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Pressedienst

Innenminister Jörg Schönbohm auf der Pressekonferenz zur Vorstellung der Ergebnisse der 2. Bürgerbefragung der Polizei des Landes Brandenburg 2008

Zweite Bürgerbefragung zur Arbeit der Landespolizei

15.09.2008 89 Prozent der Brandenburger fühlen sich in ihrer Stadt oder Gemeinde sicher

Schönbohm: 'Bürger-Zensuren' bestätigen Modernisierungsweg der Landespolizei

 
Nr. 160/2008

Die Brandenburgerinnen und Brandenburger sind zu 79 Prozent mit der Arbeit ihrer Landespolizei zufrieden, 89 Prozent von ihnen fühlen sich in ihrer Stadt oder Gemeinde sicher, wo mit 94 Prozent fast jeder gern lebt. Das ist das Fazit der zweiten landesweiten Bürgerbefragung zur Polizeiarbeit in Brandenburg. Im Frühjahr dieses Jahres hatte das renommierte ‚Institut für Marktforschung GmbH Leipzig' dazu im Auftrag des Innenministeriums rund 4.500 Menschen in allen Landkreisen und kreisfreien Städten befragt. Bei der heutigen Vorstellung der Ergebnisse in Potsdam durch das Institut bezeichnete Innenminister Jörg Schönbohm das öffentliche Meinungsbild als „ein entscheidendes Qualitätskriterium für die Polizeiarbeit im Land", dem sich die Brandenburger Polizei auch künftig stellen werde.

Die öffentlichen Noten für die Polizei haben sich in den Jahren nach der ersten Bürgerbefragung im Jahr 2003 weiter verbessert. Besonders positiv fielen die Rückmeldungen aus, wenn Befragte in der zurückliegenden Zeit persönlich Kontakt zur Polizei hatten. So schätzen jetzt 70 Prozent der Befragten die Polizei als ‚höflich' (2003: 68 Prozent), 65 Prozent als ‚vertrauenswürdig' (63) und wie schon fünf Jahre zuvor 64 Prozent als ‚hilfsbereit' ein. Besonders wichtig ist laut Schönbohm, dass heute mit 46 bzw. 43 Prozent mehr Brandenburger der Polizei  Professionalität  (42) und schnelles Handeln (42) attestieren. „Diese ‚Zensuren' der Bürger sind ein Beleg für die engagierte und kompetente Arbeit der Polizeiangehörigen und sie zeigen, dass unser konsequenter Modernisierungsweg für die  Polizeiarbeit im Land richtig ist", betonte Schönbohm bei der Ergebnis-Präsentation des Leipziger Instituts.

Parallel hat sich die Befürchtung im Land verringert, in den kommenden zwölf Monaten selbst Opfer schwerer Straftaten bzw. von Verkehrsunfällen zu werden. Waren es vor fünf Jahren noch 32 und 31 Prozent, die das persönlich beispielsweise bei einem Straßenraub oder einer Körperverletzung für wahrscheinlich hielten,  sind es heute noch 28 bzw. 29 Prozent. Auch die Sorge um einen Aufbruch des eigenen Pkw, die 46 Prozent der Befragten angaben, ist geringer geworden (48). Die Verwicklung in einen Verkehrsunfall befürchten mit 36 Prozent fünf Prozent weniger Brandenburger als 2003. Andererseits halten mit 54 Prozent heute mehr Brandenburger einen Fahrraddiebstahl (53) für wahrscheinlich. Eine Übersicht der Umfrageergebnisse findet sich auch im Internet unter www.mi.brandenburg.de.

Schönbohm kündigte eine detaillierte Auswertung der Ergebnisse für die Polizeiarbeit vor Ort an. „Wir können jetzt für alle Schutzbereiche repräsentative Ergebnisse aufschlüsseln, so dass wir genau wissen, wo angesetzt werden muss", sagte Schönbohm. Dabei zeigten sich bereits wichtige Ansatzpunkte. So signalisierten die Befragten beispielsweise klare Erwartungen an Schwerpunkte der Polizeiarbeit. In diesem Zusammenhang nannten wie schon vor fünf Jahren 93 Prozent Alkoholkontrollen der Polizei. Vergrößert hat sich mit 92 (90) und 90 Prozent (88) der Anteil derer, die eine Verkehrsüberwachung auf Schulwegen bzw. Maßnahmen der Verkehrsaufklärung und Verkehrserziehung als besonders wichtig ansehen. Zunehmend bekannt und befürwortet wird offenbar der Einsatz von Fahrradstreifen der Polizei, die jetzt 49 Prozent der Brandenburger als wichtig benennen (42). Einen nach wie vor großen Bedarf gibt es an Beratungen durch die Polizei, die weiterhin für 79 Prozent der Menschen im Land einen besonderen Stellenwert haben.

„Zu den Beratungsangeboten vermittelt die Bürgerbefragung Licht und Schatten. Da können wir noch nicht zufrieden sein", mahnte Schönbohm. So kennen zwar 91 Prozent der Brandenburger ‚ihre Polizeiwache', aber nur knapp ein Drittel weiß über polizeiliche Beratungs- und Präventionsangebote Bescheid. Ein gutes Zeichen sei, dass die erst 2003 eröffnete Internetwache der Landespolizei (www.internetwache.brandenburg.de) inzwischen schon 23 Prozent der Menschen bekannt sei. Als „inakzeptabel"  bezeichnete Schönbohm, dass sich der schon vor fünf Jahren niedrige Bekanntheitsgrad von Brandenburgs rund 550 Revierpolizisten von 27 auf 24 Prozent weiter  verringert hat. „Hier werde ich mir von den  Polizeibehörden zu Ursachen berichten lassen, vor allem aber, wie man vor Ort schnell durch offensives Agieren der Beamtinnen und Beamten und ideenreiche PR-Arbeit imageträchtig punkten will", so die Ankündigung des Innenministers, der auch in dieser Frage auf den repräsentativen Charakter der Bürgerbefragung verwies.

Die telefonische Umfrage war von dem eigenen Telefonstudio des Leipziger Marktforschungsinstitutes durchgeführt worden, das bereits mit der ersten Bürgerbefragung zur Polizei Brandenburg im Jahr 2003 beauftragt worden war. Projektleiter Tobias Kobe hob bei seiner Ergebnispräsentation die ungewöhnlich große Teilnahmebereitschaft und die hohe Anzahl der nach dem Zufallsprinzip ausgewählten über 14-jährigen Befragten hervor. Die Zahl von 4.519 Teilnehmern liegt deutlich über dem Standard vergleichbarer repräsentativer Befragungen. Da gleichzeitig eine hohe Zahl von mindestens 300 Befragten innerhalb jedes Schutzbereiches gewährleistet wurde, vermitteln die Befragungsergebnisse auch regional ein in jeder Hinsicht repräsentatives Meinungsbild.

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Verantwortlich:
Dorothee Stacke, Pressesprecherin
Ministerium des Innern
Henning-von-Tresckow Str. 9-13
14467 Potsdam
Telefon (0331) 866 2060
Fax: (0331) 866 2666