Staatskanzlei

Woidke: 1. September 1939 ist Mahnmal der Geschichte

veröffentlicht am 01.09.2020

Der Polen-Koordinator der Bundesregierung, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, hat den 1. September 1939 als einen „Tag der Schuld und der Scham" bezeichnet. Er betonte heute bei einer Gedenkstunde des Deutschen Polen-Instituts in Berlin zum 81. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen und des Beginns des Zweiten Weltkrieges:

„Der 1. September 1939 steht als Mahnmal fest in der deutsch-polnischen Geschichte. An diesem Tag begann das nationalsozialistische Deutschland einen brutalen Angriffskrieg gegen den friedlichen polnischen Staat, gegen Polinnen und Polen. Unzählige Menschen wurden ermordet, die Bevölkerung ganzer Landstriche vertrieben, Städte zerstört, ein Land verwüstet. In das kollektive Gedächtnis des polnischen Volkes hat sich der 1. September 1939 schmerzvoll eingebrannt. Für das deutsche Volk ist dies ein Tag der Schuld und der Scham und zugleich ein Mahnmal, für das Deutschland Verantwortung trägt: eine Verantwortung, zu erinnern, zu mahnen und zu gedenken."

Woidke sprach sich auch erneut dafür aus, in Berlin einen Gedenkort für die polnischen Opfer von Krieg und Besatzung zu schaffen: „Ein Berliner Gedenkort für die Opfer des Krieges und der Besatzung in Polen ist eine überfällige Geste der Versöhnung Deutschlands an Polen. Dass die gemeinsame Erinnerungskultur lebt, zeigt die aktuelle lebhafte zivilgesellschaftliche Diskussion um die Ausgestaltung eines solchen Gedenkortes. Diese Debatte ist wichtig. Sie ist eine Chance, auf unterschiedliche Erinnerungskulturen einzugehen. Sie öffnet neue Blickwinkel und fördert unseren so wichtigen Dialog."

Woidke versicherte, auch er selbst werde sich weiter dafür einsetzen, dass „der 1. September 1939 und dieser schmerzliche Teil deutsch-polnischer Geschichte stärker in das öffentliche Bewusstsein in Deutschland rücken".

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