Wasserschutzpolizei
05.12.2006 Mehr Verstöße von Freizeitskippern
Nachlassende Disziplin auf dem Wasser - Verstärkt Kontrollen und Aufklärung
Nr. 199/2006
Die Verkehrsdisziplin auf den brandenburgischen Wasserstraßen lässt nach. Bei jeder vierten Kontrolle von Freizeitskippern musste die Wasserschutzpolizei in der abgelaufenen Wassersportsaison 2006 eine Ordnungswidrigkeitenanzeige schreiben oder ein Verwarnungsgeld verhängen. Im vergangenen Jahr wurden nur bei etwa jeder fünften Kontrolle Verstöße festgestellt.
Die Zahl der Beanstandungen erhöhte sich gegenüber dem vergangenen Jahr um 7,8 Prozent auf 5.107 Fälle (2005: 4.735), obwohl die Zahl der kontrollierten Boote zeitgleich um rund zehn Prozent auf 20.459 (22.868) sank. Hauptsächlich wurden wie schon im Vorjahr Verstöße gegen Kennzeichnung und das Liegeverbot sowie unangemessene Geschwindigkeit und fehlende Fahrzeugdokumente geahndet.
„Die Zunahme der Verstöße unterstreicht die Notwendigkeit, den Schiffsverkehr insbesondere in der Wassersportsaison verstärkt zu kontrollieren. Gleichzeitig wird die Wasserschutzpolizei auch in Verbindung mit Wassersportvereinen und den Bootsverleihern verstärkt Prävention durch Aufklärung betreiben", sagte der Direktor Wasserschutzpolizei im Innenministerium, Hans-Joachim Werner.
Mit Besorgnis beobachtet er auch die Zunahme der Schiffsunfälle im Freizeitverkehr um 51 Prozent auf 109 (72) Unfälle. Dabei wurden elf (15) Menschen verletzt. Zwei Personen starben, ebenso viele wie im Vorjahr. Außerdem kam es zu vier Verpuffungen und Bränden wegen unsachgemäßen Umgangs mit Propangas und brennbaren Flüssigkeiten unter anderem beim Tanken.
Eine erfreuliche Entwicklung gab es beim ‚Fahren unter Alkoholeinfluss'. Die Zahl der festgestellten alkoholisierten Bootsführer sank auf 51 (65); das waren 21,5 Prozent weniger als 2005. „Es wäre aber falsch von einer Entwarnung zu sprechen, denn jede Trunkenheitsfahrt stellt ein besonders hohes Risiko dar", unterstrich Werner. Glücklicherweise sei es nur zu zwei alkoholbedingten Unfällen auf den Wasserstraßen gekommen.
Die Wasserschutzpolizei verfügt für ihre Kontrollfahrten auf den Gewässern über eine moderne Flotte von Dienstbooten, so unter anderen über zehn Streifenboote, die speziell für die Kontrolle der Berufsschifffahrt ausgelegt sind. 19 Boote stehen für die Kontrolle der Freizeitskipper zur Verfügung; zwei weitere Boote sind speziell für den Einsatz im Spreewald ausgerüstet. Die Bootsflotte war in denen vergangenen Jahren einer grundlegenden Modernisierung unterzogen worden.
Verantwortlich:
Dorothee Stacke, Pressesprecherin
Ministerium des Innern
Henning-von-Tresckow Str. 9-13
14467 Potsdam
Telefon (0331) 866 2060
Fax: (0331) 866 2666