Staatskanzlei

Gedenken zum 74. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge des
KZ-Außenlagers Schlieben-Berga

Gorholt würdigt Engagement gegen das Vergessen

veröffentlicht am 27.04.2019

Zum 74. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge der KZ-Außenstelle Schlieben-Berga hat Staatskanzleichef Martin Gorholt große Wachsamkeit und entschiedenes Handeln gegenüber „jedem Anflug von Rassismus, Menschenverachtung und Gewalt" gefordert. Er betonte heute in der Gedenkstätte Schlieben-Berga im Landkreis Elbe-Elster: „Wir Heutigen sind in der Pflicht und Verantwortung. Wir müssen zusammenstehen gegen rechtsrevisionistische Kräfte, Neonazis, Terroristen. Wir müssen unsere Demokratie, unsere Verfassung, unsere Menschlichkeit schützen. Dafür ist Erinnerungskultur entscheidend." 

Gorholt würdigte das Engagement vieler Überlebender und Angehöriger: „Wir sind ihnen sehr dankbar für die Begegnungen, die sie ermöglichen. Historisches Lernen gelingt dann besonders gut, wenn es zu persönlichen Begegnungen kommt, wenn Geschichte von Zeitzeugen vermittelt wird. Ihre Anwesenheit, ihre Erinnerungen, ihr Kampf gegen das Vergessen ermutigen uns."

Den Mitgliedern des Vereins Gedenkstätte KZ-Außenlager Schlieben-Berga  dankte Gorholt für das Engagement für einen würdigen Ort der Erinnerung: „Die Angebote der historisch-politischen Bildung, die Forschungsarbeit und die Weiterentwicklung dieses zeitgeschichtlichen Erinnerungsortes sind nicht denkbar ohne das ehrenamtliche Engagement der Vereinsmitglieder. Der Verein leistet Großartiges: Er hält den Kontakt zu Überlebenden und ihren Familienangehörigen in vielen Ländern der Welt, er betreut die Besucherinnen und Besucher. Er hat es geschafft, dass die Gedenkstätte ein würdevoller Erinnerungsort geworden ist. Schlieben-Berga steht heute für aktive und engagierte Erinnerungsarbeit über Generationen und Grenzen hinweg."

In Berga bei Schlieben errichteten die Nationalsozialisten das drittgrößte von insgesamt 136 Außenlagern des KZ Buchenwald. Es wurde vom Rüstungsbetrieb Hasag Hugo Schneider AG betrieben. Bis zu 5.000 Menschen waren dort inhaftiert. Die genaue Zahl der Opfer ist nicht bekannt. Etliche Insassen wurden noch kurz vor der Befreiung in das KZ Theresienstadt verschleppt. Rund 130 Häftlinge wurden am 21. April 1945 durch die Rote Armee befreit.

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