Staatskanzlei

Woidke unterzeichnet Vereinbarungen mit DEKRA und Rolls-Royce über Zukunftstechnologien in der Lausitz

Starke Partner für 'Modellregion für Klimaschutz und Wirtschaftswachstum'

veröffentlicht am 08.07.2019

Für die von Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke angestrebte „Modellregion für Klimaschutz und Wirtschaftswachstum" in der Lausitz sind heute in Klettwitz und Cottbus wichtige Marksteine gesetzt worden. Woidke unterzeichnete mit DEKRA und Rolls-Royce Vereinbarungen zur Entwicklung von Hochtechnologien in der Region. Beide Projekte sind Bestandteile der Brandenburger Strategie zur Strukturentwicklung der Lausitz im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes des Bundes für die Kohleregionen. Woidke sprach von einem „sehr guten Tag für die Lausitz, die heute einmal mehr zeigt, über welche Zukunftspotenziale sie verfügt". Die Unterzeichnung der Absichtserklärung mit Rolls-Royce erfolgte in Anwesenheit von Wirtschafts- und Energieminister Prof. Jörg Steinbach, der diese wesentlich mitverhandelt hatte.

Am Lausitzring in Klettwitz setzten Woidke und DEKRA-Vorstandsmitglied Clemens Klinke ihre Unterschriften unter eine Gemeinsame Erklärung zur Standortentwicklung für das automatisierte und vernetzte Fahren. Darin bekennen sich Landesregierung und eine der weltweit führenden Prüforganisationen zum DEKRA Technology Center am Lausitzring als dem größten unabhängigen Testgebiet für diese Zukunftstechnologie.  Die Landesregierung sagt zu, das Engagement zielgerichtet zu fördern. DEKRA und die Deutsche Telekom wollen die Test- und Rennstrecke mit modernster 4G- und 5G-Infrastruktur ausstatten mit dem Ziel, ein ideales Umfeld für Automobilhersteller und -zulieferer sowie Hersteller von Kommunikationskomponenten zu schaffen.

DEKRA-Vorstandsmitglied Klinke: „"Die umfangreichen Investitionen in unser DEKRA Technology Center am Lausitzring sind ein klares Bekenntnis zu diesem Standort. Das DTC wird zentraler Bestandteil unseres internationalen Testverbunds für das automatisierte und vernetzte Fahren, den DEKRA in Europa und Asien aufbaut. Damit spielt die Lausitz eine wichtige Rolle bei der Umsetzung unserer Vision, der globale Partner für eine sichere Welt zu werden."

Woidke sprach von einem „Unternehmens-Leuchtturm für die Lausitz", der die Digitalisierung vorantreibe und mit neuen Arbeitsplätzen zunehmend attraktiv für junge und qualifizierte Menschen werde. Zudem sei die Kooperation von DEKRA mit brandenburgischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen eine gute Basis für Investitionen in eine umweltfreundliche Mobilität der Zukunft.

Dieses Ziel prägte auch die Veranstaltung am Nachmittag an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. Rolls-Royce plant eine enge Zusammenarbeit mit der Universität und weiteren kleinen und mittleren Firmen der Region, um die Erforschung und Entwicklung weltweit führender hybrid-elektrischer Systeme, insbesondere für die Luftfahrt, voranzutreiben.

Woidke und der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rolls-Royce Deutschland, Dr. Dirk Geisinger, unterzeichneten eine Absichtserklärung mit dem Ziel, die hybrid-elektrische Luftfahrt mit zugehörigen Infrastrukturen ausgehend vom brandenburgischen Rolls-Royce-Standort Dahlewitz zu stärken. Das Land Brandenburg werde sich - vorbehaltlich der Zustimmung des  Bundes im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes - für eine Notifizierung des Projekts bei der EU in Brüssel einsetzen, um eine Förderung zu ermöglichen.  

Woidke sieht in dem Projekt gleich eine dreifache Win-Win-Situation: „Brandenburg als Ganzes und die  Lausitz im Besonderen werden als führender Standort der Luftfahrt-Branche weiter gestärkt. Rolls-Royce setzt mit hybrid-elektrischen Antrieben auf ein absolutes Zukunftsthema und schafft damit neue Märkte. Und die BTU wird durch das Projekt zur Lösung drängender Umweltprobleme nachhaltig aufgewertet. Genau solche Projekte hatte die Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung im Sinn, als sie ihren Abschlussbericht vorlegte. Deswegen gehe ich fest davon aus, dass das Projekt vollumfänglich von der Bundesregierung und der Europäischen Kommission unterstützt werden wird."

Woidke bekräftigte das Ziel der Landesregierung, dass in der Lausitz „erst neue Industriearbeitsplätze geschaffen werden müssen, bevor sie in Tagebauen und Kraftwerken abgebaut werden". Mit den Vereinbarungen mit der Deutschen Bahn, BASF, DEKRA sowie mit Rolls-Royce werde dieser Weg von Seiten des Landes konsequent beschritten. Zugleich appellierte Woidke an den Bund, das Strukturstärkungsgesetz nun „schnell auf den Weg zu bringen und umzusetzen. Das ist die Voraussetzung, damit die notwendigen Mittel zur Projektförderung fließen können."

Wirtschaftsminister Steinbach sagte zur Unterzeichnung: „Wir brauchen dringend neue Antriebe, die nicht mehr auf Basis von Verbrennung fossiler Energieträger  funktionieren. Die Entwicklung solcher elektrischen Antriebe erfordert ein völlig neues Konzept. Hier ist Pionierarbeit notwendig. Rolls-Royce kann beim Betreten dieses Neulandes neuerdings auf Vorarbeiten aus dem Hause Siemens zurückgreifen. Dieses Know How in Kombination mit den Kompetenzen von Rolls-Royce im Engineering stellt eine einzigartige Startposition dar. Brandenburg wird mit der Entscheidung von Rolls-Royce als Standort für die Entwicklung von hybridelektrischen Antrieben eine Strahlkraft mit internationaler Wirkung erzielen, in deren Folge auch weitere industrielle Ansiedlungen zu erwarten sind."

Wissenschaftsministerin Dr. Martina Münch erklärte anlässlich der Veranstaltung: „Die Kooperation zwischen der Brandenburgischen Technischen Universität und Rolls-Royce zeigt, wie aus Spitzenforschung und Hochleistungstechnologie neue wirtschaftliche Standbeine für die Lausitz entstehen können. Das stärkt den Forschungsstandort Lausitz und treibt die Strukturentwicklung in der Region voran. Mit dem Start einer ganzen Reihe innovativer Forschungsvorhaben und hochkarätiger Ansiedlungen von Forschungseinrichtungen wollen wir die begonnene Verzahnung von Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft weiter ausbauen und den Wissenstransfer verstärken. Dies ist wesentlich für Innovation, wirtschaftliche Entwicklung, Fachkräftesicherung und gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Lausitz."

In Anwesenheit Woidkes und Steinbachs informierten der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rolls-Royce Deutschland, Dr. Dirk Geisinger, und die amtierende BTU-Präsidentin Prof. Dr. Christiane Hipp über die Vorhaben.

Pressemitteilung als PDF (application/pdf 149.1 KB)