Extreme Waldbrandgefahr in Brandenburg
05.06.2008 Schönbohm: Weiterhin größte Vorsicht und schnelle Feuerwehren gefragt
Brandenburger Wehren unterstützten Waldbrandbekämpfung in Polen
Nr. 095/2008
Brandenburgs Feuerwehren ziehen für die derzeitige Hitzeperiode eine bisher vergleichsweise günstige Waldbrandbilanz. Dank schneller Alarmierungen und Einsätze sowie des umsichtigen Verhaltens der Bürger blieb es bei zumeist kleineren Böschungs- und Waldbodenbränden. Lediglich in Folge des Böschungsbrandes an der Bahnlinie Berlin-Dessau am vergangenen Wochenende wurde mit etwa 30 Hektar eine größere Waldfläche in Mitleidenschaft gezogen. Insgesamt kam es in diesem Jahr im Land bisher zu 75 Waldbränden mit einer Schadensfläche von etwa 50 Hektar. Von Mittwochnachmittag bis zum heutigen Morgen unterstützen Brandenburger Feuerwehren aus Cottbus und dem Landkreis Spree-Neiße ihre polnischen Kollegen bei der Bekämpfung eines Waldbrandes bei Grabkow nordöstlich von Forst. Beim Löschen des Feuers auf einer Fläche von etwa 20 Hektar waren neben den polnischen Wehren rund 40 Brandenburger Feuerwehrangehörige mit elf Löschfahrzeugen im Einsatz.
Laut Innenminister Jörg Schönbohm bewährt sich in Brandenburg gegenwärtig erneut das eingeführte hochmoderne Waldbrandüberwachungssystem ‚Fire Watch' mit seinen über 100 hochleistungsfähigen Digitalkameras und die professionelle Vorbereitung und Ausstattung der Brandenburger Feuerwehren. „Das schnelle Erkennen von Bränden und der sofortige Feuerwehreinsatz sind das A und O, um größere Schäden zu verhindern", unterstrich Schönbohm heute in Potsdam. Den Feuerwehren dankte er für ihren „engagierten, umsichtigen Einsatz in diesen Tagen". Am besten sei es aber, wenn es erst gar nicht zu Bränden kommt. Schönbohm forderte angesichts der auch für die kommenden Tage erwarteten extremen Waldbrandgefahr weiterhin zu größter Vorsicht und zur strikten Einhaltung der Brandschutzvorschriften auf, da fast immer Leichtsinn oder grober Unfug die Ursache von Waldbränden sind. Schon kleine Unachtsamkeiten könnten verheerende Brandfolgen haben. So sei schon eine im Wald achtlos zurückgelassene Flasche im wahrsten Sinne brandgefährlich. Bereits eine Scherbe kann in der Sonne wie ein Brennglas wirken und ein Feuer entzünden. „Der Wald ist keine Müllkippe", mahnte Schönbohm.
Der Innenminister erinnerte an die hohe Waldbrandgefährdung Brandenburgs, das zu den gefährdetsten Regionen Europas zähle. Fast ein Drittel der insgesamt seit 1990 in Deutschland registrierten 23.576 Waldbrände ereigneten sich in Brandenburg. Darauf seien die Feuerwehre Brandenburgs gut vorbereitet. So verfügten sie zur Bekämpfung von Waldbränden unter anderem über landesweit 15 Brandschutzeinheiten mit einer Stärke von jeweils 135 Feuerwehrleuten, die mit schwerer Spezialtechnik ausgestattet sind. Die Einsatzkräfte am Boden können in besonderen Lagen auch aus der Luft mit Löschmitteleinsätzen unterstützt werden. Erst vor wenigen Tagen hatte Schönbohm an drei Stützpunktfeuerwehren die ersten neuen Tanklöschfahrzeuge vom Typ ‚Brandenburg' übergeben, die speziell zur Waldbrandbekämpfung entwickelt wurden. Zudem steht mit dem Lagezentrum Brand- und Katastrophenschutz im Innenministerium eine Einrichtung zur Verfügung, die die Zusammenarbeit der verantwortlichen Stellen bei Ereignissen mit Katastrophencharakter koordiniert.
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