Drogenkriminalität
04.01.2007 In Brandenburg mehr Rauschgift sichergestellt
Schönbohm: „Erfolg guter Zusammenarbeit“ - Bedeutung der Prävention betont
Nr. 005/2007
In Brandenburg ist im Verlaufe der ersten zehn Monate des vergangenen Jahres erheblich mehr Rauschgift sichergestellt worden. Unter anderem wurden knapp 55 Kilogramm Heroin, gut 150 Kilogramm Cannabisharz, 39,4 Kilogramm Cannabiskraut, 9,2 Kilogramm Amphetamine und 19.310 Ecstasy-Tabletten sichergestellt. Dagegen ging die Zahl der Tatverdächtigen in der Drogenkriminalität um 4,4 Prozent auf 4.868 (2005: 5.092) zurück. Die Zahl der Drogendelikte sank um 3,4 Prozent auf 5.676 (5.875).
Die bedeutendste Sicherstellung von Rauschgift im vergangenen Jahr war die Beschlagnahme von 54 Kilogramm Heroin mit einem geschätzten Marktwert von 1,2 Millionen Euro bei einem polnischen Drogenkurier Anfang Januar auf der Autobahn A 12 bei Briesen. Ein weiterer bedeutender Fund wurde ebenfalls im Januar 2006 in einem Wohnmobil auf der A 2 gemacht. Dort stellten Polizeibeamte 117,3 Kilogramm Cannabisharz und 13,3 Kilogramm Marihuana (Cannabiskraut) sicher. In Frankfurt (Oder) wurden Ende Juli zudem rund 16.000 Ecstasy-Tabletten sichergestellt, die in die lettische Hauptstadt Riga transportiert werden sollten.
Innenminister Jörg Schönbohm lobte die Erfolge bei der Drogensicherstellung als „Ergebnis einer guten und engen Zusammenarbeit zwischen Landespolizei, Zoll und Bundespolizei". Schönbohm fügte hinzu: „Die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität ist nicht nur wegen der Gefahren für die Konsumenten von großer Bedeutung. Es gilt die vor allem jungen Konsumenten vor dem Abgleiten in die Abhängigkeit und Beschaffungskriminalität zu bewahren. Der illegale Rauschgifthandel ist auch eines der Hauptbetätigungsfelder der Organisierten Kriminalität, die eine erhebliche Bedrohung für unseren demokratische Rechtsstaat darstellt."
Schönbohm betonte zugleich, der leichte Rückgang der Drogenkriminalität sei zwar nach der Zunahme der Delikte in den vergangenen Jahren erfreulich, dürfe aber nicht überinterpretiert werden. „Ich wäre froh, von einem Signal für eine gewisse Trendwende sprechen zu können. Aber gerade in der Rauschgiftkriminalität ist das Dunkelfeld sehr groß."
Die beste Waffe im Kampf gegen die Rauschgiftkriminalität sei die Präventionsarbeit, fügte der Minister hinzu: „Das Wichtigste ist, unsere Kinder vor den Gefahren des Rauschgiftes zu bewahren. Wenn es uns gelingt, Kinder und Jugendliche von Drogen fernzuhalten, können wir den Drogenmarkt allmählich austrocknen."
Schönbohm verwies darauf, dass die Polizei jedes Jahr zahlreiche Aufklärungsaktionen zur Drogengefahr gerade in Schulen durchführt. Diese Aufklärungsarbeit ist auch ein wichtiger Teil der "Kooperation Schule - Polizei", die im September 2002 zwischen Bildungsministerium und Innenministerium vereinbart wurde. Das Landeskriminalamt (LKA) hat zudem ein bundesweit einmaliges, modular aufgebautes Präventionspaket zur Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für die Gefahren beim Umgang mit legalen und illegalen Drogen entwickelt. Der erste Teil - eine von der preisgekrönten Regisseurin Esther Gronenborn mit jugendlichen Darstellern realisierte DVD mit dem Titel „Hast Du noch was vor?" - wurde im Frühjahr 2006 vorgestellt.
Dazu erklärt der Direktor des LKA, Dieter Büddefeld: „Auf die ersten 3.000 landes- und bundesweit verteilten Exemplare haben wir bereits über 1.000 positive Rückmeldungen erhalten. Deshalb bereiten wir - dem ganzheitlichen Ansatz folgend - jetzt die Produktion der zweiten DVD für die Altersgruppe der 16- bis 18-Jährigen vor. Neben der Darstellung der Gefährdung durch weitere Drogenarten werden wir uns hierbei insbesondere mit der Problematik des Führens eines Kraftfahrzeuges unter Drogeneinfluss auseinandersetzen." Die Fertigstellung dieser Präventions-DVD ist für den Sommer 2007 geplant.
Verantwortlich:
Dorothee Stacke, Pressesprecherin
Ministerium des Innern
Henning-von-Tresckow Str. 9-13
14467 Potsdam
Telefon (0331) 866 2060
Fax: (0331) 866 2666