Brandenburg setzt auf gemeinsame Präventionsarbeit
19.02.2007 Schönbohm und Rupprecht zeichneten beispielhafte Kooperationen zwischen Polizei und Schulen aus
Bereits 949 feste Schulpartnerschaften im Land vereinbart
Nr. 035/2007
In Brandenburg wird die örtliche Zusammenarbeit zwischen Schulen und Polizei immer enger. Innenminister Jörg Schönbohm und Bildungsminister Holger Rupprecht konnten heut in Potsdam bereits zum dritten Mal zwei solche Kooperationen aus der Prignitz bzw. der Uckermark für ihre beispielhafte Arbeit auszeichnen. Sie gehören zu den bereits 949 Schulpartnerschaften, die auf der Grundlage eines gemeinsamen Runderlasses von Innen- und Bildungsministerium aus dem Jahr 2002 vereinbart worden sind. Damit kooperieren fast alle Schulen im Land mit den jeweils zuständigen Polizeidienststellen. Die Zusammenarbeit ist nach übereinstimmender Auffassung von Schönbohm und Rupprecht „ein wichtiger Baustein gemeinsamer Präventionsarbeit und eine Hilfe auf dem Entwicklungsweg der Schülerinnen und Schüler." Feste Ansprechpartner, einfache Kommunikation und gemeinsame Projektarbeit zahlten sich letztlich in wachsendem Interesse der Kinder und Jugendlichen an den Informationen und Angeboten von Polizisten und Pädagogen aus.
Die diesjährigen Auszeichnungen für das Schuljahr 2005/2006 erhielten die Schulpartnerschaften des Perleberger Gymnasiums „Gottfried Arnold" mit dem Schutzbereich Prignitz sowie der Grundschule Diesterweg in Prenzlau mit dem Schutzbereich Uckermark.
Minister Schönbohm hob bei seiner Würdigung des Perleberger Beispiels besonders die engagierte Zusammenarbeit in der Verkehrserziehung hervor. „Es ist kein Geheimnis, dass es besonders wichtig aber auch besonders schwierig ist, Jugendliche in der Verkehrserziehung zu erreichen. In Perleberg gelingt das, weil Pädagogen und Polizisten es als gemeinsame Aufgabe verstehen und gemeinsam etwas für die Jugendlichen auf die Beine stellen", beschreibt Schönbohm das „Erfolgsrezept". So wurden u.a. rechtzeitig vor Schuljahresbeginn ein Projektfahrplan aufgestellt, mit den Gymnasiasten Veranstaltungen für „Junge Fahrerinnen und Fahrer" durchgeführt oder ein Pilotprojekt innerhalb der Kampagne „don`t drug and drive" aufgelegt. Dabei gehe man den richtigen Weg, möglichst viele Partner mit ins (Präventions-)Boot zu holen. So können Schutzbereich und Gymnasium auf die Unterstützung von Verkehrswacht, Kreisverwaltung, Sparkasse und Vereinen wie der „Deutschen Interessengemeinschaft für Verkehrsunfallopfer e.V." bauen.
Bildungsminister Rupprecht, der den Vertretern der Diesterweg-Grundschule aus Prenzlau die Auszeichnungsurkunden überreichte, lobte die dortige kontinuierliche „Erfolgskontrolle" bei der Zusammenarbeit von Polizei und Schule. „Damit wird sichergestellt, dass das gemeinsam erarbeitete und sehr konkrete Arbeitsprogramm nicht nur auf dem Papier existiert", so Rupprecht . „Besonders hervorheben möchte ich die Tatsache, dass in die Partnerschaft bei allen Vorhaben auch Eltern einbezogen werden. Die Ernsthaftigkeit und Konsequenz, mit der die Partner hier zusammenarbeiten, ist überdurchschnittlich und einer Auszeichnung würdig." Höhepunkt der Prenzlauer Schulpartnerschaft ist eine jährliche Projektwoche, die sich lebendig und anschaulich verschiedenen Bereichen der Prävention sowie der Arbeit von Polizei und Feuerwehr widmet. Erfreuliche Resonanz erfahren dabei beispielsweise Veranstaltungen zur Drogenaufklärung, Radfahrprüfungen, ein Polizeibesuch mit Fragestunde oder auch die Vorstellung von moderner Feuerwehrtechnik.
Beide Minister bekräftigten am Rande der Auszeichnungsveranstaltung den Ausbau der erfolgreichen Partnerschaften zwischen Schulen und Landespolizei. Die abnehmende Zahl jugendlicher Straftäter in den vergangenen Jahren und auch sinkende Unfallzahlen seien ermutigende Zeichen, dass sich das „Kümmern um die Heranwachsenden" lohne. Anderseits bleibe zum Beispiel die Gewaltbereitschaft Jugendlicher weiter ein zentrales Problem, dass eine noch engagiertere und breitere gesellschaftliche Zusammenarbeit erfordere.
Verantwortlich:
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