Wasserschutzpolizei zieht Bilanz für 2006
16.02.2007 Weniger Verkehr auf dem Wasser durch langen Winter und Fußball-Weltmeisterschaft
Mehr Verstöße und Unfälle - Schönbohm fordert mehr Verantwortungsbewusstsein
Nr. 033/2007
Auf Brandenburgs Wasserstraßen herrschte im vergangenen Jahr erkennbar weniger Verkehr als in früheren Jahren. In den ersten Monaten hatte der Winter die Verkehrswege fest im Griff und legte den Verkehr lahm; im Sommer hatte die Fußballweltmeisterschaft für viele Freizeitskipper offenbar größere Anziehungskraft als das Wasser. Der geringere Verkehr schlug sich auch in der Zahl der Kontrollen nieder. Sie sank um 11,9 Prozent auf 24.302 Kontrollen, wie aus der heute veröffentlichten Bilanz der Wasserschutzpolizei für 2006 hervorgeht.
Gleichzeitig ahndete die Wasserschutzpolizei aber mehr Regelverstöße. Bei den 22.397 (2005: 24.895) Sportbootkontrollen wurden 4.940 (4.710) Verstöße und bei den 1.905 (2.677) Kontrollen der Berufsschifffahrt 815 (791) Verstöße entdeckt. Innenminister Jörg Schönbohm sprach von einem Ergebnis vor allem gezielterer Kontrollen der Wasserschutzpolizei. Diese Strategie werde fortgesetzt. Insbesondere die Sportschiffer rief er zu mehr Verantwortungsbewusstsein auf.
Die Zahl der von Freizeitskippern verursachten Unfälle stieg im vergangenen Jahr um 46,3 Prozent auf 120 (82) Unfälle. Dabei starben zwei (zwei) Personen. Die Zahl der Unfälle in der Berufsschifffahrt ging dagegen leicht um sechs auf 63 zurück.
Erfreulich war der Rückgang der Fälle von Trunkenheit am Ruder. Trotz verstärkter Alkoholkontrollen nach der negativen Entwicklung in den Vorjahren musste gegen 64 (79) Schiffsführer ein Verfahren wegen Trunkenheit eingeleitet werden. Davon entfielen acht (11) Verfahren auf Berufsschiffer und 56 (68) Verfahren auf ‚Freizeitkapitäne'.
Schönbohm erinnerte daran, dass auch auf dem Wasser beim Genuss von Alkohol mit 0,5 Promille dieselbe Grenze wie auf der Straße gilt. Ab 0,5 Promille begeht der Verkehrsteilnehmer eine Verkehrsordnungswidrigkeit, ab 1,1 Promille wird ein Strafverfahren eingeleitet. Auch auf dem Wasser gilt deshalb der Grundsatz‚ 'Hände am Steuer - Hände weg vom Alkohol'.
Die Wasserschutzpolizei kontrolliert in Brandenburg rund 2.600 km Binnenwasserstraßen. Sie versteht sich dabei auch als Berater der Berufs- und Freizeitschiffer. Die Wasserschutzpolizei verfügt über eine moderne Flotte von zehn Streifenbooten speziell für die Kontrolle der Berufsschifffahrt und 19 Booten für die Kontrolle der Freizeitschifffahrt. Zwei weitere Boote sind speziell für den Einsatz im Spreewald ausgerüstet. Die Bootsflotte war in denen vergangenen Jahren einer grundlegenden Modernisierung unterzogen worden.
Weitere Informationen zur Arbeit der Wasserschutzpolizei können im Internet unter http://www.internetwache.brandenburg.de/ abgerufen werden.
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Dorothee Stacke, Pressesprecherin
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