Staatskanzlei

Startschuss für Entwicklung eines Zentrums zur Vermittlung von Landesgeschichte und Kultur

veröffentlicht am 02.10.2018

Die Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte (BKG) soll bis 2024 zu einem Brandenburgischen Zentrum  für die Vermittlung von Landesgeschichte und Kultur umgebaut werden. Das Kabinett stimmte heute dem Konzept von Kulturministerin Martina Münch zu. Die Zahl der Beschäftigten wird von 14 festen Stellen bis 2024 auf 26 Stellen fast verdoppelt und die Förderung des Landes von derzeit rund 2 Millionen auf rund 2,5 Millionen Euro jährlich ab 2024 erhöht. Weitere 3,7 Millionen Euro sollen für Investitionen im Rahmen des Umbaus am Potsdamer Kutschstall bereitgestellt werden.

Münch betonte: „Das neue Konzept knüpft an die erfolgreiche Arbeit der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte an und erweitert deren Möglichkeiten und Aktionsradius künftig deutlich. Mit ihren beeindruckenden kulturellen Groß-Projekten wie der ersten Landesausstellung zu Preußen und Sachsen 2014 sowie den facettenreichen Themenjahren wie dem aktuellen Kulturerbejahr und dem Fontane-Jubiläum im kommenden Jahr ist die BKG schon jetzt ein zentraler Akteur bei der Präsentation der Landesgeschichte. Mit der Neuausrichtung sollen weitere Zielgruppen angesprochen werden, die Teilhabe verstärkt und aktuelle Themen berücksichtigt werden."

Der Standort im Kutschstallensemble soll zu einer interaktiven Erlebniswelt mit variablen Ausstellungsmodulen, einer Geschichtswerkstatt, einem Medienzentrum und Wissensspeicher sowie jeder Menge neuen Veranstaltungs- und Medienformaten ausgebaut werden. Ziel ist es, den denkmalgeschützten Kutschstall zu einem lebendigen Kulturort in Potsdam auszubauen, die Landesgeschichte und Kultur zeitgemäß zu präsentieren, attraktive Angebote kultureller Bildung zu entwickeln und gleichzeitig die Vernetzung zu Kulturakteuren im ganzen Land zu verstärken.

Münch: „Mit dem Umbau der BKG setzen wir unseren Weg fort, die herausragenden Kultureinrichtungen gemeinsam mit den Kommunen im Land zu sichern und weiterzuentwickeln sowie allen Brandenburgerinnen und Brandenburgern Zugang zu attraktiven kulturellen Angeboten zu ermöglichen. Bereits im Juli 2017 haben wir das Landesmuseum für moderne Kunst gegründet, im Herbst 2017 wurden die Landesbühnen gestartet und seit Januar 2018 kümmert sich die Landesstiftung Park und Schloss Branitz um das Pückler-Erbe. Ab 2019 beginnen wir mit der Landesstiftung Kleist-Museum in Frankfurt (Oder) und ab 2020 mit der Landesstiftung Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf."

Das heute beschlossene und mit der Stadt Potsdam abgestimmte Umsetzungskonzept basiert auf Beschlüssen des Aufsichtsrates und der Gesellschafterversammlung der BKG vom Oktober und November 2017. Basis dafür war ein Innovationskonzept, das die BKG zuvor mit Unterstützung der Münchener Kulturberatungsagentur actori entwickelt hatte.

Der 1789 errichtete Kutsch(pferde)stall Am Neuen Markt 9 in Potsdams historischer Mitte ist eines der wenigen authentisch erhaltenen Gebäude des barocken Stadtschlossensembles. Er wurde zum Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG) umgebaut und wird seit 2003 als Ausstellungs- und Veranstaltungshaus genutzt. Mehr als eine Million Gäste besuchten seither die 75 Ausstellungen und 1.000 Veranstaltungen des Hauses. Mehr als 100.000 Gäste besuchten die erste Brandenburgische Landesausstellung ‘Preußen-Sachsen. Sachsen-Preußen. Szenen einer Nachbarschaft‘ des HBPG im Schloss Doberlug (Landkreis Elbe-Elster).

Kulturland Brandenburg führt seit 2002 thematisch wechselnde Kulturkampagnen in ganz Brandenburg durch, bei denen Kultureinrichtungen vernetzt, gefördert und beworben werden. Kulturland Brandenburg lädt dazu ein, das Land immer wieder neu und aus verschiedenen Perspektiven zu entdecken und stärkt damit die regionale Identität vor Ort. Im Rahmen der Themenjahre entstehen Projekte an den Schnittstellen von Kultur, Bildung, Wissenschaft und Tourismus, die jährlich rund 250.000 Besucherinnen und Besucher erreichen. Mit der Plattform Kulturelle Bildung und ihren drei Regionalbüros betreibt Kulturland Brandenburg seit 2010 ein Projekt zur Initiierung, Vernetzung, Beratung und Förderung von Initiativen der kulturellen Bildung in Brandenburg.

Mit der Gründung der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte gGmbH (BKG) im Jahr 2014 haben das Land Brandenburg und die Landeshauptstadt Potsdam den Kulturland Brandenburg e.V. und das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte gGmbH institutionell unter einem Dach vereint. Die BKG hat den Auftrag, Landesgeschichte sowohl an ihrem Standort Kutschstall in der historischen Mitte Potsdams als auch in der Fläche des Landes zu vermitteln. Das Land fördert die BKG in diesem Jahr mit rund 2 Millionen Euro.

Weitere Informationen: www.gesellschaft-kultur-geschichte.de

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