Verkehrsunfallbilanz 2006
01.02.2007 Schönbohm: Weniger Unfälle, Verletzte und Tote
Verkehrsgerichtstag bestätigt Konzept der brandenburgischen Polizei
Nr. 021/2007
Weniger Verkehrstote, weniger Verletzte und weniger Unfälle auf den brandenburgischen Straßen. Diese erfreuliche Verkehrsunfallbilanz stellte Innenminister Jörg Schönbohm heute in Potsdam vor. Nach den noch vorläufigen Daten der Polizei ging die Zahl der Verkehrsunfälle um 1,5 Prozent auf nur noch 83.984 Unfälle (2005: 85.298) zurück. Die Zahl der Verkehrstoten sank um drei Prozent auf 262 (270) und die Zahl der Verletzten um 3,3 Prozent auf 12.494 (12.916). „Damit verzeichnete Brandenburg den niedrigsten Stand bei Verkehrsunfällen seit 1993 und den niedrigsten Stand bei Verletzten und Toten seit 1991. Dies ist auch eine Bestätigung der erfolgreichen Verkehrssicherheitsarbeit unserer Polizei. Der eingeschlagene Kurs wird fortgesetzt", betonte Schönbohm.
Überproportional gingen im vergangenen Jahr vor allem Geschwindigkeits-, Alkohol- und Drogenunfälle zurück. Die Polizei verzeichnete 10,1 Prozent weniger Geschwindigkeitsunfälle, 5,8 Prozent weniger Alkoholunfälle und 12,5 Prozent weniger Drogenunfälle. „Die Entwicklung zeigt, dass die Strategie der strikten, flächendeckenden Kontrollen unserer Polizei zur Bekämpfung der Hauptunfallursachen greift. Dieses Konzept findet auch Bestätigung in den Empfehlungen des gerade zu Ende gegangenen Verkehrsgerichtstages", sagte der Innenminister.
1.035.091 Geschwindigkeitsüberschreitungen (+ 1,2 Prozent), 9.239 Alkoholfahrten ohne Verkehrsunfall (+3,5 Prozent) und 1.522 Drogenverdachtsfahrten (+ 47,9 Prozent) machen die Notwendigkeit weiterhin strikter Kontrollen zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit überdeutlich. „Wer versucht, Verkehrskontrollen als Abzocke und Wegelagerei in Verruf zu bringen, diskreditiert eines der wirksamsten Instrumente zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und damit zum Schutz der Menschen auf unseren Straßen."Deutliche Rückgänge gab es bei Fahrradunfällen um 6,1 Prozent auf 3.931 (4.186) und bei Discounfällen um 6,0 Prozent auf 1.592 (1.693) Unfälle. Außerdem wurden weniger Unfälle unter Beteiligung von Kindern gezählt. Bei 660 (740) Kinderunfällen wurden 843 (1.041) Kinder verletzt. Leider starben auch fünf Kinder, zwei mehr als 2005.
Auch die Zahl von Unfällen unter Beteiligung junger Fahrer (18 bis 24 Jahre) ging weiter um 6,3 Prozent auf 10.964 (11.706) Unfälle zurück. Allerdings bleiben junge Fahrer ein besonderer Problembereich. Mit 65 (67) Toten ging etwa ein Viertel der Verkehrstoten des vergangenen Jahres auf das Konto dieser Altersgruppe.
Als weitere Problembereiche nannte Schönbohm die weiter hohe Zahl von Baumunfällen mit schwersten Folgen, die erheblich gestiegene Zahl von Toten bei Motorradunfällen sowie die Situation auf Autobahnen und beim Lkw-Verkehr. Er kündigte gezielte Maßnahmen an, um diese Entwicklungen zu stoppen. So wird die Polizei vor allem den Güterkraftverkehr stärker überprüfen.
„Neben den Sonderüberwachungsgruppen der Verkehrsdienste müssen sich in Zukunft auch stärker die Polizeibeamten des Wach- und Wechseldienstes und der Autobahnpolizei der LKW-Kontrollen annehmen", sagte der Minister. Dafür wird die technische Ausrüstung der Polizei etwa durch die Beschaffung von Auswertetechnik für digitale Fahrtenschreiber für den Wach- und Wechseldienst und die Autobahnpolizei weiter verbessert.
Im vergangenen Jahr kontrollierte die Polizei 67.854 Lkw. In 31.502 Fällen gab es Beanstandungen. Gezählt wurden u.a. 17.882 Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten, 6.821 Geschwindigkeitsverstöße und 5.337 technische Mängel an Fahrzeugen. 467 Lkw wurden stillgelegt, weil sie absolut verkehrsuntüchtig waren. Die Zahl der Lkw-Unfälle erhöhte sich um 2,9 Prozent auf 12.954 (12.590) Unfälle. Dabei kamen 69 (51) Menschen zu Tode, 35,3 Prozent mehr als im Jahr 2005. Die Zahl der Verletzten sank um 4,2 Prozent auf 1.568 (1.637) Personen. Allein 30 (17) Menschen starben bei Lkw-Unfällen auf den Autobahnen.
Neben den Kontrollen soll auch die polizeiliche Präventionsarbeit weiter verstärkt werden. Wichtige Zielgruppen sind dabei die jungen Fahrer und Motorradfahrer. „Den Fahranfängern müssen die Gefahren des immer dichteren Verkehrs auf unseren Straßen durch Aufklärung bewusst gemacht werden", sagte Schönbohm. Die Polizei bietet dazu in Zusammenarbeit mit Schulen, Betrieben und anderen Trägern der Verkehrssicherheitsarbeit abgestimmte Veranstaltungen an. In Vorbereitung der Motorradsaison 2007 will die Polizei in Zusammenarbeit mit dem Fahrlehrerverband und der Landesverkehrswacht zudem frühzeitig auf Motorradfahrer und Bikerclubs mit dem Angebot von Präventionsveranstaltungen zugehen.
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