekte und Corona-Bewältigung" vergeben. Eine Fachjury wählte die Gewinnerprojekte aus.

Der 1. Platz mit einem Preisgeld von 5.000 Euro geht an den Seniorenverein „Bei den RollaToren aus Dogelin" für die DorfFunk-App. Mit der DorfFunk-App sollen sich Ehrenamtliche aus Dogelin (Märkisch-Oderland) vereinsübergreifend besser vernetzen können und auch Dogeliner, die bisher noch nicht aktiv waren, angesprochen werden. Projekte, die die Mithilfe aller erfordern, können so zeitnah angekündigt werden. Insbesondere die jungen Dogeliner sollen durch die App ermutigt werden, sich stärker und eigenverantwortlicher im Dorf einzubringen. Woidke: „Ihr Einsatz für das Dorfleben und den Austausch zwischen den Generationen hat die Jury besonders überzeugt. Gratulation zum 1. Platz!" Die App wurde vom Fraunhofer Institut IESE entwickelt und kann von jedem, der über ein Smartphone verfügt, genutzt werden.

Die zwei 2. Plätze mit einem Preisgeld von je 2.500 Euro gehen an die Freiwillige Feuerwehr Templin für das „1x1 der Feuerwehr" und den Kreislandfrauenverband Elbe-Elster für das Projekt „TRAFO - Tradition und Fortschritt".

Das „1x1 der Feuerwehr" ist eine Lernplattform, die es Anwärterinnen und Anwärtern ermöglicht, den theoretischen Teil des Lernstoffs online zu absolvieren. Die Freiwillige Feuerwehr Templin will so dazu beitragen, dass sich mehr junge Leute für das Ehrenamt bei der Feuerwehr entscheiden. Woidke: „Der häufigste Hinderungsgrund für ein Engagement ist die Zeit. Hier setzt das digitale Projekt an. Eine großartige Idee. Die Ereignisse der vergangenen Tage haben uns gezeigt, dass die Waldbrandgefahr durch die große Trockenheit allgegenwärtig ist. Die Brandenburger Feuerwehr ist sehr gefordert und braucht gut ausgebildeten Nachwuchs."

Die Landfrau als Youtuberin - unter diesem Motto wirbt der Kreislandfrauenverband Elbe-Elster für seine Idee. Das Projekt „TRAFO - Tradition und Fortschritt" stellt traditionelles Wissen und alte Arbeitstechniken in kleinen Filmen vor, die dann von jüngeren Frauen und Männern bei Youtube angeschaut werden können. Woidke: „Die Fertigkeiten der älteren Landfrauen an die jüngere Generation weiterzugeben, ist nachhaltig und clever. Es ist aber auch eine Wertschätzung alter Traditionen und Generationen. Ein Gewinn für Jung und Alt."

Die fünf 3. Plätze mit einem Preisgeld von je 1.000 Euro gehen an das Jugendforum Falkensee für das Jugendmagazin Fuchsteufelswild, den Kreisfeuerwehrverband Landkreis Dahme-Spreewald für Online-Schulungsangebote, den Verein „Beelitz hilft" für ein Begegnungscafé, die Johanniter-Unfall-Hilfe, Regionalverband Südbrandenburg, für eine hybride Ausbildung für Schulsanitäterinnen und -sanitäter sowie den Verein „Jugend braucht Raum" für eine Sommer-Veranstaltungsreihe in Templin.

Das Jugendforum Falkensee möchte mit seinem Jugendmagazin „Fuchsteufelswild" Jugendliche in Falkensee und Umgebung über aktuelle Themen sowie Projekte und gemeinnützige Initiativen informieren, in denen man sich einbringen und engagieren kann. Das Magazin soll die Schülerschaften der fünf weiterführenden Schulen in Falkensee und Dallgow-Döberitz miteinander vernetzen. Woidke: „Jugendliche wollen sich engagieren, austauschen und gehört werden. Das Jugendforum gibt ihnen eine Stimme, bündelt Neuigkeiten aus der Region und liefert spannendes Hintergrundwissen. `Fuchsteufelswild` hat das Zeug, ein Erfolg zu werden."

Der Kreisfeuerwehrverband Landkreis Dahme-Spreewald hat in der Corona-Pandemie Online-Schulungsangebote entwickelt. Mit ihnen wurden im 14-tägigen Rhythmus kostenlose Workshops angeboten, die bisher rund 150 Teilnehmende - weit über den Landkreis hinaus - erreicht haben. Um das Angebot weiter zu verbessern, arbeiten Kameradinnen und Kameraden gemeinsam mit der TH Wildau an einer Feuerwehr-App. Woidke: „Diese App wird einen wichtigen Beitrag leisten, um die Qualität der Ausbildung weiter zu verbessern, krisenfest zu machen und hoffentlich viele Interessierte auf das Ehrenamt aufmerksam machen."

Der Verein „Beelitz hilft" engagiert sich seit 2016 mit Hilfe einer Tafel, einer Möbelbörse und einer Kleiderkammer für Bedürftige. Dieses Angebot wird jetzt durch ein Begegnungscafé ergänzt. Die Projektidee ist mit dem Anliegen verbunden, für das Ehrenamt im Begegnungshaus Beelitz zu werben. Woidke: „Die Zahl derer, die auf kostenlose Angebote angewiesen sind, ist rapide gestiegen. Für die Tafel ist der Ansturm schwer zu schultern, denn auch hier mangelt es an Personal. Ich hoffe sehr, dass die Projektidee dazu beiträgt, weitere engagierte Freiwillige für die gute Sache zu gewinnen."

Die Johanniter Unfall-Hilfe, Regionalverband Südbrandenburg, ist in der Corona-Pandemie neue digitale Wege gegangen, um seine Schulungsangebote für Schulsanitäterinnen und -sanitäter weiter anbieten zu können. Eine Gruppe ehrenamtlich Aktiver im Fachbereich Johanniter-Jugend setzte die Ausbildungseinheiten in digitale Formate um. Schon der Probelauf der hybriden Ausbildung war ein voller Erfolg: 11 Schulsanitäter konnten ausgebildet werden. Woidke: „Die Johanniter Unfall-Hilfe hat nicht erst das Ende der Pandemie abgewartet. Allen war bewusst, dass die Erstversorgung im Fall von Unfällen an Schulen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes keinen Aufschub duldet und die Ausbildung neuer Schulsanitäterinnen und -sanitäter im Zweifel Leben rettet."

Der Verein „Jugend braucht Raum" will Jugendlichen nach den langen Kontaktbeschränkungen und dem Verzicht auf Freizeitangebote aufgrund der Corona-Pandemie ermöglichen, viel Verpasstes nachzuholen. Der Jugend-Event-Sommer Templin soll unbeschwertes Miteinander mit Musik, Kunst, Kultur und Bildung verbinden. Das Projekt versteht sich als Zwischenschritt hin zum Ziel eines dauerhaften selbstverwalteten Jugendzentrums in Templin. Woidke: „Ich wünsche den Verantwortlichen einen ereignisreichen und unbeschwerten Event-Sommer, bei dem viele neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter für mehr Raum für Jugendkultur in Templin gewonnen werden können.

Fotos der Veranstaltung zum kostenfreien Download
(Quellenangabe: Staatskanzlei Brandenburg)

Pressemitteilung als PDF (application/pdf 216.2 KB)