Brand- und Katastrophenschutz
07.03.2007 Regionalleitstellen und 104 Stützpunktfeuerwehren für verbesserten Schutz der Bevölkerung
Brandschutzeinheiten mit erweitertem Einsatzspektrum
Nr. 044/2007
Die Landesregierung will mit dem Konzept zur Weiterentwicklung des integrierten Brand- und Katastrophenschutzes die bestehenden Sicherheitsstandards für die Bürger bewahren und wo notwendig erhöhen. Das erläuterte Innenminister Jörg Schönbohm am Mittwoch im Landtag. Zur jederzeitigen kurzfristigen Reaktionsfähigkeit bei Schadensereignissen sieht das Konzept die Einrichtung von 5 Regionalleitstellen für die Feuerwehren und Rettungsdienste und den Aufbau von Stützpunktfeuerwehren auch für den überörtlichen Einsatz vor. Die Ortsfeuerwehren bleiben erhalten.
Die Landesschule und technische Einrichtung für den Brand- und Katastrophenschutz (LSTE) soll zu einem Kompetenzzentrum der integrierten Gefahrenabwehr weiterentwickelt werden. Unter anderem soll durch ein entsprechendes Lehrgangsangebot jede Katastrophenschutzleitung mit ihrem Stab an der LSTE Aus- und Fortbildungen sowie Übungen durchführen können.
„Die neue Struktur ist auch eine Antwort auf die Bevölkerungsentwicklung“, erläuterte Schönbohm. Im Mittelpunkt stünden dabei die sich verändernde Altersstruktur der Bevölkerung, die prognostizierte Ausdünnung der Bevölkerung in den Randregionen des Landes und die zunehmende Zahl von Berufspendlern auch unter den freiwilligen Feuerwehrleuten, die wegen der Entfernung zwischen Arbeitsplatz und Wohnort für einen Soforteinsatz nicht zur Verfügung stehen. Der Brand- und Katastrophenschutz werde in Brandenburg nahezu flächendeckend durch ehrenamtliche Angehörige der Feuerwehren und Helfer des Katastrophenschutzes gewährleistet, erläuterte der Innenminister. Wie er dazu im Landtag informierte, habe er auf der Grundlage der Gefahren- und Risikoanalysen der Landkreise und kreisfreien Städte der Einrichtung von insgesamt 104 Stützpunktfeuerwehren zugestimmt und sei damit dem fachlichen Votum gefolgt. Die Umsetzung wird in den nächsten Wochen im einzelnen mit den Landkreisen, kreisfreien Städten und den Trägern des Brandschutzes erörtert.
Verbesserungen soll es auch bei den Brandschutzeinheiten geben. „Die Brandschutzeinheiten haben sich im Gesamtgefahrenabwehrsystem des Landes als unverzichtbar herausgestellt“, sagte Schönbohm. Ihr Einsatzspektrum solle auf Einsätze bei Chemieunfällen und für den grenzüberschreitenden Katastrophenschutz erweitert werden. Dies erfordere Veränderungen der Struktur und eine technische Erneuerung. Einsatzlogik und Ausstattung der Sondereinsatzgruppen (SEG) des Katastrophenschutzes schließlich sollen planerisch mit dem landeseinheitlichen Gesamtkonzept zur Bewältigung von Schadenslagen mit einem Massenanfall von Verletzten abgestimmt werden.
Um rechtzeitig Gefahren erkennen zu können und den Schutz von Menschen, Gebäuden, Anlagen und kritischen Infrastruktureinrichtungen zu erhöhen, sollen Geoinformationssysteme stärker genutzt werden. Insbesondere ein landesweit nutzbares digitales Geländemodell kann dabei im Vorfeld etwa eines Hochwassers eine wesentliche Grundlage für die die frühzeitige Einleitung wirksamer Maßnahmen zur Reduzierung von Schäden darstellen.
Hinweis: Eine Übersicht der künftigen 104 Stützpunktfeuerwehren im Land Brandenburg finden Sie zum downloaden.
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